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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Wirtschaftsinformatik

beschäftigt sich als Zweig der angewandten Informatik v.a. mit Fragen des betrieblichen Einsatzes von Computern und Datenübertragungssystemen, aber auch mit volkswirtschaftlichen Anwendungsmöglichkeiten. Gegenstand der Wirtschaftsinformatik sind die Komponenten von Anwendungssystemen der Elektronischen Datenverarbeitung (EDV): a) Hardware, d.h. technische Geräte wie Computer, angeschlossene periphere Geräte (Drucker, Plotter usw.) und Übertragungsleitungen. Die für eine konkrete Anwendung konzipierte spezifische Zusammenstellung der einzelnen Hardwarekomponenten zu einem Hardwaresystem bezeichnet man als Hardwarekonfiguration. Die Hardwarekonfiguration ist ebenso wie die einzelnen Hardwarekomponenten charakteristischer Bestandteil eines Anwendungssystems. In der Wirtschaftsinformatik beschäftigt man sich u.a. mit Hardwarekomponenten und ihrer Funktionsweise, einschl. Aufgaben und Bedeutung der Systemsoftware, Hardwarekonfigurationen, Beurteilungskriterien für Hardware, Rechnerkategorien. b) Software bezeichnet die aus detaillierten Arbeitsanweisungen bestehenden Programme zur Steuerung der Hardware. Innerhalb der Wirtschaftsinformatik interessieren hier Entwicklung von EDV-Systemen, Software Engineering, Entwicklungswerkzeuge, Management von Systementwicklungsprojekten, Beurteilungskriterien für Software, insbes. im Hinblick auf die Beschaffung von Standardsoftware. c) Daten werden heute unabhängig von einzelnen Anwendungen gespeichert. Es gehören dazu Strukturierung und Modellieren von Daten, Datenorganisaion, Datenbanksysteme, Datenmanagement. d) Die Effizienz von Systemen zur Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Daten hängt in hohem Maße von der organisatorischen Integration solcher Systeme ab. Neben der Frage der Verantwortlichkeit und der organisatorischen Einbindung ist v.a. auf die Konzeption der Arbeitsabläufe usw. hinzuweisen. e) Informations-Management, d.h. alle Managementaufgaben, die sich aus dem Einsatz computerunterstützter Systeme, Telekommunikation und damit zusammenhängenden Aktivitäten ergeben. Dazu gehören organisatorische Überlegungen für optimale EDV-Systeme, organisatorische Einbindung der EDV, Management von EDV-Systemen, Ausbildungserfordernisse bei EDV-Personal, Wirtschaft- lichkeitsüberlegungen, Lieferantenauswahl. f) Die Effizienz der Systeme hängt entscheidend von Qualifikation und Motivation der die Systeme entwickelnden und betreuenden Mitarbeiter ab. g) Die Wirtschaftlichkeit und Güte eines EDV-Systems ist auch wesentlich vom Verständnis der Anwender für die EDV-Systeme bestimmt und davon, wie der Anwender bzw. potentielle Anwender die betriebliche Informationsverarbeitung akzeptiert. Weiterhin beschäftigt sich die Wirtschaftsinformatik mit folgenden Aufgabenbereichen: · Anwendungssysteme in einzelnen Wirtschaftszweigen wie Industrie, Handel, Banken, Versicherungen, Verkehr, öffentliche Verwaltung u.a.; in einzelnen betrieblichen Funktionsbereichen wie z.B. Beschaffung, Materialwirtschaft, Produktion, Absatz, Rechnungswesen, Personalwirtschaft usw.; in speziellen Bereichen wie Statistik, Operations Research usw.; · Datenübertragung und Kommunikation, einschl. Bürokommunikation, · Datenfernverarbeitung und Vernetzung von Rechnern, · Datenschutz und Datensicherheit, · Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung, · Wirkungsanalyse (soziale und gesellschaftliche Folgen). Typisch für die Wirtschaftsinformatik ist dabei, dass sie sich nicht nur mit technischen und theoretischen Details, sondern auch mit dem Umfeld der organisatorischen Einbindung, wirtschaftlichen Kon- Sequenzen, Wirtschaftlichkeitsüberlegungen usw. von EDV-Systemen beschäftigt. Literatur: Schwarze, J. (1991). Goldschlager, L., Lister, A. (1990)



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