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Produktivität
Die Produktivität ist ein Maßstab für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft, eines Betriebes oder von Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital). Steigende Produktivität ist der Schlüssel zu wachsendem Wohlstand und zu effizienterem Einsatz von Kapital und Arbeitskraft. Die Messung der Produktivität soll auch ein Bild davon vermitteln, ob die Produktionsfaktoren im Zeitablauf immer besser (rationeller) genutzt werden. Die Produktivität zeigt überdies die Unterschiede im Leistungsniveau verschiedener Unternehmen oder Volkswirtschaften. Bei der Messung der Produktivität wird der Einsatz von Kapital oder Arbeit im Verhältnis zur erzeugten Menge an Produkten oder Dienstleistungen ermittelt. Daher spricht man entweder von Arbeitsproduktivität oder Kapitalproduktivität. Wenn der Einsatz von Arbeit und Kapital zusammengefasst und mit dem erzielten Ergebnis verglichen wird, handelt es sich darum, die gesamte Faktorproduktivität zu messen. Bei der auch für Tarifverhandlungen so wichtigen Arbeitsproduktivität wird gemessen, wie viel Arbeitszeit notwendig ist, um eine bestimmte Menge an Produkten zu erzeugen - und ob sich dieses Ergebnis im Lauf der Zeit verbessert oder verschlechtert hat. Bei der Messung von Produktivität geht es an sich zunächst um die Ermittlung von Mengen. Deshalb müssen Preis- und Qualitätsunterschiede oft "herausgerechnet" werden. Das ist solange kein großes Problem, wie sich bei den Produkten nichts oder wenig ändert. Wenn in einem Betrieb zum Beispiel seit vielen Jahren Brot oder Margarine, Schrauben oder Waschmittel hergestellt werden, die in ihrer Qualität gleich geblieben sind, lässt sich die Entwicklung der Produktivität leicht ermitteln: Es wird verglichen, wie viel Arbeits- oder Kapitaleinsatz jeweils notwendig waren, um eine bestimmte Menge davon zu erzeugen. So lässt sich ermitteln, ob zum Beispiel Verbesserungen bei den Arbeitsabläufen, geringere Ausschussproduktion oder der Einsatz modernerer Maschinen zu einem besseren Verhältnis zwischen Einsatz und Ertrag geführt haben. Preisveränderungen bleiben dabei unberücksichtigt. Wenn es sich aber um Produkte handelt, die ständig qualitativ verbessert werden oder bei denen ein häufiger Modellwechsel stattfindet - wie bei Autos, Werkzeugmaschinen oder Computern - wird die Messung der Produktivität erheblich schwieriger. Denn dann muss simuliert werden, dass diese Produkte oder Dienstleistungen in der gesamten betrachteten Periode die gleichen Eigenschaften gehabt hätten. Durch den technischen Fortschritt konnte die Produktivität in den meisten Bereichen der Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesteigert werden. Das ermöglichte einerseits starke Steigerungen bei den Reallöhnen, hat in vielen Bereichen aber auch zu Arbeitsplatzverlusten geführt. Denn oft wuchs die Produktivität schneller als die Nachfrage. Dies gilt vor allem für den Bereich der güterproduzierenden Industrie. Verhältnis zwischen Output und einem oder mehreren Inputs, die an der Erstellung des Outputs beteiligt sind. Produktivitätszahlen finden vielfältige Verwendung, v.a. bei intertemporalen oder inter-regionalen Vergleichen. Arbeitsproduktivität und die Kapitalproduktivität. Der Kehrwert wird Arbeitskoeffizient bzw. Kapitalkoeffizient genannt. Von den faktorbezogenen Produktivitätsziffern (Einzelfaktorproduktivitäten), bei denen das aus dem Zusammenwirken mehrerer Produktionsfaktoren entstandene Produkt Y auf einen Faktor A oder K bezogen wird, also Y,/A, oder Y,/Kt, sind also globale Produktivitätsziffern zu unterscheiden. Bei ihnen wird das Produktionsergebnis zu einer Inputgröße ins Verhältnis gesetzt, die prinzipiell den gesamten Faktoreinsatz zum Ausdruck bringen soll, z.B. als Produkt- bzw. Faktorpreise in einer beliebigen Basisperiode t = 0. Die angegebenen Einzelfaktorproduktivitäten basieren auf Mengen-, die globale Produktivität (wegen des Inhomogenitätsproblems) auf Wertgrößen. In der Wirtschaftstheorie spielt besonders die Unterscheidung von durchschnittlichen und marginalen Produktivitätsziffern eine Rolle. Die Durchschnittsproduktivität eines Faktors drückt aus, welche Output-menge pro eingesetzter (oder vorhandener) Faktormenge erstellt worden ist oder erstellt werden kann. Die Grenzproduktivität eines Faktors ist diejenige Output-menge, die man durch Einsatz einer zusätzlichen Einheit dieses Faktors erzeugen kann. Bei der Messung der Entwicklung von Produktivitätszahlen (z.B. der Arbeitsproduktivität) über die Zeit bleibt der Einsatz der nicht gemessenen Faktoren nicht notwendigerweise konstant. Ein gestiegener Output kann auch auf den vermehrten Einsatz anderer Faktoren zurückzuführen sein (was Vergleiche in ihrer Aussagekraft beschränkt). Eine wichtige Bestimmungsgröße für den rechnerischen Wert der Arbeits- oder Kapitalproduktivität ist somit die relative Knappheit der jeweiligen Faktoren. In Industrieländern ist v.a. der Faktor Arbeit knapp, seine Produktivität entcnrprhpm1 htwh Die Erklärung der Höhe und Entwicklung von Produktivitätskennziffern wird i.d.R. unter Verwendung von - Produktionsfunktionen vorgenommen. Aus ihnen lassen sich Produktivitätsfunktionen ableiten, die die Faktorproduktivität auf die Faktorausstattung und den Stand der Technik zurückführen. Für die - Arbeitsproduktivität ergibt sich z.B. mit der COBB-COUGLAS-Produktionsfunktion die Produktivitätsfunktion wobei a: = Y/A, k: = K/A die - Kapitalintensität und m die - Skalenelastizität sind. Das ergibt in Wachstumsraten Das Produktivitätswachstum ä wird also erklärt durch technischen Fortschritt (c ), Kapitalintensivierung (wenn k > 0) und Änderungen des Arbeitseinsatzes (Ä ). Die häufig vorgenommenen intertemporalen und interregionalen Vergleiche sind durch vielfältige Bewertungsschwierigkeiten (insbes. beim Faktor Kapital) nur beschränkt aussagefähig. Literatur: Frohn, J. (1973). Kendrick, J. (1961)
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