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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG)

In der Gesundheitswirtschaft: Das AVWG wurde als Reaktion auf erhebliche Steigerungen der Arzneimittelausgaben in 2005 (3,56 Milliarden oder 16,8 Prozent mehr als 2004) mit Wirkung zum 1. Mai 2006 erlassen. Ziel des AVWG ist es, über Änderungen der Arzneimittel-Preisverordnung Mechanismen zu entwickeln, mit denen die zwischen den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vereinbarten Ausgaben auch wirklich eingehalten werden können. Mit dem Gesetz sollen Einsparungen seitens der gesetzlichen Krankenkassen von jährlich 1,3 Milliarden Euro bei Medikamentenausgaben erzielt werden. Die wesentlichen Inhalte des AVWG sind:Die Festbeträge für Arzneimittel werden abgesenkt.Krankenkassen können mit Pharma-Herstellern spezielle Rabattverträge abschließen, um dadurch Mehrkosten der Versicherten für Medikamente zu verhindern, deren Preis über dem Festbetrag liegt.Für Ärzte wird eine Bonus-Malus-Regelung eingeführt.Die Zuzahlung für Patienten fällt weg, wenn der Preis eines Medikamentes mindestens 30 Prozent unterhalb des Festbetrages liegt. Patienten erhalten so einen Anreiz, bei ihrem Arzt auf der Verordnung eines solchen preisgünstigen Präparates zu bestehen.Arzneimittel, die eine therapeutische Verbesserung darstellen, bleiben von Festbeträgen freigestellt.Es wird ein zweijähriger Preisstopp für verordnungsfähige Arzneimittel eingeführt.Für Generika wird ein Abschlag von zehn Prozent des Herstellerpreises ohne Mehrwertsteuer fällig.Die Abgabe kostenloser Arznei-Packungen (Naturalrabatte) von Pharma-Unternehmen an Apotheken wird unterbunden. In den Arztpraxen kommt nur noch ausschließlich manipulationsfreie Praxis-Software zum Einsatz.Bei der Entlassmedikation sollen Krankenhäuser nur jene Arzneimittel anwenden, die auch bei einer weiteren Medikamententherapie im Anschluss an die Klinik wirtschaftlich und zweckmäßig sind.In Folge des AVWG verlangsamte sich das Wachstum der Arzneimittelausgaben in 2006. Lag das Wachstum der Arzneimittelausgaben im ersten Quartal 2006 noch bei 10,6 Prozent, sank es im Jahresverlauf deutlich, so dass die Arzneimittelausgaben in 2006 insgesamt lediglich um 1,3 Prozent stiegen. Bis zum 15. Mai 2007 entfiel die Zuzahlungspflicht für Versicherte bei mehr 9.900 Präparaten.



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