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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Forschung und Entwicklung

(engl. research and development [R&D]) Forschung und Entwicklung (F&E) ist die Kombination von Produktionsfaktoren zum Zwecke, neues Wissen zu schaffen, für das ein Markt vorhanden ist oder erwartet wird. Die Marktnachfrage kann sich auf das technologische Wissen richten oder auf Leistungen, in denen das Wissen einbegriffen ist. Im Allgemeinen werden drei Arten von Forschungs und Entwicklungszielen genannt: Die Grundlagenforschung (basic research) soll fundamentale Erkenntnisse ermitteln und naturwissenschaftliche Zusammenhänge (Gesetze) finden, die Ausgangslage sein könnten für spätere Prozess und Produktentwicklungen; die angewandte Forschung und Entwicklung (applicable research) zielt auf neue Produktionsverfahren und Produkte, die gängige Verfahren und Produkte ersetzen könnten; die Weiterentwicklung (further research) bemüht sich, bestehende Verfahren und Prozesse zu verbessern, Mängel abzustellen, umweltverträglicher zu machen usw. (siehe auch . Innovation). In diesem Sinne ist Forschung und Entwicklung Produkt und Produkt ntwicklungsforschung wie auch Produktionsprozess und Produktionsprozess ntwicklungsforschung. Das gewonnene Wissen soll vom Unternehmen i. d. R. wiederholt genutzt werden bei gleichzeitiger Ausschließung Dritter von der Nutzung. Schutzrechte, wie besonders Patente, können Dritte von der Nutzung von Forschungs und Entwicklungsergebnissen so lange abhalten, bis die Wissensfreigabe gewollt ist (Diffusion) oder bessere Ergebnisse von Forschung und Entwicklung durch Dritte auf den Markt gelangen. Somit sind zwei Arten von Ungewissheit in der Forschung und Entwicklung eingeschlossen: die technologische Ungewissheit (wird durch F&E tatsächlich ein nutzvolles Ergebnis erzielt?) und die Marktungewissheit (wird der Markt das Ergebnis von F&E annehmen?). Die meist größere Komplexität der F&E rgebnisse erhöht die technologische Ungewissheit. Der höhere Grad der Neuartigkeit erhöht die technische und marktmäßige Ungewissheit. Wachsende Zeiträume für die Ergebniserzielung aus F&E erhöhen die Marktungewissheit, weil Konkurrenten mit ähnlichen F&E Vorstellungen schneller auf dem Markt sein könnten. Das Maß zur Beurteilung von Forschung und Entwicklung kann also nicht nur die zukünftige Rendite sein, sondern muss auch die Bewertung aller Risiken (Risiko) zugleich enthalten. Es gibt verschiedene Ansitze zur Messung des F&E rfolges. Am häufigsten werden Nutzenvorstellungen vorgetragen; der Nutzen kann sich als eine Konsumenten oder als eine Produzentenrente darstellen, je nachdem, aus welcher Sicht die Beurteilung erfolgt. Beide können aggregiert werden und geben dann einen Wohlfahrtszuwachs in der Volkswirtschaft an. Für die zielgerechte Durchführung der Forschung und Entwicklung sorgt das F&E Management, das insbesondere für die strategische + Planung, für die Effizienz der Ideengenerierung, für die F&E Budgetierung (Budgetierung) und für die zweckgerechte F&E Organisation (p Organisation) zuständig ist (siehe auch Human kapital). Zum Aufgaben­bereich des Produktionsmanagements zählen im einzelnen: Entwurf und Realisierung aller technischen Einrichtungen zur Durchführung der Transformationsprozesse, exakte Spezifikation des benötigten Inputs (Ressourcen) aufgrund der Produktionsplanung, Entwurf eines Systems der Arbeitsorganisation einschließlich Arbeitsvor­bereitung und Lohnfindung, Produktdesign und Produktentwicklung. Dieser letzte Bereich wird häufig als Forschung und Entwicklung organisatorisch aus dem Ferti­gungsbereich ausgegliedert und einem eigenen Management unterstellt. Produktentwicklung heißt nicht nur die Entwicklung neuer Erzeugnis­se, sondern umfaßt auch die Modifikation und Weiterentwicklung bestehender Produkte, die Entwicklung neuer Anwendungsbereiche für lau­fende Produkte (Anwendungstechnische Abtei­lung) sowie die Änderung des Designs und/oder der Verpackung alter Produkte. Dem F & E-Management fallen die zentralen Auf­gaben zu, das technische Transformationssy­stem an veränderte Umweltverhältnisse anzu­passen und durch eigene Entwicklungen neue Marktleistungen zu ermöglichen. Der Bereich Produktentwicklung bezieht dabei Ideen und In­formationen vor allem aus den benachbarten Be­reichen Grundlagenforschung, Marketing (vor al­lem Marktforschung) und Konstruktion/Produkti­on. Von der Produktionsseite ergeben sich für die Produktentwicklung Möglichkeiten, vorhandenen Bedarf durch Produktmodifikationen besser zu befriedigen. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung neuer Materialien oder neuer Tech­nologien geschehen, welche die Qualität von Produkten verbessern oder die Verwendungs­fähigkeit von Produkten vergrößern. Aus dem Absatzbereich ergeben sich für die Produktent­wicklung Möglichkeiten, neuen, bisher lediglich latent vorhandenen Bedarfzu erkennen und zu befriedigen.



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Weitere Begriffe : Ermächtigung von Krankenhausärzten | unrealisierte Gewinne, Verluste | Grundpersönlichkeit
 
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