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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Kapitalismus, Periodisierung des

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: (Entwicklungsstadien, Etappen des Kapitalismus) Da der Kapitalismus sich von Stadium zu Stadium entwickelt, werden von den Wissenschaftlerinnen•verschiedene (inhaltliche und zeitliche) Charakterisierung und Periodisierungen vorgeschlagen. Schon im „Kapital“ schlägt Karl Marx eine Periodisierung entsprechend der Arbeitsorganisation (formelle und reelle Unterordnung) vor, die den Stadien der Kooperation und Automation folgt. Manche schlagen die Einteilung in Früh-, Hoch- und Spätkapitalismus vor. Die klassische marxistische Entwicklungseinteilung legt den Schwerpunkt auf den Grad des Entwicklungsstandes der Produktivkräfte, der Entwicklung der Konzentration und Zentralisation von Produktion und Kapital. Sie beginnt mit der Manufaktur, die im Schoße des Feudalismus entsteht und sich im Frühkapitalismus, vorindustriellen Kapitalismus und Manufakturkapitalismus fortsetzt. Die Fortschritte in den Naturwissenschaften und die Mechanisierung der Produktion schufen die Grundlagen für den Übergang zum „industriellen Kapitalismus“. Das erste Stadium des industriellen Kapitalismus ist das Stadium des „Kapitalismus der freien Konkurrenz“. Die Jagd der Kapitalistinnen nach Profit vollzog sich hauptsächlich im freien Konkurrenzkampf. Sie umfaßt die Zeitspanne vom Frühkapitalismus bis zum Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Durch die Konzentration der Produktion und des Kapitals in immer größeren Betrieben und immer weniger Händen mit immer mehr Marktaufteilung sowie durch die Verschmelzung des Bankkapitals mit dem wachsenden Industriekapitals entstand eine ökonomische Monopolherrschaft, der monopolistische Kapitalismus. Anfang des 20. Jh. trat der Kapitalismus in das Stadium des Imperialismus, dessen Grundlage der Übergang vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum monopolistischen Kapitalismus war. In der weiteren Entwicklung kam es zu einer stärkeren Veflechtung (Verschmelzung) von Monopolmacht und Staatsmacht. Es entwickelte sich der Staatsmonopolistische Kapitalismus. Andere Okonomen periodisierten die Entwicklung des Kapitalismus in Zyklen und „lange Wellen“. Dass eine Volkswirtschaft sich nicht stetig entwickelt, erklärte der Ökonom J.A. Schumpeter (1883-1950) mit der Sprunghaftigkeit ökonomischer Innovation. Die „langen Wellen“ (lange Phasen / langfristige Innovationszyklen) der ökonomischen Entwicklung wurde bekannt durch N. D. Kondratjew (1892-1938). Diese Wellen (Phasen) sind nicht gleichzusetzen mit dem klassischen Wirtschaftszyklus (Krisenzyklus). Sie sind länger (ca. 50-55 Jahre) und werden durch andere Faktoren (z.B. Innovationen) beeinflusst. Ein Beispiel für die Periodisierung nach Zyklen durch Basisinnovationen, die sich krisenhaft herausbildeten: Zyklus: 1785 - 1840. Technik: Dampfmaschine. Basisinnovation: Baumwolle. Er endet in einer Übergangskrise. Zyklus: 1840 - 1895. Technik: Stahlerzeugung. Basisinnovation: Eisenbahn. Er endet mit der ersten großen Krise des Kapitalismus (1873-95). Zyklus: 1895 - 1939. Technik: Elektrotechnik. Basisinnovation: Stromerzeugung. Er endet mit der zweiten großen Krise (1920-39). Zyklus: 1939 - 2000. Technik: Petrochemie. Basisinnovation: Automobil. Zyklus: 2000 - Technik: Interfaces. Basisinnovation: Computernetze. >Imperialismus



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