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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Wertschöpfung

(engl. value added) Die Idee der Wertschöpfung basiert auf der realgüterwirtschaftlichen Vorstellung, dass zu Leistungen anderer Betriebe der betrachtete Betrieb etwas hinzufügt (Mehrwert). Manchmal findet sich dafür auch die Bezeichnung Nettoumsatz (Umsatz). Leistungen anderer Betriebe heißen Vorleistungen. Die Wertschöpfung setzt grundsätzlich Betriebe voraus, die eine Güterumwandlung betreiben. Wertschöpfung ist dann die Größe, welche dem Betrieb als Anteil an der Schaffung des Volkseinkommens zuzurechnen ist. Der Nettoumsatz bzw. die betriebliche Wertschöpfung ergibt sich direkt aus. Die Wertschöpfung eines Unternehmens lässt sich analog ermitteln, nämlich aus Erträgen minus Aufwendungen (Aufwand), die Vorleistungen sind. Die nachstehende Abbildung macht deutlich, aus welchen Elementen sich die betriebliche Wertschöpfung (Wertschöpfung in der Betriebsergebnisrechnung [ Betriebsergebnis]) zusammensetzt. In dieser Abbildung wird die Periodenwertschöpfung ausgewiesen, also die Summe aller Kosten, die nicht zu den Vorleistungen gehören, plus die Gewinne. In der Unternehmenswertschöpfung treten an die Stelle der Kosten die Aufwendungen. Investitionsgüter sind Vorleistungen, die über die i Abschreibungen periodisiert werden; somit könnten Abschreibungskosten oder Aufwendungen als auf die Periode zugerechnete Vorleistungen betrachtet werden. Die Größe der Wertschöpfung gilt als Maßstab für die Leistungskraft des Unternehmens und zeigt die Schaffung von Einkommen (Löhne, Gehälter, Zinsen usw.) und von Quasi inkommen. (Steuern als Einkommen der öffentlichen Hände) an. Der Gewinn ist, soweit er zur Ausschüttung kommt, Einkommen der Anteilseigner (p Stakeholder nsatz, Shareholder Value) und, soweit er im Unternehmen verbleibt, Quasi inkommen des Unternehmens; Rücklagenzuführungen (Rücldagen) sind Quasi inkommen des Unternehmens. aus dem Einsatz von Produktionsfaktoren resultierendes, unter Wahrung von Substanz und Leistungsfähigkeit der volkswirtschaftlichen Produktivkräfte zustande kommendes Produktionsergebnis. Der im Produktionswert gemessene Output ist um die      Vorleistungen zu kürzen, da in Höhe der Vorleistungen Werte bei der Produktion untergegangen sind. Das Ergebnis ist die sog. Bruttowertschöpfung (Nettoproduktionswert), die in Aufstellungen des Sozialprodukts nach der Entstehungsseite in einer (von kalkulatorischen Entgelten für Bankdienstleistungen) unbereinigten und bereinigten Form erscheint. Um die Nettowertschöpfung zu erhalten, hat noch eine Korrektur in Höhe der - Abschreibungen zu erfolgen: Sie beziffert die zur Aufrechterhaltung der Effizienz des Anlagevermögens erforderlichen Ersatzinvestitionen. Wertschöpfung Bei der Beurteilung des Wertschöpfungsbegriffs ist allerdings zu beachten, dass er dem System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen entstammt und damit auch den kritischen Einwendungen gegen dieses Konzept unterliegt. So bleiben in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Wertberichtigungen auf das Arbeitsvermögen und auf natürliche Ressourcen auBer Betracht. Gesellschaftlich notwendige Leistungen, die nicht über den Markt gehen (z.B. häusliche Dienste), finden prinzipiell keine Berücksichtigung. Eine Unterscheidung der volkswirtschaftlichen Aufwendungen nach den Zwecken, denen sie gewidmet sind (z.B. Hebung der - Lebensqualität, Kriegswirtschaft), wird nicht gemacht. Die Politische Ökonomie versucht, diesen Gesichtspunkten Rechnung zu tragen durch die Begriffspaare a) produktive/unproduktive Arbeit, b) gesellschaftlich notwendige/nicht notwendige Arbeit, c) lebensstandardwirksame/nicht lebensstandardwirksame gesellschaftliche Konsumtion. Eine überzeugende gesamtrechnerische Konzeption konnte aber aus diesen Ansätzen bisher nicht entwickelt werden. Begr. f. d. in einem Unternehmen oder in einem Wirtschaftsbereich erbrachte neue wirtschaftlichen Leistung innerhalb eines bestimmten Zeitraums; deren Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. S. Bruttowertschöpfung.



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