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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Markttransparenz

(engl. knowledge of the market) Markttransparenz oder auch Marktübersicht kennzeichnet den Grad der Informiertheit von Marktteilnehmern. Die in neoklassischen Modellen (z. B. Modigliani Miller These) unterstellte vollkommene Markttransparenz (Vorliegen eines vollkommenen Marktes; siehe auch Marktformen) ist überwiegend nicht gegeben, vielmehr ist diese oft zeitlich, räumlich und sachlich beschränkt.

Zur Verbesserung der Marktübersicht bedienen sich Unternehmen der Marktforschung. Dabei sind die Informationskosten dem erwarteten Informationsnutzen gegenüberzustellen. Hinzu tritt die Kommunikationspolitik der Anbieterseite, die aber interessegeleitet ist und einen eingeschränkten objektiven Informationsgrad aufweist. Letzteres gilt in verstärktem Maße für Konsumenten, für die eine angemessene Marktübersicht daher regelmäßig besonders schwer zu gewinnen ist. Daher spielt die Zurverfügungstellung von Informationen eine wichtige Rolle in der Verbraucherpolitik. Ausmaß, in dem Marktteilnehmer Informationen darüber besitzen, zu welchen Bedingungen andere Marktteilnehmer in Geschäfte einzutreten bereit sind. Bei - vollständiger Konkurrenz ist mit vollständiger Markttransparenz v.a. umfassende Preisinformation der Anbieter und Nachfrager gemeint. Im Falle eines - Angebotsmonopols heißt vollständige Markttransparenz, dass der Monopolist über die Nachfrage informiert ist und die Nachfrager vollständige Preisinformation besitzen. Vollständige Markttransparenz ist Bedingung für einen vollkommenen Markt (Marktformen). Die Transparenz und voll­ständige Überschaubarkeit des Markts, des An­gebots und der Nachfrage sowie aller Marktbe­dingungen und -verhältnisse für alle Marktbetei­ligten auf dem Gesamtmarkt ebenso wie auf Spezialmärkten als Voraussetzung für rationales Entscheidungsverhalten aller Marktpartner ist ein mit der Theorie des vollkommenen Markts verknüpftes Ideal, das den meisten, auf die Figur des homo oeconomicus zurückgreifenden - mikroökonomischen Theorien zugrundeliegt, aber in der Wirklichkeit nur annähernd und parti­ell erreichbar ist. Während die Theorie von der Prämisse einer beidseitigen Durchsichtigkeit der Marktverhältnisse sowohl für die Anbieter wie für die Nachfrager ausgeht, ist faktisch ein höherer Grad an Transparenz für Anbieter mit Hilfe von systematischer Marktforschung zumindestens tendenziell erreichbar, für die Konsumenten hin­gegen in der Regel tendenziell erheblich er­schwert oder prinzipiell so gut wie unmöglich.



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