Produktdifferenzierung
(engl. product differentiation) Produktdifferenzierung kann in zwei Formen auftreten: zum einen als Strategie im Rahmen der Produktpolitik und zum anderen als Wettbewerbsstrategie. Aus produktpolitischer Sicht geht es bei der Produktdifferenzierung um die Veränderung von bestehenden Leistungen im Absatzprogramm (p Absatz) von Unternehmen, um den unterschiedlichen Wünschen und Präferenzen von verschiedenen Kunden(gruppen) besser gerecht zu werden. Dabei wird das ursprüngliche Produkt nicht ersetzt (Produktvariation), sondern durch zusätzliche Ausführung ergänzt. Die Identifizierung homogener Teilmärkte im Rahmen der Marktsegmentierung bildet die Basis, um auf die Segmente abgestimmt Produktvarianten zu entwickeln und den verschiedenen Abnehmergruppen anbieten zu können. Die Kunden erhalten durch das differenzierte Angebot einen hohen Nutzengrad und haben somit einen geringeren Anreiz, auf Konkurrenzprodukte auszuweichen. Die Festlegung des Differenzierungsgrades stellt für Unternehmen eine komplexe Entscheidung dar, weil der Unternehmenserfolg nicht allein von der Schaffung hoher Kundennutzen abhängt, sondern vielmehr auch die Kosten und die Aktivitäten der Wettbewerber (Wettbewerb) zu berücksichtigen sind. Damit schließt sich die wettbewerbsstrategische Sichtweise der Produktdifferenzierung an. Es handelt sich hierbei um die bewusste qualitative Abhebung der angebotenen Sachgüter und/oder Dienstleistungen (Qualität) von Konkurrenzprodukten. Ziel ist es, einen einzigartigen Leistungsvorteil zu erreichen, der beispielsweise in einem unverwechselbaren Design, besserer technischer Ausstattung oder einem umfassenden Kundendienst besteht.
Ist eine Begrifflichkeit aus dem Marketing. Bei der Produktdifferenzierung wird eine neue Variante eines Produktes entwickelt und in das Produktprogramm mit aufgenommen. Da die ursprüngliche Version des Produktes auch bestehen bleibt, ändert sich die Produktprogrammtiefe jedoch nicht, im Gegensatz zur Produktvariation . Der Grund für diese Produktpolitische Entscheidung ist meist die Möglichkeit der immer genaueren Befriedigung der Kundenbedürfnisse.
Die horizontale Differenzierung besteht darin, “dass bei gleichbleibender stofflich-technischer Grundstruktur andere Eigenschaften des Produkts variiert werden und so eine mehr oder minder deutliche Abhebung erreicht wird” (Herbert Wilhelm). Typisches Beispiel ist das Angebot ein und desselben Artikels in verschiedenen Farben, die Veränderung des Gewichts, des Volumens oder der Stückzahl einer Ware.
“Während bei der horizontalen Produktdifferenzierung kaum Anlass besteht, die übrigen Komponenten der Absatzpolitik zu verändern, damit sie mit der horizontalen Abhebung korrespondieren, verlangt die vertikale Produktdifferenzierung in der Regel eine flankierende Unterstützung durch die übrigen absatzpolitischen Instrumente, insbesondere durch Preisgestaltung und Werbung” (H. Wilhelm).
In der Produktpolitik steht einem Wirtschaftsunternehmen neben der Politik der Produktvariation und der Produktelimination unter den Möglichkeiten der Produktinnovation, Innovation, entweder die Möglichkeit der Diversifikation oder der Produktdifferenzierung zur Verfügung.
Ebenso wie die Politik der Preisdifferenzierung ist die Produktdifferenzierung eine Strategie der Marktspaltung. Sie besteht in der Veränderung von Einzelmerkmalen eines Produkts wie z.B. seiner Konstruktion, seines Design, seiner Verpackung, seiner Aufmachung oder Ausstattung, seiner Qualität oder auch seiner Werbung mit dem Ziel, das aufgrund dieser Veränderungen entstehende neue Produkt sowohl von dem bis vor Eintritt dieser Veränderungen bestehenden Produkt wie auch von anderen Produkten klar abzuheben. Aus diesem Grund erscheint es auch gerechtfertigt, die Politik der Preisdifferenzierung als einen Teilbereich der Produktinnovation und weniger der Produktvariation aufzufassen. Es läßt sich generell zwischen stofflich-technischer Differenzieruung auf der einen und psychologischer (emotionaler) Differenzierung auf der anderen Seite unterscheiden, wobei unter letzterer “die Profilierung eines Produkts mit Hilfe der Werbung, gestützt auf kleinere Modifikationen hinsichtlich Formgebung, Farbe, Finish” (R. Nieschlag/E. Dichtl/H. Hörschgen) zu verstehen ist, bei der der Produktkern erhalten bleibt.
In aller Regel vollzieht sich die Produktdifferenzierung vorwiegend im stofflich-technischen Bereich, d.h. es handelt sich vor allem um Variationen des Materials und der technischen Funktion.
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