Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Werbung

Die Werbung ist ein Instrument der Unternehmenskommunikation. Durch Einsatz von Medien sollen ausgewählte Zielgruppen gezielt beeinflusst werden. Hauptziel ist dabei in der Regel, die Rezipienten zum Kauf der beworbenen Produkte oder Dienstleistungen zu bewegen. Den größten Stellenwert hat die Werbung in der Konsumgüterindustrie.

Die wichtigsten Ziele der Werbung sind die Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Produkts oder einer Dienstleistung, die Erhöhung der Verkaufszahlen, der Aufbau eines unverwechselbaren Markenimages und die Vertiefung des Wissens über ein Produkt.

Die am meisten genutzten Werbeträger sind Printmedien, vor allem Tageszeitungen, Publikumszeitschriften und Fachzeitschriften. Die Werbung in Tageszeitungen kann wegen ihres täglichen Erscheinens aktuell gestaltet und landesweit und regional eingesetzt werden. Ihr Vorteil sind hohe Leserzahlen und regelmäßige Nutzung. Dem stehen als Nachteile die im Vergleich zu Magazinen geringere Druckqualität und schlechtere Wiedergabe von Farben gegenüber sowie der oft nur flüchtige Kontakt, da viele Seiten der Tageszeitung einfach überblättert werden. Sie eignen sich darum mehr für die Steigerung des Bekanntheitsgrades als für die Imagewerbung.

Anzeigen in Publikumszeitschriften erreichen ebenfalls eine große Zahl von Konsumenten. Zudem bieten ihre Marketingabteilungen meistens sehr detaillierte Beschreibungen ihrer Zielgruppen an. Ein Unternehmen kann so seine eigene Zielgruppe mit der der Zeitschrift abgleichen. Vorteile: gute Druckqualität und der Umstand, dass Publikumszeitschriften meist in einer entspannten Atomsphäre gelesen werden. Anzeigen in diesen Medien sind allerdings relativ teuer. Außerdem konkurrieren sie mit vielen Anzeigen anderer Unternehmen um die Aufmerksamkeit des Lesers.

Die Werbung in Fachzeitschriften erfolgt sehr zielgruppengenau. Die Anzeigen werden von Lesern oft genau studiert. Inserate in diesem Medium sind in der Regel preiswerter, als in Publikumszeitschriften. Nachteil: oft geringe Auflagen.

In der Fernsehwerbung lassen sich gut Produkte vorstellen und Emotionen übertragen, deshalb eignet sie sich vor allem für erklärungsbedürftige Produkte und Imagewerbung. Gute Kontrollmöglichkeiten der Reichweite der Werbespots ergeben sich durch die ständige Messung der Einschaltquoten. Da das Fernsehen häufig sehr breite Zuschauerkreise anspricht, ergeben sich allerdings oft hohe Streuverluste, da nur ein Teil der Zuschauer als potentielle Kunden in Frage kommen.

Werbezeiten im Hörfunk sind schnell verfügbar und relativ preisgünstig. Nachteil der Radiowerbung: häufig geringe Aufmerksamkeit der Zuhörer.

Werbung im Kino, auf Video, im Bildschirmtext oder im Internet dienen nicht als Basismedium, sondern können nur ergänzend eingesetzt werden.

Außenwerbung

Zur Außenwerbung zählt die Werbung auf Plakaten, Litfasssäulen, an Gebäudefassaden oder an Lieferwagen. Auch diese Medien werden in der Regel nur ergänzend zur Werbung in Print- oder elektronischen Medien eingesetzt und dienen vor allem dazu, Produkte oder Dienstleistungen im lokalen Bereich bekannt zu machen. Kleinere Unternehmen nutzen häufig die preiswerte Möglichkeit, auf der eigenen Gebäudefassade oder dem eignen Fahrzeug zu werben.

Versuch, bestimmte Personen bzw. Personenkreise mit Hilfe verschiedener Kommunikationsmittel (- Kommunikationspolitik) zu einem bestimmten unternehmenspolitischen, sozialpolitischen und/oder gesellschaftlichen Zwecken dienenden Verhalten zu bewegen. Die dazu am häufigsten beanspruchten Kommunikationsmittel (Werbeträger) sind Tageszeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Hörfunk, Internet. Das Werbeziel Absatzerhöhung bzw. allgemeine Verhaltensbeeinflussung kann in vier Unterziele aufgeteilt werden: 1. Aufmerksamkeit erregen; 2. Interesse wecken; 3. Informationen vermitteln; 4. Kaufinteresse und schließlich Kaufhandlung bzw. Verhaltensänderung anregen (AIDA-Regel). Die Werbung selbst kann in folgende Teilschritte zerlegt werden: 7. Bestimmung von Werbeziel und Zielgruppe; 2. Bemessung des Werbebudgets; 3. Formulierung der Werbebotschaft; 4. Bestimmung von Werbeträger und Werbemittel; 5. Durchführung der Werbung; 6. Erfolgskontrolle. Eine der Erreichung von Marketingzielen (Umsatz, Marktanteil) dienende Verbreitung von Werbebotschaften mithilfe von Werbemitteln und Werbeträgern. Werbung kann nach dem Anwendungsbereich (Wirtschaftswerbung, institutionelle Werbung), der Art der Werbemedien (klassische Mediawerbung über Massenmedien, Direktwerbung, Point-of-Purchase-Werbung, persönliche Werbung, Bandenwerbung), der Art und Gestaltung der Werbebotschaft (unternehmensbezogene Werbung, Produkt- und Dienstleistungswerbung, emotionale Werbung, Slice-of-life-Werbung, Testimonialwerbung, Leitbildwerbung) und der Zahl der Werbetreibenden (Alleinwerbung, Sammelwerbung, Gemeinschaftswerbung) systematisiert werden. Die Werbung kann sowohl ein absatzpolitisches Instrument als auch ein beschaffungspolitisches Instrument der Unternehmung sein. Sie wird von Rudolf Seyffert als eine Beeinflussungsform, die zum Aufnehmen, Erfüllen und Weiterpflanzen des von ihr dargebotenen Zweckes veranlassen will, beschrieben. Sie will durch zielgerichtete Information und Kommunikation gegenüber den Marktpartnern die Leistungsprogramme bekanntmachen sowie deren Absatz und Beschaffung beeinflussen. Die Werbung ist von der Propaganda und den Public Relations abzugrenzen. Nach der Zahl der umworbenen Personen wird die Einzelwerbung und die Mehrheitswerbung, die sich in die Gruppenwerbung und in die Massenwerbung untergliedern läßt, unterschieden. Nach der Zahl der werbenden Unternehmungen wird die Alleinwerbung und die Kollektivwerbung, die weiter in die Sammelwerbung, in die Gemeinschaftswerbung und in die Verbundwerbung unterteilt werden kann, unterschieden. Kommunikationspolitik In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Werbestrategien sind Teil der Absatzplanung zur Gewinnung eines entsprechend großen Marktanteils. In allgemeiner Form umfasst die Werbung, als sozialpsychologisches und soziologisches Phänomen, alle Formen des systematischen Versuchs der bewussten Beeinflussung von Menschen im Hinblick auf jeden beliebigen Gegenstand (vgl. Kroeber-Riel/ Weinberg, 1999, S. 581ff.). Werbung kann aus wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Gründen betrieben werden. Sie hat vier Hauptaufgaben, die im konkreten Falle mit unterschiedlichen Schwerpunkten realisiert sind: - die Information - die Überzeugung - die Veranlassung - die Unterhaltung. Die Werbung als Instrument der Kommimikationspolüik lässt sich in verschiedene Elemente unterteilen. Sie sind auf die Verbesserung der Information, genauer des Wissens beim Umworbenen, ausgerichtet, z.B. des Wissens über Produkteigenschaften, Produktqualitäten, Produktverwendungsmöglichkeiten, Preise und Preis-Leistungs-Verhältnisse oder Beschaffungsquellen für den Kunden. Differenziert nach Werbeobjekten können folgende Werbeziele hervorgehoben werden: - bezüglich bestehender Werbeobjekte: z.B. die Erhaltung oder die Gewinnung von Neukunden - bezüglich neuer Werbeobjekte: die Bekanntmachung der Neuerung oder die Integration der Neuerung in das Programm. Als eine besondere Form der Werbung ist das Awareness Advertising erwähnenswert. Es handelt sich um Werbung für Produkte und/oder Dienstleistungen in einem Land, die dort zum Zeitpunkt der Werbung noch nicht oder nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen. Neben den Werbezielen und dem limine der Werbung sind als weitere Ent-scheidungselemente vor allem die Auswahl der Werbeträger (Mediaplanung), die Gestaltung der Werbebotschaft, die Wahl der Werbemittel zu nennen. In internationalen Märkten variiert die Bedeutung einzelner Werbemittel wie Anzeigen, Fernseh- oder Rundfunkspots, Prospekte, Kataloge, Plakate. Die Auswahl der Werbemittel hat u.a. die unterschiedliche Reichweite der Werbeträger zu berücksichtigen. Auch bei der Gestaltung der Werbebotschaft ist auf die Merkmale des jeweiligen Marktes, so auf Traditionen, Einstellungen, Religionen usw., Rücksicht zu nehmen. Sie schlagen sich in der Wahrnehmung einzelner Werbebotschaften nieder und sind bei der Gestaltung der Werbebotschaft (z.B. non-verbale Kommunikationsbotschaften, Tonalität, Bildmotive) relevant (vgl. Berndt/Fantapie Altobelli/Sander, 1997, S. 273E). Ein wesentliches Element internationaler Werbung sind gesetzliche Werberestriktionen. Sie schränken in den einzelnen Ländern in unterschiedlicher Weise die Werbepolitik ein. Einschränkend wirken sich auch internationale Bestimmungen aus. Bankenwerbung...



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Werbewirkungsanalyse, -forschung
 
Werbungskosten
 
Weitere Begriffe : Bankrisiken, allgemeine | Covering | Ereignisraum
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.