Konzentration
nennt man die Zusammenschlüsse von Unternehmen zu Konzernen oder die Zusammenfassung von Kapital bei Personen und Familien. Der Vorgang der Konzentration begann bereits im Hochkapitalismus (Kapitalismus) und führte zu Teilen der Theorie des Marxismus. Zunehmende Konzentration führt häufig zu einer höheren Anzahl von Monopolen und Oligopolen (Marktformen). Vorteile: Möglichkeiten der Rationalisierung; bessere Konditionen bei Finanzierung; höheres Gegengewicht zur Handelsmacht. Nachteile: Zu große Konzerne werden träge in ihren Reaktionen auf veränderte Marktbedingungen (Markt); aufwendige und teure Organisation nötig; durch stärkere Machtposition mitunter Verringerung des Wettbewerbs, Preisvorteile werden nicht immer an die Abnehmer weitergegeben. Ergebnisse der Konzentration sind neben dem Konzern z.B. auch Kartell, IG (Interessengemeinschaft), Syndikat, Trust. Die Konzentration ist wegen ihrer möglichen Gefahrdung des Wettbewerbs einer Kontrolle durch die Kartellbehörden unterworfen (§ 24 GWB).
Wenn in der Wirtschaft Unternehmen oder Kapital zusammengeballt sind, spricht man von Konzentration. Dabei wird zwischen verschiedenen Arten des Zusammenschlusses von Unternehmen unterschieden. Bei einem horizontalen Zusammenschluss handelt es sich um Unternehmen auf derselben Produktionsstufe, von einem vertikalen Zusammenschluss spricht man bei Unternehmen vor- und nachgelagerter Produktionsstufen. Ein diagonaler (heterogener) Zusammenschluss besteht, wenn sich Unternehmen unterschiedlicher Art zusammenschließen. Je nach Konzentrationsgrad spricht man bei den neu entstandenen Unternehmen von Monopolen oder Oligopolen.
Zusammenballung wirtschaftlicher Größen (Merkmalsmenge: Umsatz, Vermögen, Einkommen) bei Merkmalsträgern (Wirtschaftseinheiten: Betriebe, Unternehmen, Personen) dergestalt, dass diese gegenüber einer anderen Gruppe von Merkmalsträgern bezüglich des gemeinsamen Merkmals eine größere Anzahl aufweisen (statisch) oder stärker an Gewicht gewinnen (dynamisch). Die absolute Konzentration erhöht sich, wenn eine Verkleinerung der Anzahl der Merkmalsträger mit einer nicht gleichgroBen Verringerung der Merkmalsmenge einhergeht. Totale Konzentration ist erreicht, wenn die gesamte Merkmalsmenge auf einen Merkmalsträger vereint ist. Demgegenüber besteht die relative Konzentration in einer ungleichmäßigeren Verteilung der Merkmalsmenge auf die Merkmalsträger. Der Konzentrationsgrad bzw. die Verteilungsverhältnisse werden, abgesehen von qualitativen Aspekten (z.B. Verhaltensweisen), anhand von Konzentrationsmaßen zu ermitteln versucht, die Merkmalsmengen und Merkmalsträger in Beziehung setzen (z.B. LORENZ-Verteilungsfunktion). Wegen ihrer Bedeutung für die Wettbewerbspolitik und aus verteilungspolitischer Sicht ist die Konzentration Gegenstand von Konzentrationsanalysen, die Betriebskonzentration, Unternehmenskonzentration, Einkommens- und/oder Vermögenskonzentration sowie insbes. die Konzentration der Verfügungsmacht (z.B. über Kapital) als Hauptarten zu erfassen sucht (Einkommens-, Vermögensverteilung). Die Ursachen der Konzentration sind in technischen Faktoren (z.B. optimale Betriebsgröße, Rationalisierung, Automatisierung) und betriebswirtschaftlichen Überlegungen auf Betriebs- oder Unternehmensebene (z.B. steuerliche, gesellschaftliche Faktoren, Risikominderung) zu sehen, die z.T. auf exogenen Beweggründen beruhen (Verhaltensweisen wie Machtstreben, Geltungsbedürfnis, Sicherheitsstreben). Literatur: Scherer, F.M., Ross, D. (1990). Monopolkommission (Hauptgutachten 1975)
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