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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Kommunikation

(Kommunikationsprozeß): Im weitesten Sinne umfaßt Kommunikation alle Pro­zesse der Informationsübertragung. Im engeren Sinne ist Kommunikation eine spezifische Form der sozialen Interaktion zwischen zwei oder mehr Individuen bzw. zwischen Individuen und Institu­tionen (nach diesem Verständnis werden hier al­so sowohl Prozesse der Maschine-Maschine­Kommunikation bzw. der Mensch-Maschine­Kommunikation wie Prozesse der intrapersona­len Kommunikation nicht zu den Kommunika­tionsprozessen gerechnet). Da der Prozess der Übermittlung von Bedeutung oder Sinngehalten zwischen den Kommunika­tionspartnern durch Symbole oder Zeichen ge­schieht, kann Kommunikation auch als die Ver­ständigung durch Symbole und Zeichen definiert werden, die primär Mitteilungsfunktion hat. Die für die zwischenmenschliche Kommunikation wichtigsten Zeichen- und Symbolsysteme sind die Sprache, bildliche Darstellungen, optische und akustische Signalsysteme sowie der mimi­sche und pantomimische Ausdruck (die Körper­sprache). Im Anschluss an Charles Morris werden drei Funktionen der Zeichen und Symbole unterschie­den: · Syntaktik: die Dimension der Regelhaftigkeit und Ordnung von Zeichen und Zeichenverbin­dungen innerhalb einer Nachricht; · Semiotik: die Dimension der Bedeutung und des Inhalts eines Zeichens oder einer Aussage. · Pragmatik: die Dimension der Bedeutsamkeit von Zeichen und Bezeichnetem für Zeichengeber und/oder Zeichenempfänger. Als Subfunktion lassen sich dabei die Symbolfunktion (die im Zei­chen enthaltenen kognitiven Elemente), die Sym­ptomfunktion (die emotional-affektive Komponente von Zeichen, die der Mitteilung von Emo­tionen an andere bzw. ihrer Hervorrufung bei an­deren dient) und die Signalfunktion (die das Verhältnis von Abbildung, Handeln und Praxis betreffende Handlungskomponenten von Zei­chen) unterscheiden. Sie entsprechen übrigens den drei Komponenten der Einstellung (der ko­gnitiven, der affektiven und der Handlungskom­ponente). Das Zeichen und das Objekt, das sie bezeich­nen, können entweder in einer Ähnlichkeits- oder in keiner Ähnlichkeitsbeziehung stehen. Zeichen, die in einer Ähnlichkeitsbeziehung stehen (Bilder, Zeichnungen, Photographien, Skulpturen usw.), heißen Ikone (ikonische Zeichen); Zeichen, bei denen zwischen dem Zeichen und dem Objekt keinerlei Ähnlichkeitsbeziehung besteht und die auf einer willkürlichen Festlegung der sie benützenden Personen beruhen, werden kon­ventionelle Zeichen genannt. Bei der systematischen Analyse von Kommuni­kationsprozessen hat sich die Kommunikations­forschung bisher vorwiegend an der von Harold D. Lasswell 1948 geprägten Formel: Who says what in which channel to whom with what effect?” orientiert. Dementsprechend bezeichnet Kom­munikation in ihrer allgemeinsten Form einen Vorgang, bei dem ein Kommunikator eine Bot­schaft über einen Kanal an einen Kommunikan­ten (Rezipienten) emittiert und dabei eine Wir­kung erzielt. Aus dieser Systematik ergeben sich zugleich auch die Schwerpunkte der empirischen Kommu­nikationsforschung, nämlich die Kommunikator­forschung (who), die Inhaltsanalyse (says what), die Mediaforschung (in which channel), die Rezi­pientenforschung (Publikumsforschung) (to whom) und die Wirkungsforschung (with what ef­fect). Die Kommunikationskette läßt sich mithin in die einzelnen Faktoren Kommunikator, Verschlüsse­lung (Kodierung), Aussage (Botschaft), Kanal (Träger, Medium), Entschlüsselung (Dekodie­rung), Kommunikant, Rückkoppelung (Rückmel­dung, Feedback) und Wirkung aufgliedern. Kommunikator: Die Kommunikatoren sind Ein­zelpersonen oder Gruppen, die an der Formulie­rung (Verschlüsselung) und Produktion von Aus­sagen im Kommunikationsprozess beteiligt sind. Verschlüsselung: Die Wahl der Zeichen und Zeichensysteme (z.B. Schriftsprache oder Um­gangssprache) für die zu übertragende Aussage durch den Kommunikator. Aussage (Botschaft): Die Gesamtheit der vom Kommunikator ausgesendeten Inhalte. Kanal (Medium, Träger der Aussage): Das Me­dium, durch das mit Hilfe der Aussage die Di­stanz zwischen Kommunikator und Kommuni­kant überwunden wird. Entschlüsselung: Der Vorgang, durch den der Kommunikant unabhängig vom Kommunikator die Aussage, so wie sie ihn erreicht, in eine für ihn verständliche Abfolge von Zeichen zu bringen versucht. Kommunikant: Der Adressat bzw. das Publi­kum der Kommunikation. Rückkoppelung: Der Vorgang, durch den Infor­mationen vom Kommunikanten an den Kommu­nikator zurückfließen. Wirkung: Das Mass, in dem die durch die Kom­munikation angestrebte Änderung beim Kommu­nikator (Veränderung des Wissens, der Einstel­lungen, des Verhaltens usw.) eintritt. Unternehmenskommunikation



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