Health Technology Assessment

In der Gesundheitswirtschaft: Abkürzung HTA; deutscher Begriff: Gesundheitstechnologiefolgenabschätzung. Bezeichnet die planmäßige, systematische und organisierte Bewertung medizinischer Technologien hinsichtlich ihrer Effektivität, Sicherheit und Kosten im Vergleich zu Alternativtherapien unter Berücksichtigung sozialer, rechtlicher und ethischer Implikationen. Der Begriff medizinische Technologie ist sehr breit gefasst: Er umfasst alle Maßnahmen, die auf die Gesundheitsverbesserung und -vorsorge sowie auf die Behandlung und Vermeidung von Krankheiten abzielen, also sowohl Arzneimittel, Heilmittel und Hilfsmittel als auch Instrumente, Geräte, Prozeduren und Verfahren sowie Interventions- und Vorsorgeprogramme (Impfungen, Krebsfrüherkennungsprogramme etc.) und Organisationsstrukturen (Versicherungssystem etc.). Das Ziel der HTA ist die Schaffung eines wissenschaftlich fundierten Berichts bzgl. der Konsequenzen des Einsatzes der untersuchten Technologie zum jetzigen oder einem zukünftigen Zeitpunkt sowie die Generierung von Handlungsempfehlungen. Für seine Erstellung werden alle relevanten Forschungserkenntnisse und Informationen systematisch gesammelt und bewertet. Ein HTA-Bericht kann als Informationsgrundlage für Entscheidungen von Institutionen wie dem Gemeinsamen Bundesausschuss, von Krankenversicherungen oder Gesundheitsdiensten dienen. Die Geschichte der HTA reicht bis in die sechziger Jahre zurück. 1973 wurde die Technologiefolgenabschätzung in den USA mit der Gründung des Office for Technology Assessment (OTA) institutionalisiert. Seit den 80er Jahren wird HTA auch in Europa zunehmend eingesetzt und es entstanden staatliche oder öffentlich geförderte HTA-Institutionen und -Programme. So setzte bereits in der Mitte der 80er Jahre der niederländische Krankenversicherungsrat HTA ein. Heutzutage gibt es in vielen europäischen Ländern Institutionen, die HTAs durchführen, z. B. das National Institute for Clinical Excellence, www.nice.org.uk) oder das National Institute for Health Research (www.hta.nhsweb.nhs.uk/) im Vereinigten Königreich. In Deutschland spielt HTA seit Mitte der 90er Jahre eine zunehmende Rolle. Die deutsche Agentur für HTA des DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information), DAHTA@DIMDI, wurde im Jahr 2000 gegründet. Sie veranstaltet regelmäßig Symposien zu HTA, betreibt ein Informationssystem HTA und führt ein Programm zur Erstellung von HTA-Berichten durch (www.dimdi.de). Seit 2007 steht die Kosten-Nutzen-Analyse/-Bewertung, die eine Teildisziplin der HTA darstellt, im SGB V.