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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Strategie

Die Strategie ist die langfristige Ausrichtung des Unternehmens, wobei auch kurzfristige Ziele einbezogen werden.

Ziel ist eine außerordentliche Wertschöpfung für die Kunden, die "Stakeholder" und zuallererst natürlich die "Shareholder"; des weiteren oftmals das Erreichen einer führenden Wettbewerbsposition. Dabei ist es für ein Unternehmen wichtig, seine Kernkompetenzen zu erkennen und auszubauen. Wenn das gelingt, kann das Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile schaffen und dem Kunden einen höheren Nutzen als die Konkurrenten bieten.



Der Begriff "Strategie" ist altgriechischer Herkunft und bedeutet in etwa: "Art und Weise, das Heer ins Feld zu führen" oder auch "Kunst" oder "Geschicklichkeit". Es bedeutet, jemanden durch eine Kriegslist zu besiegen. In der Marktwirtschaft ist damit das Denken in Wettbewerbsvorteilen gemeint. Mit welcher Art von Vorteil setzt man sich einem Mitbewerber gegenüber an die Spitze, um die Festung Kundschaft zu erobern? Das Trojanische Pferd war z.B. eine berühmte Kriegslist des Altertums. Sind es dann marktwirtschaftliche Tiefflugpreise, sind es Differenzierungsstrategien im Sinn besserer Qualität oder besseren Kundendiensts? Sind es Strategien im Sinne des lebenslänglichen Versorgens einer Zielgruppe? Ist es die Strategie des Global Players oder ist es die Strategie des Starkseins "rund um den Kirchturm"? Besteht eine Strategie im Herausarbeiten eines Wettbewerbsvorteils, so setzt man damit oftmals stillschweigend die Prämisse, daß die Mitbewerber nicht eine Strategie von demselben oder einem ähnlichen Typ einschlagen. Denn dann hätte man selber keinen Wettbewerbsvorteil. Sobald die Kunst/Geschicklichkeit darauf ausgelegt ist, in Richtung des Ziels Marktanteil einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern herauszuholen, braucht man doch die Unterstellung, daß die anderen nicht ein Gleiches tun. Am gefährlichsten ist, wenn man bei einer Strategie der Tiefflugpreise diese stillschweigende Prämisse setzt. Nachher ist man dann erstaunt, daß alle mit den Preisen nach unten gehen. Am Kapitalmarkt versteht man unter "Strategie" eine zumeist langfristig angelegte Vorgehensweise zur Erzielung attraktiver Renditen bei vertretbarem Risiko. Die Strategie umfasst verschiedene Kriterien zur Auswahl von Wertpapieren und deren Haltedauer im Depot. Die Auswahl kann zum Beispiel nach fundamentalen Kriterien erfolgen, zu denen das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Buchwert-Verhältnis, die Dividendenrendite oder die langfristige Gewinnentwicklung des betreffenden Unternehmens zählen. Sie kann auch nach rein charttechnischen oder anderen persönlichen Gesichtspunkten von Anlegern erfolgen. Für welche Strategie sich ein Anleger entscheidet, hängt in erster Linie von seinen persönlichen Anlagezielen und von seiner Bereitschaft ab, Risiken einzugehen.



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