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Business-Angles
Als Business-Angles werden aus dem aktiven Geschäftsleben ausgeschiedene ehemalige Manager, Geschäftsführer oder selbständige Unternehmer bezeichnet, die sich in ihrem Ruhestand der Förderung von jungen, innovativen Unternehmen widmen. Die Förderung und Unterstützung der jungen Gesellschaften erfolgt dabei in der Regel in zweifacher Form. Zum einen beteiligen sich die Business-Angles mit eigenem Kapital an den betreffenden Unternehmen, zum anderen stehen sie dem Management der Unternehmen beratend zur Seite. Die Idee stammt aus Großbritannien. Auch in Deutschland stellen sich erfahrene Manager für solche Aufgaben zur Verfügung. Die zunehmende Bedeutung von Venture Capital zur Förderung von jungen innovativen Unternehmen hat in Großbritannien in Form der so genannten Business-Angles eine Variante gefunden. Business-Angles (Wirtschafts-Engel) sind in der Regel aus dem aktiven Berufsleben ausgeschiedene ehemalige Manager oder selbständige Unternehmer, die sich die Förderung von innovativen Jungunternehmen zum Ziel gesetzt haben. Anders als beispielsweise die deutschen Senior-Experten beteiligen sie sich meist auch finanziell an den Unternehmen, die sie beraten. Junge, innovative Unternehmen haben in der Regel zwei Probleme: Zum einen steht den Unternehmen nur wenig Kapital zur Verfügung und zum anderen mangelt es den Firmengründern an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und Erfahrung im Management von Unternehmen. Speziell der Kapitalbedarf stellt Existenzgründer oft vor große Probleme. Zum einen verfügen die jungen Unternehmen meist nur über wenig eigenes Kapital und zum anderen erhalten sie aufgrund ihrer zunächst geringen Gewinne und kaum vorhandenen Sicherheiten nur schwer Bankkredite. Aber gerade die so genannte Start-up-Unternehmen in innovativen Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, EDV- und Softwarebranche benötigen in ihrer Gründungsphase relativ viel Kapital zur Entwicklung und Herstellung ihrer Produkte. Zur Bereitstellung des benötigten Kapitals sind vor allem in den angelsächsischen Ländern zahlreiche Venture-Capital-Gesellschaften gegründet worden, die ihr Mittel in junge Unternehmen investieren. In der Regel beteiligen sie sich an verschiedenen innovativen Unternehmen gleichzeitig, um Verluste bei den nicht erfolgreichen Unternehmen durch hohe Gewinne bei den erfolgreichen Neugründungen auzugleichen. Die Business-Angles sind eine besondere Form des Venture Capital. Denn hier handelt es sich um Privatpersonen, die sich mit eigenem Vermögen engagieren und sich gleichzeitig selbst als Berater zur Verfügung stellen. Oftmals handelt es sich bei den Gründern von jungen Technologieunternehmen um Naturwissenschaftler oder Computerspezialisten, die über wenig oder gar keine Erfahrungen mit dem Aufbau und der Leitung von Unternehmen verfügen. Aus diesem Grund scheitern viele Jungunternehmen nicht deshalb, weil die von ihnen entwickelten Produkte oder Dienstleistungen mangelhaft sind. Es ist vielmehr die fehlende Erfahrung im Bereich der Finanzierung, des Marketings und Vertriebs, die einen dauerhaften Erfolg verhindern. Es hat sich gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein junges Unternehmen erfolgreich am Markt etabliert, deutlich steigt, wenn den Gründern während der Anfangsphase erfahrene Manager zur Seite gestellt werden. Business-Angles sind auch deshalb oft der ideale Partner für junge Unternehmer, weil bei ihnen nicht die schnelle Vermehrung des eingesetzten Kapitals als Motiv für ihr Engagement im Vordergrund steht, sondern der Spaß an der wirtschaftlichen Betätigung. Den Jungunternehmen kommt nicht nur die Erfahrung und das Kapital der Business-Angles zu Gute, sondern auch deren persönliche Kontakte und Reputation. Oft erklärt sich eine Bank eher bereit, einem jungen Unternehmen Kredit einzuräumen, wenn sich ein erfahrener Berater mit anerkannter Managementerfahrung in der Gesellschaft engagiert. Für die Business-Angles hat diese unterstützende und beratende Tätigkeit auch den Vorteil, das sich das Risiko, dass ihr eingesetztes Kapital durch Mißmanagement verloren geht, deutlich reduziert. In der Regel engagieren sich die Business-Angles nur während der Gründungsjahre in einem Unternehmen. Sobald sich die Gesellschaft am Markt etabliert hat, ziehen sich aus der Geschäftsführung wieder zurück. Den Kontakt zwischen den Business-Angles und Jungunternehmern stellen in Großbritannien oftmals die Banken her. Sie verfügen über Kenntnisse und gute Kontakte zu ehemaligen Managern und Unternehmern, die an einer Beteiligung und Beratung interessiert sind. Dadurch ist es oft möglich, zum jeweiligen Unternehmen einen passenden Business-Angle zu finden und so spezielle Branchen- oder Managementerfahrungen gezielt zu nutzen. In Deutschland verbreitet sich diese Form des Venture Capital erst seit dem Ende der neunziger Jahre. Zwar gab es ab1990 ehemalige Manager, die sich für die Restrukturierung von ostdeutschen Unternehmen unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben. Doch nur in wenigen Fällen wurde dafür neben der Beratung auch eigenes Kapital zur Verfügung gestellt. Dies begann erst mit der Gründungswelle Ende der neunziger Jahre.
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