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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Kommunalschuldverschreibung (-Obligationen)

Kommunalschuldverschreibungen oder Kommunalobligationen sind festverzinsliche Wertpapiere, die Kreditinstituten zur Refinanzierung von Krediten an inländische Körperschaften des öffentlichen Rechts dienen. Kommunalschuldverschreibungen werden sowohl von öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten als auch von privaten Hypothekenbanken emittiert. Aufgrund der erstklassigen Bonität des Drittschuldners gelten Kommunalschuldverschreibungen sowohl als mündelsicher als auch als deckungsstockfähig.

Der Kreditbedarf der inländischen Körperschaften des öffentlichen Rechts, wozu beispielsweise deutsche Städte, Landkreise, Gemeinden und Gemeindekreise zählen, wird zu einem wesentlichen Teil durch direkte Kreditaufnahme bei öffentlich-rechtlichen oder privaten Kreditinstituten gedeckt. Die Refinanzierung dieser Darlehen erfolgt zum überwiegenden Teil durch Emission von Kommunalschuldverschreibungen.

Besonders für die öffentlichen wie auch die privaten Hypothekenbanken stellt die Emission von Kommunalschuldverschreibungen neben der Ausgaben von Pfandbriefen eine wichtige Refinanzierungsquelle dar.

Kommunalschuldverschreibungen haben in der Regel einen festen Nominalzins, der über die Laufzeit konstant bleibt. In Ausnahmefällen und nur mit Einwilligung der Gläubiger der Schuldverschreibungen kann der Nominalzins während der Laufzeit der Kommunalschuldverschreibung an das herrschende Marktniveau angepaßt werden. Geringfügige Unterschiede zwischen Nominalzins der Obligation und Marktzins zum Zeitpunkt der Erstausgabe werden durch Anpassung des Ausgabekurses ausgeglichen. Liegt der Nominalzins der Obligation beispielsweise zum Zeitpunkt der Emission etwas unter dem Marktzins, so wird die Obligation zu einem Kurs unter 100 Prozent an die Anleger ausgegeben, so dass die Rendite der Obligation wieder der des Gesamtmarktes für mittel- bis langfristige Anleihen entspricht. Die Zinszahlungen erfolgen bei Kommunalschuldverschreibungen in der Regel auf halbjährlicher Basis.

Der aus der Ausgabe von Kommunalschuldverschreibungen erzielte Emissionserlös wird ausschließlich zur Vergabe von Kommunalkrediten an inländische Gebietskörperschaften verwendet. Die ausgereichten Darlehensmittel werden in der Regel zur Finanzierung öffentlicher Investitionen wie beispielsweise der Finanzierung von Umweltmaßnahmen oder dem Bau von Gemeindeeinrichtungen verwendet.

Weil so eine öffentliche Gebietskörperschaft zumindest indirekt Schuldner der jeweiligen Kommunalschuldverschreibungen ist, gelten diese als besonders sichere Anlageform und als "mündelsicher". Tatsächlich ist aber die emittierende Bank rechtlicher Schuldner der jeweiligen Kommunalschuldverschreibung und nicht die Körperschaft, an die die erhaltenen Mittel in Form eines Kommunalkredites weitergeleitet wurden. Trotzdem sind die Gläubiger einer Kommunalschuldverschreibung durch die Bonität des Drittschuldners vergleichsweise gut abgesichert, da die Rückflüsse (Zinsen und Tilgung) aus den Kommunalkrediten im Falle des Konkurses der emittierenden Bank primär zur Befriedigung der Anleihegläubiger verwendet werden, so dass das Ausfallrisiko sehr gering ist und nur zu einem geringen Teil von der Bonität der Bank abhängt.

Die besondere Sicherheit der Anlage in Kommunalschuldverschreibungen drückt sich auch darin aus, dass Kommunalschuldverschreibungen sowohl als mündelsicher gelten als auch den Status der Deckungsstockfähigkeit genießen. Vor allem der Status der Deckungsstockfähigkeit eröffnet den emittierenden Kreditinstituten einen breiten Absatzmarkt für die Wertpapiere, da so der Verkauf an Versicherungen möglich ist. Der Versicherungsmarkt als Absatzmarkt für Anlageprodukte gilt im allgemeinen als besonders aufnahmefähig, da Versicherungen (wie beispielsweise Lebensversicherungen) ständig Anlagemöglichkeiten für die Einlagen ihrer Kunden suchen.

Kommunalschuldverschreibungen eignen sich als Anlageform für vorsichtige Anleger, die ein langfristig sicheres Zinseinkommen wünschen. Das Risiko eines Ausfalls ist bei Kommunalschuldverschreibungen extrem gering. Dafür ist aber auch die Rendite, dem geringen Anlagerisiko entsprechend, vergleichsweise niedrig.



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