Return on Investment (ROI)
Der Return on Investment (ROI) ist eine Kennzahl,die das Verhältnis zwischen Gewinn und investiertem Kapital angibt.
Sie wird häufig als Maßstab für die Leistung und die Rentabilität eines Unternehmens oder Geschäftsbereichs verwendet. Da der ROI unabhängig von der Größe des analysierten Geschäftsbereiches ist, macht er einen Vergleich zwischen unterschiedlich großen Einheiten möglich.
Der Return on Investment ist das, was aus dem Investment "zurückkehren" soll. Er drückt somit das Gewinnziel aus. Der Gewinn wird auf das investierte, betriebsnotwendige Vermögen bezogen, weil die Führungskräfte den Gewinn mit der Investition - mit den vorhandenen Gütern - erarbeiten müssen.
Der deutsche Begriff für den ROI ist Gesamtkapitalrentabilität. Dabei ist jedoch als Basis das betriebsnotwendige Vermögen zu verwenden - die "total assets" .
Der Return on Investment (ROI) ist eine der am häufigsten verwendeten Kennzahlen. Mit dem ROI lässt sich das Verhältnis zwischen Gewinn und Investition ermitteln. Allerdings muss seine kurzfristige Betrachtungsweise bei der Interpretation beachtet werden.
In der Venture Capital Branche versteht man unter dem ROI den Gewinn aus Ausschüttungen und der Veräußerung einer Beteiligung.
(auch RoI, Kapitalrentabilität, Rentabilität, Rendite; in %)
Der Return on Investment ist das Verhältnis des Gewinns zum eingesetzten Kapitals. Der Return on Investment entspricht damit der Multiplikation von Umsatzrentabilität mit dem Kapitalumschlag. Dabei wird der Gewinn vor Zinsen und Steuern zugrunde gelegt, das Gesamtkapital berechnet sich aus der Summe von Eigen- und Fremdkapital.
Weiterhin lässt sich mit Hilfe des RoI berechnen, wie lange es dauert, bis das investierte Kapital wieder erwirtschaftet ist. Hierzu dient die Berechnungsformel der Rückflussdauer des investierten Kapitals (in Jahren):
Beispiel
Ein Unternehmen erwirtschaftet mit einem Kapital von 500.000 € bei einem Umsatz von
1. 000.000 € einen Gewinn von 25.000 €. Der RoI beträgt 5 %.
Die Rückflussdauer beträgt 20 Jahre.
Quelle
Der Gewinn lässt sich der Gewinn- und Verlustrechnung entnehmen. Das durchschnittliche Gesamtkapital wird berechnet aus den Bilanzsummen des vergangenen Jahres und des laufenden Jahres, die addiert und durch 2 dividiert werden.
Interpretation
Der RoI ist die in den USA gebräuchliche Bezeichnung für die Gesamtkapitalrentabilität, d. h. den Gewinn, den das Unternehmen mit dem eingesetzten Kapital erwirtschaftet. Er wird in Kennzahlensystemen häufig als oberste Kennzahl herangezogen und ist demnach die zentrale Maßgröße für den Unternehmenserfolg. So ist der RoI u. a. die Spitzenkennzahl im Du-Pont-Kennzahlensystem.
Maßnahmen zur Beeinflussung
Zerlegt man den RoI stufenweise in seine Bestimmungsgrößen, erschließen sich unmittelbare Anknüpfungspunkte, um diesen zu erhöhen:
· Steigerung des Umsatzes:
Dies kann einmal durch eine Erhöhung des Preises, zum anderen durch eine Steigerung des Absatzes mittels Intensivierung der Marketingaktivitäten (Produkt- bzw. Sortiments-, Preis bzw. Konditionen-, Distributions- und Kommunikationspolitik) bewerkstelligt werden.
· Verringerung des Umlauf- und Anlagevermögens:
Unter Umlaufvermögen versteht man kurzfristig im Unternehmen verweilende Werte wie Vorräte, fertige Erzeugnisse, Kasse. Anlagevermögen ist langfristig gebundenes Vermögen wie Grundstücke, Gebäude und Maschinen und kann nur mittel- bis langfristig abgebaut werden.
· Senkung der Selbstkosten des Umsatzes durch striktes Kostenmanagement
· Weitere Ansatzpunkte zur Beeinflussung des RoI bieten die bekannten PIMS-Studien (Profit Impact of Market Strategies) des Strategic Planning Institute, bei denen seit Beginn der siebziger Jahren rund 300 Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen auf die Ursachen ihres (Miss-)Erfolgs untersucht werden. Hier konnte nachgewiesen werden, dass mit zunehmendem Marktanteil ein höherer RoI einhergeht. Als Ursachen hierfür können die von einem zunehmenden Absatz ausgehenden Wirkungen angeführt werden:
- Abnahme der Fixkosten pro Stück
- Zunahme des Know-Hows der Mitarbeiter (sog. Erfahrungskurveneffekt)
- Kostenvorteile im Einkauf aufgrund höherer Mengenrabatte
- Einsatz effektiverer Technologien ab einem bestimmten Absatzvolumen
· Neben dem Ausbau des Marktanteils wirken sich eine Verbesserung der Qualität der erstellten Produkte bzw. Dienstleistungen sowie eine Optimierung des Herstellungsprozesses positiv auf den RoI aus. Ein hohes Investitionsvolumen hingegen beeinflusst den RoI negativ.
Grenzen
· Um den RoI kurzfristig zu verbessern, senken einige Unternehmen ihr Investitionsvolumen. Dies birgt die Gefahr in sich, dass dringend erforderliche Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen unterbleiben, was langfristig fatale Folgen für den Unternehmenserfolg haben kann.
· Der RoI sagt nichts über die Verzinsung des Eigenkapitals aus, weil der Gewinn vor Steuern und Zinsen zugrunde gelegt wird.
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