Wachstum
(engl. growth) Der unter den Gesichtspunkten des einzelwirtschaftlichen Wachstums zu betrachtende Betrieb ist auf dauerhafte Existenz und damit auf die Einkommenssicherung der mit dem Betrieb verbundenen Menschen (Stakeholder nsatz) abgestellt. Der Begriff Wachstum entstammt der Biologie und meint dort dauerhafte Zellvermehrung. Das einzelwirtschaftliche (betriebswirtschaftliche) Wachstum kann analog zum biologischen Wachstum gesehen werden, folgt aber keinem Naturgesetz, sondern ist dispositionsbestimmt (Disposition). Wachstum ist, formal gesehen, die Vergrößerung wenigstens einer ausgewählten Wachstumsmaßzahl über einen längeren Zeitraum. Der Wachstumsbegriff ist meistens an die Ziele des Betriebes gebunden, also beispielsweise an den absoluten oder relativen 1 Gewinn (Rentabilität): Ein Betrieb ist gewachsen, wenn er ein höheres Zielniveau realisiert hat. Es ist die positive Differenz zweier Zustandsgrößen (Wachstumsmaßzahlen), die z. B. Gewinnausdrücke sein können. Es ist ein Langfristphänomen. Die Langfristigkeit ist nicht so sehr auf einen längeren Kalenderzeitraum bezogen, sondern auf die Zeit, in der die verschiedensten Anpassungsprozesse im Betrieb vorgenommen werden (operational time). In der Wirtschaftspraxis liegt dann schon Wachstum vor, wenn die Zielgröße bei gleichzeitiger Kapazitätserweiterung (Kapazität) wächst. Das Wachstum, beschrieben durch eine Wachstumsmaßzahl, wird stets im Zeitablauf gesehen. Der Quotient signalisiert quantitatives Wachstum. Ist der Quotient kleiner als null (gleich null), dann wird damit Schrumpfung (Stagnation) angezeigt. Das Wachstum kann progressiv, degressiv oder konstant sein.
Mit Wachstum bezeichnet man die Produktionszunahme von Gütern und Dienstleistungen innerhalb einer bestimmten Zeitperiode.
Wachstum bedeutet die marktgerechte Fortentwicklung der unternehmerischen Aktivitäten. Es äußert sich in zunehmenden Absatzmengen pro Planperiode, in wachsenden Marktanteilen oder steigenden Gewinnen pro Zeitraum oder Kapitaleinsatz. Wachstum wird als wesentliche Voraussetzung für das Überleben einer Unternehmung angesehen.
Das Wachstumsziel läßt sich wie folgt begründen: Letztlich entscheidend für den Bestand der Unternehmung ist die Erzielung einer angemessenen - Rendite. Die damit notwendige Aufrechterhaltung und Stärkung des Ertragspotentials hängt wesentlich von der Marktstellung des Unternehmens ab. Um diese zumindest zu erhalten, erscheint es notwendig, dass die Unternehmung am Wachstum ihrer Branche und relevanten Märkte oder der Gesamtwirtschaft teilnimmt. Darüber hinaus kann Wachstum notwendig sein, um eine für das Unternehmen und seinen Bestand notwendigen - Kostendegression zu halten oder sicherzustellen.
Allgemein formuliert ist Wachstum der Unternehmung dann und in dem Ausmass notwendig, in dem sichergestellt ist, dass die Unternehmung für ihre Kunden und Lieferanten im weitesten Sinne sowie für ihre Mitarbeiter und Kapitalgeber attraktiv bleibt und sich damit im Markt nachhaltig behaupten kann. Nur dann nämlich werden dem Unternehmen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen und seine Produkte am Markt erfolgreich absetzbar sein.
Die Zielkonzeption der Unternehmung muss aber neben den Produkt- und Wachstumszielen auch ein Erfolgs- und Liquiditätsziel erfassen. Das Erfolgsziel gibt den von der Unternehmung für einen bestimmten Zeitraum angestrebten Gewinn an. Er soll vor allem die Kapitalversorgung der Unternehmung gewährleisten. Das Liquiditätsziel beinhaltet die Aufrechterhaltung der je-derzeitigen Zahlungsbereitschaft der Unternehmung. Erfolgs- und Liquiditätsziel, zweckmäßigerweise ergänzt um Zielvorstellungen zur Kapitalstruktur der Unternehmung, stellen den finanziellen Rahmen der strategischen Planung dar.
Unternehmenswachstum kann durch folgende Maßnahmen erreicht werden:
1. Intensivere Nutzung des Marktes bei unveränderter Produktlinie oder Produktgruppe und gegebenem Marktgebiet
2. Ausweitung des Marktgebietes bei unveränderter Produktgruppe
3. Erschließung neuer Käufergruppen durch Vervollständigung der Produktgruppe und/oder Entdeckung und Bekanntmachung neuer Anwendungsgebiete
4. Diversifikation: Übergang zu neuen Produktfeldern. wirtschaftliches Wachstum
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