Profit Center
Unter einem Profit Center versteht man eine Organisationseinheit -meistens im Rahmen einer Spartenorganisation-, die selbständig und selbstverantwortlich nach Gewinn (z.B. Contribution on Investment (COI)) strebt. Der COI ist zu ermitteln z.B. als Sparten-Deckungsbeitrag III bezogen auf das direkt gebundene Spartenvermögen.
Ein vollständig ausgestattetes Profit Center verfügt über eine eigene Verkaufs- und Vertriebsorganisation, eine eigene Produktion und eine eigene Beschaffung.
Die reine Profit Center-Form ist selten; vielmehr werden Organisationsteile als Profit Center eingerichtet, die unter einheitlicher Führung selbstverantwortlich am Markt auftreten können, aber nicht über alle oben erwähnten Funktionen verfügen. Als Zielgröße bieten sich in solchen Fällen Deckungsbeitragsvolumen nach Abzug aller einem Profit Center eindeutig zuordenbaren Kosten an. Konstitutiv für die Gestaltung eines Profit Centers ist auf jeden Fall der direkte Marktzugang, die Leistungsart ist der Umsatz für die verkauften Produkte.
ist bei divisionaler Organisation ein Unternehmensteil, der eigenverantwortlich wie ein selbständiges Unternehmen Gewinn erwirtschaften soll und mit den hierzu notwendigen Entscheidungsfreiheiten ausgestattet ist. Siehe auch Cost-Center, Investment-Center, Return on Investment.
(Profit-Center-Organisation): In der Unternehmensorganisation ein dezentralisierter, weitgehend autonomer Unternehmensbereich, dessen Erträge im Gegensatz zum Kostenzentrum (Cost Center) für eine Planperiode separat ausgewiesen werden. Voraussetzung für die Bildung divisionaler Organisationsformen, - Divisionalisierung, innerhalb eines Unternehmens ist es, dass die autonomen Geschäftsbereiche Erfolgsverantwortung tragen. Der ihrer Bildung zugrundeliegende Gedanke ist es, durch Schaffung von Geschäftsbereichen, die auf Ertragsmaximierung orientert sind, das Gesamtunternehmen nach dem Ziel der marktorienterten Ertragsmaximierung hin auszurichten. Ist das Ertragszentrum zusätzlich auch noch berechtigt, über Investitionen autonom zu entscheiden, bezeichnet man es als Investitionszentrum (Investment Center).
An der Spitze eines jeden Profit Center steht ein Manager oder ein Team von Managern, der bzw. das die Unternehmung in der Unternehmung weitgehend eigenverantwortlich leitet, weshalb häufig die Bezeichnung “Responsibility Center verwendet wird.
Abteilungen werden nach dem ProfitCenter-Konzept als quasiautonome Geschäftsbereiche gebildet, die produktspezifisch administrative und auch strategische Aufgaben übernehmen und damit das oberste Führungsorgan entlasten. Diese Unternehmungsbereiche verfügen über alle zur unmittelbaren Aufgabenerfüllung notwendigen Funktionen.
Zentral werden in der Regel nur noch die Funktionen - Einkauf (aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen), Finanzierung (aus rechtlichen Gründen) und Grundlagenforschung (Konzentration von Ressourcen) ausgeübt.
Daneben existieren einige Koordinationsabteilungen mit Rahmenrichtlinienkompetenz (z.B. Planung, Personal).
Wie die Bezeichnung Profit Center erkennen läßt, wird als primäres Ziel der Managementtätigkeit eines Centers die Erzielung eines bereichsspezifischen Gewinns oder Deckungsbeitrages angesehen. Bei der Konzeption von ProfitCenter-Systemen wird jedoch in der Regel davon ausgegangen, dass nicht die Maximierung des Gewinns als einer absoluten Größe, oberstes Ziel der Unternehmung sowie aller Teilbereiche ist, sondern die Maximierung einer relativen Größe, des Return an Investment (RoI), d.h. das Verhältnis von Gewinn zu investiertem Kapital. Der RoI wird dann als die entscheidende Kennzahl zur Beurteilung der gesamten Unternehmung sowie ihrer dezentralisierten Teilbereiche angesehen.
Der Manager kann aber nur dann für die Rentabilität seines Profit Centers verantwortlich gemacht werden, wenn er fremde Leistungen von anderen Abteilungen bzw. Unternehmungen beziehen und eigene Erzeugnisse an andere verkaufen darf und zwar zu Preisen, die das Ergebnis einer selbständigen Kalkulation seines Bereichs sind und somit auch seine eigene Leistung als Manager widerspiegeln.
Die Organisationsform mit den nach - Produkt/ Markt-Beziehungen organisierten autonomen Geschäftsbereichen in Verbindung mit dem Profit-Center-Konzept galt lange Zeit als ideale Lösung der Strukturprobleme industrieller Großunternehmungen. Im Laufe der Jahre zeigte sich jedoch eine ganze Reihe gravierender Mängel, wie unzureichende organisationsweite
Koordination (unerwünschte Suboptimierung), kurzfristige Gewinnorientierung (verhindert Investitionen in Produkt- und Verfahrensinnovationen), einseitige Ausrichtung auf eine Steuerungsgröße (Gewinn bzw. RoI).
Mit der Entwicklung der Portfolio-Management-Konzeption sollen diese Nachteile überwunden werden, ohne auf die Vorteile der dezentralen Unternehmungsorganisation verzichten zu müssen.
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