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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Profit Center

Unter einem Profit Center versteht man eine Organisationseinheit -meistens im Rahmen einer Spartenorganisation-, die selbständig und selbstverantwortlich nach Gewinn (z.B. Contribution on Investment (COI)) strebt. Der COI ist zu ermitteln z.B. als Sparten-Deckungsbeitrag III bezogen auf das direkt gebundene Spartenvermögen.

Ein vollständig ausgestattetes Profit Center verfügt über eine eigene Verkaufs- und Vertriebsorganisation, eine eigene Produktion und eine eigene Beschaffung.

Die reine Profit Center-Form ist selten; vielmehr werden Organisationsteile als Profit Center eingerichtet, die unter einheitlicher Führung selbstverantwortlich am Markt auftreten können, aber nicht über alle oben erwähnten Funktionen verfügen. Als Zielgröße bieten sich in solchen Fällen Deckungsbeitragsvolumen nach Abzug aller einem Profit Center eindeutig zuordenbaren Kosten an. Konstitutiv für die Gestaltung eines Profit Centers ist auf jeden Fall der direkte Marktzugang, die Leistungsart ist der Umsatz für die verkauften Produkte. ist bei divisionaler Organisation ein Unternehmensteil, der eigenverantwortlich wie ein selbständiges Unternehmen Gewinn erwirtschaften soll und mit den hierzu notwendigen Entscheidungsfreiheiten ausgestattet ist. Siehe auch Cost-Center, Investment-Center, Return on Investment. (Profit-Center-Organisation): In der Unternehmensorganisation ein dezentrali­sierter, weitgehend autonomer Unternehmens­bereich, dessen Erträge im Gegensatz zum Ko­stenzentrum (Cost Center) für eine Planperiode separat ausgewiesen werden. Voraussetzung für die Bildung divisionaler Organisationsformen, - Divisionalisierung, innerhalb eines Unterneh­mens ist es, dass die autonomen Geschäftsberei­che Erfolgsverantwortung tragen. Der ihrer Bil­dung zugrundeliegende Gedanke ist es, durch Schaffung von Geschäftsbereichen, die auf Er­tragsmaximierung orientert sind, das Gesamtun­ternehmen nach dem Ziel der marktorienterten Ertragsmaximierung hin auszurichten. Ist das Er­tragszentrum zusätzlich auch noch berechtigt, über Investitionen autonom zu entscheiden, be­zeichnet man es als Investitionszentrum (Invest­ment Center). An der Spitze eines jeden Profit Center steht ein Manager oder ein Team von Managern, der bzw. das die Unternehmung in der Unterneh­mung weitgehend eigenverantwortlich leitet, weshalb häufig die Bezeichnung “Responsibility Center verwendet wird. Abteilungen werden nach dem Profit­Center-Konzept als quasiautonome Geschäfts­bereiche gebildet, die produktspezifisch admini­strative und auch strategische Aufgaben über­nehmen und damit das oberste Führungsorgan entlasten. Diese Unternehmungsbereiche verfü­gen über alle zur unmittelbaren Aufgabenerfül­lung notwendigen Funktionen. Zentral werden in der Regel nur noch die Funk­tionen - Einkauf (aus Wirtschaftlichkeitsüberle­gungen), Finanzierung (aus rechtlichen Gründen) und Grundlagenforschung (Konzentra­tion von Ressourcen) ausgeübt. Daneben existieren einige Koordinationsabteilungen mit Rahmenrichtlinienkompetenz (z.B. Planung, Perso­nal). Wie die Bezeichnung Profit Center erkennen läßt, wird als primäres Ziel der Managementtätig­keit eines Centers die Erzielung eines bereichs­spezifischen Gewinns oder Deckungsbeitra­ges angesehen. Bei der Konzeption von Profit­Center-Systemen wird jedoch in der Regel davon ausgegangen, dass nicht die Maximierung des Gewinns als einer absoluten Größe, oberstes Ziel der Unternehmung sowie aller Teilbereiche ist, sondern die Maximierung einer relativen Größe, des Return an Investment (RoI), d.h. das Verhältnis von Gewinn zu investiertem Kapi­tal. Der RoI wird dann als die entscheidende Kennzahl zur Beurteilung der gesamten Unter­nehmung sowie ihrer dezentralisierten Teilberei­che angesehen. Der Manager kann aber nur dann für die Rentabi­lität seines Profit Centers verantwortlich gemacht werden, wenn er fremde Leistungen von anderen Abteilungen bzw. Unternehmungen beziehen und eigene Erzeugnisse an andere verkaufen darf und zwar zu Preisen, die das Ergebnis einer selbständigen Kalkulation seines Bereichs sind und somit auch seine eigene Leistung als Mana­ger widerspiegeln. Die Organisationsform mit den nach - Produkt/ Markt-Beziehungen organisierten autonomen Geschäftsbereichen in Verbindung mit dem Pro­fit-Center-Konzept galt lange Zeit als ideale Lösung der Strukturprobleme industrieller Großunternehmungen. Im Laufe der Jahre zeigte sich jedoch eine ganze Reihe gravierender Mängel, wie unzureichende organisationsweite Koordination (unerwünschte Suboptimie­rung), kurzfristige Gewinnorientierung (verhindert Investitionen in Produkt- und Verfahrensinnova­tionen), einseitige Ausrichtung auf eine Steue­rungsgröße (Gewinn bzw. RoI). Mit der Entwicklung der Portfolio-Manage­ment-Konzeption sollen diese Nachteile über­wunden werden, ohne auf die Vorteile der dezen­tralen Unternehmungsorganisation verzichten zu müssen.



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