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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Währungsswap(geschäft)

1. Currencyswap. Auch: Fremdwährungs-, Devisen-, Valutaswap. Neben dem Zins-swap Grundform der Swapvarianten: Austausch von (hohen) Kapitalbeträgen zwischen 2 Partnern in 2 verschiedenen Währungen einschl. der damit in Verbindung stehenden Zinszahlungen. Erfolgt ein Einsatz von Währungsswaps unter Rentabilitätsgesichtspunkten, werden beim reinen Währungsswap nicht wie beim reinen Zinsswap Finanzierungsvorteile, die aus einem Bonitätsunterschied der Swappartner resultieren können, genutzt, sondern komparative Kostenvorteile, die eine oder beide Parteien i. Hinbl. a. den Zugang zu bestimmten Währungsmärkten besitzen und die sich in den jeweiligen Kosten der Mittelaufnahme niederschlagen. Bei Abschluss des Vertrags tauschen die Parteien Kapitalbeträge in unterschiedlichen Währungen aus (Initialexchange); Basis ist der aktuelle Kassakurs, bzw. der Kapitalaustausch erfolgt zu Beginn der Laufzeit real oder fiktiv zum vereinbarten Wechselkurs, der i. d. R. mit dem Devisenkassakurs zum Zeitpunkt des Kontraktabschlusses identisch ist. Beim fiktiven Kapitalaustausch decken sich die Swappartner am Devisenkassamarkt mit dem entspr. Fremdwährungsbetrag ein. Während der Laufzeit zahlt jede Partei Zinsen in der Währung, die sie von der anderen Partei erhalten hat. Nach Ablauf des Vertrags werden die Kapitalbeträge zum urspr. Kassakurs zurückgetauscht (Finalexchange). Im Grundsatz stellt ein Währungsswap den Tausch eines Kapitalbetrags und der aus diesem Kapitalbetrag resultierenden Zinsbeträge einer Währung in einen Kapitalbetrag und daraus resultierende Zinsen in einer anderen Währung dar. In diesem Rahmen verkaufen sich Banken, multinationale Unternehmen oder staatliche sowie internationale Institutionen gegenseitig zuvor am jeweiligen nationalen Kredit- oder Kapitalmarkt aufgenommene Fremdwährungsbeträge einschl. der damit verbundenen Zinszahlungen mit der vertraglichen Vereinbarung, dieselben Beträge zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vereinbarten Wechselkurs zurück zu kaufen. Effektiv getauscht wird dabei i. d. R. nur die Differenz beider Beträge. Typischerw. liegen die Laufzeiten von Währungsswaps zwischen 5 und 10 Jahren, teilw. erreichen sie auch mehr. Unabhängig von oder zusätzlich zu Rentabilitätszielen können Swaps auch aus risikopolitischen Motiven eingesetzt werden, da ein Währungsswap im Grunde den Tausch eines Kapitalbetrags und der evtl. aus diesem Kapitalbetrag resultierenden Zinserträge einer Währung in einen Kapitalbetrag und evtl. hieraus resultierende Zinsen in einer anderen Währung darstellt. Die Leistungen der Zinszahlungen erfolgen in den jeweiligen Währungen periodisch zu den festgesetzten Zahlungsterminen (Periodicexchange). Es kommen auch Gestaltungen vor, bei denen nur ein einziger Kapitalaustausch – zu Beginn oder am Ende der Transaktion – erfolgt, u. a. Sofern die (beiden) Swappartner – die i. d. R. in unterschiedlichen Währungsbereichen domizilieren – hins. Volumina, Laufzeit und Zinsberechnungsbasen gleiche Finanzierungsinteressen, jedoch entgegengesetzte Valutabedürfnisse haben, sind bei solchen risikopolitisch induzierten Swaptransaktionen relative Standingvorteile eines der Swappartner am Devisenmarkt seiner Heimatwährung nicht Grundvoraussetzung für das Zustandekommen eines Swap. Vielmehr kommt es darauf an, dass die Swappartner entgegengesetzte Valutabedürfnisse haben und durch den Austausch der Devisenbeträge während der Laufzeit der Swaptransaktion das Wechselkursrisiko ausschalten. In diesem Rahmen verkaufen sich Banken, multinationale Unternehmen oder staatliche sowie internationale Institutionen gegenseitig zuvor am jeweiligen nationalen Kredit- oder Kapitalmarkt aufgenommene Fremdwährungsbeträge einschl. der damit verbundenen Zinszahlungen mit der vertraglichen Vereinbarung, dieselben Beträge zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vereinbarten Wechselkurs zurück zu kaufen. Effektiv getauscht wird dabei i. d. R. nur die Differenz beider Beträge. Sofern am Ende der Swapbetrag wiederum auf der Basis des urspr. Umrechnungskurses zurückgetauscht wird, gehen beide Partner während der Laufzeit der Swaptransaktion kein Wechselkursrisiko in ihren Fremdwährungsengagements ein. In einem solchen Fall können die Swappartner ihr Wechselkursrisiko vermeiden. Allerdings ist auch hier zu beachten, dass sie durch die Swaptransaktion neue Risiken eingehen, die aus dem gegenseitigen Austausch der Kapitalbeträge und der evt. anfallenden Zinserträge resultieren. Mit Currencyswaps verbunden ist immer der Austausch der Zinszahlungen, insofern erscheint die Trennung von Zins- und Währungsswaps grunds. unscharf. Wesensmerkmal von Zinsswaps ist indes, dass den geswapten Positionen unterschiedliche Zinsberechnungsbasen zu Grunde liegen, während dies bei Währungsswaps nicht der Fall sein muss. Von der Kombination eines Währungs- und eines Zinsswap spricht man deshalb explizit nur dann, wenn die Zinsberechnungsbasis bzw. die Zinsbindung (variable vs. feste Verzinsung) unterschiedlich ist und die Positionen in verschiedenen Währungen denominiert sind. Ein reiner Zinsswap findet dagegen in einer Währung, also zwischen inländischen Partnern, statt. Von einem reinen Währungsswap wird dementspr. dann gesprochen, wenn die Zinsmodalitäten beider Beträge gleich sind. Im Unterschied zu Zinsswaps erstreckt sich das Risiko bei Währungsswaps nicht nur auf die Zinserträge, sondern vor allem auch auf die ausgetauschten Kapitalbeträge. Hierdurch erlangt das Ausfallrisiko bei Letzteren stärkere Bedeutung und setzt besondere risikopolitische Massnahmen voraus. Während swapinteressierte Unternehmen, die weder über entspr. risikopolitisches Know-how noch über notwendige Marktkenntnis verfügen, vielfach Banken als Vermittler oder Swappartner einschalten, um das Risiko des Ausfalls eines Vertragspartners und daraus resultierende Folgerisiken (Liquiditäts-, Wechselkursrisiken) zu minimieren, werden professionell im Swapbereich agierende Banken hierbei weniger Schwierigkeiten haben, einen Swappartner mit entspr. Tauschmöglichkeiten zu finden oder Tauschmöglichkeiten durch Transformation (Losgrössen-, Fristentransformation) aufeinander abzustimmen. Währungsswaps dienen auch der Verbilligung von internationalen Grosskrediten bzw. Anleiheemissionen durch Ausnutzen von komparativen Zinsvorteilen auf verschiedenen Finanzmärkten. Sie eröffnen neben den aufgezeigten, aus Bonitätsunterschieden der Swap-partner resultierenden Finanzierungsvorteilen die Möglichkeit der Ausnutzung komparativer Kostenvorteile, die eine oder beide Swapparteien i. Hinbl. a. den Zugang zu bestimmten Währungsmärkten besitzen, sofern folgende Voraussetzungen erfüllt sind: Die Swappartner müssen entgegengesetzte Valutabedürfnisse, hins. Volumina, Laufzeiten und Zinsberechnungsbasen, jedoch identische Finanzierungsinteressen aufweisen; des Weiteren müssen sie sich auf Grund ihres relativen Standingvorteils an ihren Heimatmärkten günstiger verschulden können als das jeweils andere Unternehmen. Wirtschaftlich entspr. der Währungsswap der Kombination eines Zinsswap und Devisentermingeschäfts. 2. Kombination aus einem Verkauf von Devisen am Kassamarkt und gleichzeitigem Rückkauf dieser Devisen per Termin. Dadurch kann der Besitzer einer Währungsposition, der diese im Zeitpunkt des Swapgeschäfts nicht benötigt, später jedoch Verbindlichkeiten in dieser Währung zu erfüllen hat, den Betrag bis zur Erfüllung des Termingeschäfts anders verwenden, etwa zur Rückführung von Kontokorrentkrediten in heimischer Währung. Umgekehrt ist eine Position denkbar, in der etwa bis zum Eingang einer Forderung in Fremdwährung Devisen benötigt werden. In diesem Fall bietet sich ein Kauf der Devisen am Kassamarkt mit gleichzeitigem Verkauf am Devisenterminmarkt an.



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