neoklassisch
In der Wirtschaftssoziologie:
Neoklassik, in der Ökonomie Bezeichnung für Modelle eines allgemeinen Gleichgewichts auf allen Märkten (Güter-, Arbeits- und Geldmärkten). Durch die Gleichgewichtspreise werden alle Märkte geräumt. Im Modell bewegt sich das System ohne äussere Eingriffe (Staat) ins Gleichgewicht und erzielt zugleich eine optimale Allokation der Ressourcen. Die neoklassisch geht zurück auf Theoretiker wie L. Walras (1834-1910) und A. Marshall (1842-1924). Sie dient heute weithin der Rechtfertigung liberalistischer Wirtschaftspolitik. Die neoklassisch arbeitet u.a. mit Annahmen vollständiger Information sowie vollständiger Mobilität und Teilbarkeit von Ressourcen, unendlichen Anpassungsgeschwindigkeiten (Modell-Platonismus). Gegen die Theoreme der neoklassisch werden u.a. die (negativen) externen Effekte (z.B. Umweltschäden), die Nichtberücksichtigung von Transaktionskosten, die mangelnde Weitsicht der Akteure, allgemein das Auseinanderfallen von individueller und kollektiver Rationalität angeführt, die zu Marktversagen und allgemein zu suboptimaler Allokation führen.
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