Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Planung

(engl. planning) Als Planung wird im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Systemen die Vorbereitung und Vorwegnahme zukünftiger Entscheidungen verstanden. Als Ergebnis der Planung entstehen Pläne und gegebenenfalls p Budgets. Andere Charakterisierungen beschreiben Planung beispielsweise als einen systematischen Prozess des Erkennens und Lösens von Zukunftsproblemen oder des Vorbereitens und Entscheidens zur Bestimmung zukünftigen Geschehens. So wird Planung auch als ein «geordneter, informationsverarbeitender Prozess zum Erstellen eines Entwurfs, welcher Maßnahmen für das Erreichen von Zielen vorausschauend festlegt» (M. Schweitzer) definiert. Planungsobjekte können Objekte, Systeme oder Prozesse sein. Planungen legen für Objekte und Systeme Strukturen und Qualitäten fest. Für Prozesse werden Abläufe, Betriebsmittel (Produktionsfaktoren) und Personenzuordnungen sowie Zeiten geplant. Hinsichtlich der Unternehmenszukunft werden eine strategische, eine taktische und eine operative Planung unterschieden. Oft erfolgt eine Differenzierung auch lediglich zwischen einer strategischen und einer operativen Planung. Die strategische Planung konzentriert sich auf die Potenziale des Unternehmens und ist dadurch langfristig ausgelegt. Strategische Potenziale sind beispielsweise Marktanteile der Produkte und + Dienstleistungen, Organisation, Standortverteilung (p Standorttheorie), Produktions und Geschäftsprozesse, Managementsystem, Entwicldungspotenzial und weitere. Ziele der strategischen Planung werden in der Erfolgskraft mit dem Minimum der nachhaltigen Existenzsicherung und in der Finanzkraft mit einem hohen und wachsenden Unternehmenswert (Shareholder Value) angestrebt. Die strategische Planung richtet sich darauf aus, den Herausforderungen der Umwelt durch die Wahl geeigneter Strategien gut vorbereitet zu begegnen. Vielfach wird die strategische Planung in die Phasen der Einteilung in strategische Geschäftsfelder (Geschäftseinheit, strategische), Umwelt und Unternehmensanalyse, StärkenSchwächen Chancen isiken rfassung, Strategiewahl und Strategieumsetzung eingeteilt. Die strategische Situation der Unternehmung wird durch eine Umwelt und eine Unternehmensanalyse möglichst zutreffend ermittelt. Als Mittel der Darstellung der strategischen Situation dienen Portfoliobilder (Portfolio nalyse) über Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke, Stärken chwächen Chancen isiko Profile, Szenariodarstellungen (Szenario Technik) oder andere Modelle. Nach der Beurteilung der strategischen Situation wird die Auswahl der Strategien durchgeführt. Die Umsetzung der Strategien wird durch spezifische Pläne oder mit Hilfe des Instruments der Balanced Scorecard (Kennzahlensysteme, Unternehmensplanung) unterstützt.

Die taktische Planung überführt die gewählten Strategien in konkretere Zielsetzungen und Maßnahmen. Die taktische Planung ist mittelfristig angelegt, sie umfasst auch die Koordination der Strategien. In der operativen Planung werden konkrete Pläne für die nahe liegenden Entscheidungen aufgestellt. Es geht um Liquiditäts und kurzfristige Finanzplanung, die Planung der Produktionsprogramme (Produktionsprogrammplanung), der Produktionsabläufe, Beschaffungslogistik (Beschaffung, Logistik), Distributionslogistik (Distribution), Personaleinsatz und Ähnliches. Auch die operative Planung lässt sich als Vernetzung verschiedener Phasen durchführen: Für das jeweilige Planungsproblem ist die Zielsetzung zu formulieren und die Zielvariable zu erfassen. Die Phase der Zielanalyse ermittelt den Zusammenhang zwischen der Ziel und den Problemvariablen (Aktionsparameter). Die Phase der Problemanalyse umfasst die Problemstruktur, die Beschränkungen, Planungszusammenhänge, Parameterkonstellation, Rahmendaten, Anspruchsniveaus und weitere Problemmerkmale. Aus der Zielanalyse und der Problemanalyse kann für verschiedene Planungsprobleme eine Modellbildung erfolgen. Die Modellbildung führt zu Optimierungsmodellen für die Problemstellungen. Als Phase wird auch eine Suche von Alternativen angegeben, die in den zulässigen Lösungen der Modelle abgebildet sind. Alternativenbestimmung lässt sich auch ohne mathematische Modellbildung durchführen. Durch Alternativenbewertung oder durch Einsatz von Optimierungsmethoden wird möglichst eine Optimallösung bestimmt (Operations Research). Die Phase der Planrealisierung führt zur Erwirtschaftung der Ergebnisse und zum Vergleich der Ist mit den Planergebnissen. Die Kontrolle und die Dokumentation der Planung und Realisierung liefern bedeutende 4 Informationen für nachfolgende Planungen. Da die Phasen der Planung miteinander vernetzt sind, können sie während des Planungsprozesses mehrfach durchlaufen werden. Hinsichtlich der Berücksichtigung zusammenhängender Planungsprobleme wird zwischen sukzessiver und Simultanplanung unterschieden. In der Simultanplanung wird der gesamte Problemkomplex in einem Ansatz geplant. Dies erfolgt zum Beispiel bei der Simultanplanung des Investitions , Finanzierungs und Produktionsprogramms. Eine Sukzessivplanung ermittelt die Pläne nacheinander und koordiniert sie anschließend.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Plantleasing
 
Planung / Unternehmensplanung
 
Weitere Begriffe : Sprachloyalität | Währungskreditrückzahlung | Überorganisation
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.