verbriefter Geldmarkt
Korrespondierend zu den unterschiedlichen Funktionen, die der Geldmarkt im engeren und weiteren Sinne erfüllt, sind neben den bei weitem dominierenden unverbindlichen Geldmarktgeschäften verschiedene Formen verbriefter Kreditbeziehungen am Geldmarkt entstanden. Gemeinsames Kennzeichen originärer Geldmarktpapiere ist neben ihrer kurzen Ursprungslaufzeit die Fungibilität. Es handelt sich bei diesen Papieren um Inhaber- oder Orderschuldverschreibungen. Für die einzelnen Emittentengruppen haben sich im Lauf der Zeit unterschiedliche Formen herausgebildet, wie etwa kurz laufende Staatstitel, Commercialpaper von Unternehmen, Einlagenzertifikate Certificates of Deposit von Banken. Im Hinblick auf Laufzeiten oder Verzinsung unterscheiden sich diese Papiere allenfalls geringfügig.
I. d. R. werden Geldmarktpapiere als Diskontpapiere begeben. Ihre Verzinsung orientiert sich an repräsentativen Geldmarktsätzen für entsprechende Laufzeiten; bei entspr. hoher Bonität und Liquidität können Geldmarktpapiere auch selbst als Benchmark dienen. Darüber hinaus könnte zum verbrieften Geldmarkt auch der Interbankenhandel in bundesbankfähigen Handelswechseln und Bankakzepten gerechnet werden. Auf Grund ihrer fehlenden Fungibilität können die hierbei gehandelten Wechsel jedoch kaum als marktfähige Papiere gelten. Ebenso wie es keine einheitliche Laufzeitabgrenzung des Geldmarkts gibt, lässt sich auch bei den Geldmarktpapieren keine scharfe Trennlinie ziehen. Wirtschaftliche Substitute zu originären Geldmarkttiteln sind Schuldverschreibungen mit entspr. Restlaufzeit. Eine den Geldmarktpapieren vergleichbare Verzinsung u. ä. Risikoprofil weisen zudem variabel verzinsliche Anleihen auf. Gleiches gilt auch für Anteile an Geldmarktfonds. Wertpapiere spielen darüber hinaus als Besicherung nicht verbriefter Geldmarktbeziehungen eine Rolle. Im Vordergrund stehen dabei Pensionsgeschäfte, bei denen gegen (temporäre) Übertragung von Wertpapieren liquide Mittel zur Verfügung gestellt werden (Repo, Repurchaseagreement).
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