Modell-Platonismus
In der Wirtschaftssoziologie:
von Ff. Albert eingeführter Begriff, der gegen den neoklassischen Denkstil in der Ökonomie gerichtet ist, dem Albert Bevorzugung der Modellbildung, des Gedankenexperiments gegenüber der Empirie vorwirft. Durch die ceteris-paribus-Klausel und andere Manipulationen des Geltungsbereichs der Modelle wird eine Anwendung auf konkrete Fälle und damit eine empirische Falsifikation erschwert, so dass letzten Endes nur Aussagen über das jeweilige Modell, nicht über die Realität vorliegen - ähnlich wie bei einem Begriffsrealismus platonischer Prägung. Die Gefahr des M.-P. besteht auch in anderen Sozialwissenschaften, wenn durch entsprechende Prämissen oder einschränkende Annahmen die empirische Überprüfung von Aussagen unmöglich gemacht wird.
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