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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Geldes, Funktion des

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Konkrete Formen, in denen das Wesen des Geldes in Erscheinung tritt und durch die es seine Rolle als allgemeines Äquivalent verwirklicht. Das Geld und die Geldfunktion sind objektiver Natur. Die jeweils herrschenden Produktionsverhältnisse bestimmen den gesellschaftlichen Inhalt des Geldes und seiner Funktionen. Die Notwendigkeit der einzelnen Geldfunktionen ergibt sich aus der spezifischen Bewegung des Warenwertes in den verschiedenen Sphären der Reproduktion. In jedem Moment seines Daseins übt das Geld eine dieser Funktionen aus. die wechselseitig miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen. Das Geld übt folgende Funktionen aus: a) Geld als Maß der Werte und Maßstab der Preise. Maß der Werte zu sein, ist die grundlegende gesellschaftliche Funktion. die sich aus seinem Wesen als Äquivalent der Warenproduktion ergibt. In dieser Grundfunktion wirkt das Geld in allen Phasen und Bereichen des Reproduktionsprozesses. Das Wesen dieser Funktion besteht darin. mit Hilfe des Geldes den Wert aller Waren, den gesellschaftlich notwendigen Aufwand, zu messen, zu bewerten und zu realisieren. Der gesellschaftliche Austauschprozeß in Warenform macht es erforderlich, den Wert der Waren als Produkt gesellschaftlicher Arbeit zu messen. Da die konkrete Arbeit der Warenproduzenten unterschiedliche Mengen gesellschaftlicher Arbeit darstellt und die in den Produkten enthaltene Menge gesellschaftlich notwendiger Arbeit nicht direkt gemessen werden kann, ist es unmöglich, die Wertgröße der Waren unmittelbar in Arbeitszeit auszudrücken. Die Messung des Wertes kann nur indirekt über das Geld erfolgen. Das Geld kann diese Funktion erfüllen. weil es selbst eine Ware ist, die Wert besitzt. Die Funktion als Maß der Werte übt das Geld ideell aus, was allerdings nur auf der Basis real existierenden Geldes möglich ist. Der in Geld ausgedrückte Wert ist der Preis. Die Messung des in den Waren enthaltenen Wertes macht es erforderlich, ein bestimmtes Quantum der Geldware zu fixieren: die Währungs- oder Geldeinheit des jeweiligen Landes. Jede Geldeinheit verkörpert eine bestimmte Menge der Geldware (Gold). die jeweils vorn Staat festgesetzt wird. Damit fungiert das Geld als Maßstab der Preise. Als Maß der Werte ist das Geld Verkörperung der abstrakten Arbeit. als Maßstab der Preise mißt es diese Menge auf der Grundlage der Geldeinheit. In der einfachen und kapitalistischen Warenproduktion übt das Geld die Funktion als Maß der Werte spontan aus. b) Geld als Zirkulationsmittel. In dieser Funktion vermittelt das Geld real den Austauschprozeß der Waren. Mit dem Aufkommen des Geldes wird der unmittelbare Austausch von Ware gegen Ware durch den Austausch von Ware gegen Geld abgelöst. Das Geld erhält die Rolle eines Vermittlers des Warenaustauschs. der sich damit in die Warenzirkulation verwandelt. Als Zirkulationsmittel muß das Geld real vorhanden sein. Da aber die Bewegung des Geldes der Warenzirkulation untergeordnet ist, nur als Vermittler der Warenzirkulation dient kann das wirkliche Geld durch Repräsentanten (Papiergeld) ersetzt werden. Voraussetzung ist, dass es als gesellschaftlich anerkanntes Wertmaß wirkt. Die dein Geld durch die Warenzirkulation erteilte Bewegungsform ist die Grundlage für den Geldumlauf. Die (noch) wichtigsten Erscheinungsformen des Geldes als Zirkulationsmittel sind das Papier- und das Münzgeld. Im Kapitalismus vollzieht sich die Geldzirkulation spontan. c) Geld als Zahlungsmittel. In dieser Funktion tritt das Geld bei Bezahlung von Verpflichtungen auf, bei denen eine zeitliche und räumliche Trennung der Warenlieferung von der Zahlung besteht. Außerdem greift es in dieser Funktion über den Bereich der Warenzirkulation hinaus und wird zur allgemeinen Ware der Kontrakte, indem es bei Zahlungen außerökonomischen Charakters auftritt (Zahlung von Steuern Renten etc.). Eine immer größere Rolle spielt es bei bargeldlosen Verrechnungen. Durch den Verkauf ohne sofortige Bezahlung entstehen Gläubiger-Schuldner-Verhältnisse. Die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel ist die Grundlage für das Entstehen des Kredites und des Kreditgeldes. Geld als Akkumulations- und Sparmittel. Im Kapitalismus wird das Geld in dieser Funktion zum Repräsentanten des bürgerlichen Reichtums und dient der Kapitalakkumulation. Geld als Weltgeld. In dieser Funktion tritt das Geld in seiner ursprünglichen Form als vollwertige Geldware, als Gold auf und fungiert als allgemeines Kaufmittel sowie als Mittel des internationalen Verrechnungsverkehrs (Goldwährung). Es vermittelt den internationalen Warenaustausch sowie die zwischenstaatlichen Finanzoperationen.



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