Arztnetz/Arztnetzwerk
In der Gesundheitswirtschaft:
practitioners network
Durch die Vernetzung von Arztpraxen sollen gewachsene Strukturen der Versorgung (u.a. Haus- und Fachärzte, ambulante Pflegedienste, nichtärztliche Leistungserbringer, Krankenhäuser, Apotheken, Notdienste) genutzt und zu einer kooperativen Versorgungsinfrastruktur zusammengeführt werden. In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wurden Arztnetze als neue Formen ambulanter Versorgung insbesondere im Rahmen von Modellvorhaben und Strukturverträgen gegründet.
Die gesetzlichen Krankenkassen streben mit der Unterstützung dieser neuen Organisationsformen Qualitätsverbesserungen und eine erhöhte Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung an. Viele Vertragsärzte sehen in Arztnetzen Wege zu einer erhöhten Praxiseffizienz.
Ziele und Instrumente solcher Arztnetzwerke sind:die Erhöhung der Therapieeffizienz, z.B. durch Koordination mit ambulanten Pflegediensten, Rettungsleitstellen, Apotheken,die verbesserte Kommunikation und Kooperation der behandelnden Ärzte, z.B. durch Patientenbegleitbriefe und erweiterte Falldokumentationen sowie Patienteninformationen,eine verbesserte Qualitätskontrolle und -sicherung, z.B. durch Qualitätszirkel, Leitlinien und Netzkonferenzen,die Ausweitung der ambulanten Versorgung und Präsenz u.a. durch Anlaufpraxen, erweiterte Praxisöffnungszeiten und Bereitschaftsdienste, die Vermeidung von Krankenhauseinweisungen und Selbsteinweisungen,die Reduktion von veranlassten Leistungen (Arzneimittel, Krankenhauseinweisungen) sowieeine erhöhte Praxiseffizienz durch die gemeinsame Nutzung medizinischer Geräte und durch gemeinsamen Praxiseinkauf.Im Rahmen der Integrierten Versorgung können Krankenkassen seit dem GKV-Modernisierungsgesetz Direktverträge mit Arztnetzen schließen.
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