Kommunikation
(Kommunikationsprozeß): Im weitesten Sinne umfaßt Kommunikation alle Prozesse der Informationsübertragung. Im engeren Sinne ist Kommunikation eine spezifische Form der sozialen Interaktion zwischen zwei oder mehr Individuen bzw. zwischen Individuen und Institutionen (nach diesem Verständnis werden hier also sowohl Prozesse der Maschine-MaschineKommunikation bzw. der Mensch-MaschineKommunikation wie Prozesse der intrapersonalen Kommunikation nicht zu den Kommunikationsprozessen gerechnet).
Da der Prozess der Übermittlung von Bedeutung oder Sinngehalten zwischen den Kommunikationspartnern durch Symbole oder Zeichen geschieht, kann Kommunikation auch als die Verständigung durch Symbole und Zeichen definiert werden, die primär Mitteilungsfunktion hat. Die für die zwischenmenschliche Kommunikation wichtigsten Zeichen- und Symbolsysteme sind die Sprache, bildliche Darstellungen, optische und akustische Signalsysteme sowie der mimische und pantomimische Ausdruck (die Körpersprache).
Im Anschluss an Charles Morris werden drei Funktionen der Zeichen und Symbole unterschieden:
· Syntaktik: die Dimension der Regelhaftigkeit und Ordnung von Zeichen und Zeichenverbindungen innerhalb einer Nachricht;
· Semiotik: die Dimension der Bedeutung und des Inhalts eines Zeichens oder einer Aussage.
· Pragmatik: die Dimension der Bedeutsamkeit von Zeichen und Bezeichnetem für Zeichengeber und/oder Zeichenempfänger. Als Subfunktion lassen sich dabei die Symbolfunktion (die im Zeichen enthaltenen kognitiven Elemente), die Symptomfunktion (die emotional-affektive Komponente von Zeichen, die der Mitteilung von Emotionen an andere bzw. ihrer Hervorrufung bei anderen dient) und die Signalfunktion (die das Verhältnis von Abbildung, Handeln und Praxis betreffende Handlungskomponenten von Zeichen) unterscheiden. Sie entsprechen übrigens den drei Komponenten der Einstellung (der kognitiven, der affektiven und der Handlungskomponente).
Das Zeichen und das Objekt, das sie bezeichnen, können entweder in einer Ähnlichkeits- oder in keiner Ähnlichkeitsbeziehung stehen. Zeichen, die in einer Ähnlichkeitsbeziehung stehen (Bilder, Zeichnungen, Photographien, Skulpturen usw.), heißen Ikone (ikonische Zeichen); Zeichen, bei denen zwischen dem Zeichen und dem Objekt keinerlei Ähnlichkeitsbeziehung besteht und die auf einer willkürlichen Festlegung der sie benützenden Personen beruhen, werden konventionelle Zeichen genannt.
Bei der systematischen Analyse von Kommunikationsprozessen hat sich die Kommunikationsforschung bisher vorwiegend an der von Harold D. Lasswell 1948 geprägten Formel: Who says what in which channel to whom with what effect?” orientiert. Dementsprechend bezeichnet Kommunikation in ihrer allgemeinsten Form einen Vorgang, bei dem ein Kommunikator eine Botschaft über einen Kanal an einen Kommunikanten (Rezipienten) emittiert und dabei eine Wirkung erzielt.
Aus dieser Systematik ergeben sich zugleich auch die Schwerpunkte der empirischen Kommunikationsforschung, nämlich die Kommunikatorforschung (who), die Inhaltsanalyse (says what), die Mediaforschung (in which channel), die Rezipientenforschung (Publikumsforschung) (to whom) und die Wirkungsforschung (with what effect).
Die Kommunikationskette läßt sich mithin in die einzelnen Faktoren Kommunikator, Verschlüsselung (Kodierung), Aussage (Botschaft), Kanal (Träger, Medium), Entschlüsselung (Dekodierung), Kommunikant, Rückkoppelung (Rückmeldung, Feedback) und Wirkung aufgliedern.
Kommunikator: Die Kommunikatoren sind Einzelpersonen oder Gruppen, die an der Formulierung (Verschlüsselung) und Produktion von Aussagen im Kommunikationsprozess beteiligt sind.
Verschlüsselung: Die Wahl der Zeichen und Zeichensysteme (z.B. Schriftsprache oder Umgangssprache) für die zu übertragende Aussage durch den Kommunikator.
Aussage (Botschaft): Die Gesamtheit der vom Kommunikator ausgesendeten Inhalte.
Kanal (Medium, Träger der Aussage): Das Medium, durch das mit Hilfe der Aussage die Distanz zwischen Kommunikator und Kommunikant überwunden wird.
Entschlüsselung: Der Vorgang, durch den der Kommunikant unabhängig vom Kommunikator die Aussage, so wie sie ihn erreicht, in eine für ihn verständliche Abfolge von Zeichen zu bringen versucht.
Kommunikant: Der Adressat bzw. das Publikum der Kommunikation.
Rückkoppelung: Der Vorgang, durch den Informationen vom Kommunikanten an den Kommunikator zurückfließen.
Wirkung: Das Mass, in dem die durch die Kommunikation angestrebte Änderung beim Kommunikator (Veränderung des Wissens, der Einstellungen, des Verhaltens usw.) eintritt.
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