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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Beteiligungs- und Unternehmensvermittlung

Auch: Mergers and Acquisitions (M&A). Vormals überwiegend ein Aufgabengebiet von Finanzmaklern, haben seit wenigen Jahren die Banken in ihrem Investmentbanking ihre Leistungen für Unternehmenskunden im Bereich der Beteiligungsvermittlung zum Komplex Mergers and Acquisitions ausgeweitet. Umfasst sowohl Aktivitäten im Bereich Fusion, Verschmelzung (Mergers) als auch Erwerb, Kauf (Acquisitions) von Unternehmen. Die Bank- leistung M & A ist Teil des Financialengineering, d.h. des Angebotes spezif. betriebswirtschaftlicher Beratungsleistungen der Bank, und beinhaltet alle Leistungen, die zu strategischen unternehmerischen Vorhaben mit finanzieller und gesellschaftsrechtlicher Verflechtung führen. Dazu zählen neben Kauf und Verkauf von Unternehmen Vermittlung von Beteiligungen, Gemeinschaftsgründungen, Kooperationen, Fusionen u. a. Gegenstand des Angebots bzw. der Nachfrage am Markt für Unternehmen und Beteiligungen sind äusserst heterogene, nicht fungible Objekte. Auf Grund der mangelnden Markttransparenz fungieren Banken bzw. Finanzmakler gewissermassen als Koordinationsstelle von Angebot und Nachfrage. Die länderübergreifende Ausrichtung des Mergers-and-Acquisitions-Geschäfts stellt die deutschen Banken zudem besonders in Konkurrenz zu amerikanischen Investment-banks, die über lange Tradition und Erfahrung in diesem Geschäftszweig verfügen. Während aber in den USA besonders die Vermittlung von Megadeals breites Interesse der Öffentlichkeit findet, ist man in Deutschland eher auf die Diskretion bei der Abwicklung von Unternehmenstransaktionen bedacht. Als Hemmnis für Grossfusionen werden für Deutschland - neben den Beschränkungen durch GWB - zudem die ohnehin hohe Verflechtung in der deutschen Wirtschaft und die geringe Zahl börsennotierter AG, die auf Grund ihrer Grösse und des ausstehenden Streubesitzes in Frage kommen, genannt. Dies erklärt, warum auf dem deutschen Markt besonders in der mittelständischen Firmenkundschaft ein Potenzial für diese Bankleistung gesehen wird. So können Banken die Entwicklung der kleinen und mittleren Firmenkundschaft durch ihre Erfahrungen und Kontakte mitsteuern, um über die ursprünglich Finanzierungsleistung hinaus einen Unternehmens- und Beteiligungshandel zu fördern, der eine Grundlage für die spätere Vergabe weiterer Finanzierungsmittel sein kann. Gerade von dieser Kundengruppe, der der Zugang zu den organisierten Kapitalmärkten verschlossen ist, wird die Beteiligungsvermittlung als Instrument externer Eigenfinanzierung geschätzt. Zunehmende Bedeutung erlangen diese Aktivitäten der Banken jedoch nicht nur im Rahmen der Innovationsfinanzierung, sondern auch der Sanierungshilfe durch Banken.



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