Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick | ||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||
Certificates of Deposit
Als Certificate of Deposit bezeichnet man ein Finanzprodukt zur Geldaufnahme oder -anlage. Es wurde in den USA entwickelt und inzwischen auch in Deutschland eingeführt. Für den Anleger sind Certificates of Deposit mit Termingeldern vergleichbar. Er erhält aber ein Wertpapier, das den Betrag, die Laufzeit und den Zinssatz verbrieft. Ceretificates of Deposit sind frei handelbar und können so jederzeit in Geld verwandelt werden. Certificates of Deposit werden von Banken auf Rechnung von Industrieunternehmen oder anderen Banken ausgegeben. Certificates of Deposit (CD) sind eine in Deutschland neue und bis zur Mitte der neunziger Jahre noch relativ seltene Form der Kapitalanlage oder Kapitalbeschaffung. In den angelsächsischen Ländern erfreut sie sich dagegen einer großen Beliebtheit. Es handelt sich dabei um Wertpapiere, die eine Art Termineinlage bei Banken oder großen Industrieunternehmen verbriefen. Ähnlich wie bei einer Festgeldanlage stellt der Anleger die ihm zur Verfügung stehenden Mittel kurz- bis mittelfristig einer Bank zur Verfügung. Bei dieser Variante erhält er dafür von der Bank jedoch eine Urkunde, in der die Laufzeit, der angelegte Betrag sowie der Zinssatz festgehalten sind. Im Gegensatz zu Festgeld oder Kündigungsgeld kann der Anleger das Papier jederzeit weiterverkaufen und damit schon vor Fälligkeit über seine Mittel verfügen. Diese Anlageform gibt dem Anleger damit eine viel höhere Flexibilität bei seinen Dispositionen als dies bei einer klassischen Festgeldanlage der Fall ist. Die Laufzeit von Certificates of Deposit kann zwischen 30 Tagen und fünf Jahren betragen. Die meisten Laufzeiten liegen aber eher im kurz- bis mittelfristigen Bereich zwischen 30 und 180 Tagen. Es kann sowohl ein Festzins als auch eine variable Verzinsung vereinbart werden. Die Rückzahlung erfolgt am Ende der Laufzeit zum Nennbetrag. Für den Anleger haben diese Papiere den großen Vorteil, dass die Mittel kurzfristig zu günstigen Konditionen angelegt werden können. Denn die Rendite liegt meist deutlich höher als bei anderen Anlageformen, die jederzeit veräußert werden können. Für die Papiere besteht, vor allem in den USA, ein liquider und gut organisierter Markt, der von darauf spezialisierten Händlern getragen wird. Dieser Markt bietet die Möglichkeit, ständig Certificates of Deposit zu kaufen oder zu verkaufen. Auf Grund der meist eher kurzen Laufzeiten, sind die Kursschwankungen der CD`s relativ gering, so dass selbst bei vorzeitigem Verkauf die Gefahr eines höheren Kapitalverlustes unwahrscheinlich ist. Emittiert werden diese Papiere in hohen Nennbeträgen vor allem von Banken. Die endgültigen Schuldner sind aber oft Industrie- oder Dienstleistungsunternehmen. Zielgruppe als Käufer sind Privatanleger, Investmentfonds oder andere Banken, die ihre überschüssigen Mittel kurz- bis mittelfristig verzinslich anlegen möchten. Die Rendite der Papiere hängt vom Marktzins, von der Laufzeit und vom Emittenten ab. Je höher die Bonität des Schuldners ist, desto geringer ist die Verzinsung. Hier wird also, ähnlich wie bei Anleihen ein Risikoaufschlag für das individuelle Ausfallrisiko vom jeweiligen Emittenten verlangt. Oft räumen Banken ihren Großkunden feste Kreditlinien ein, die diesen jederzeit die Emission von Certificates of Deposit ermöglichen. Solche Kreditlinien werden als "Certificate of Deposite Facility" bezeichnet. Den Unternehmen steht damit eine flexible und relativ kostengünstige Möglichkeit zur Verfügung, jederzeit am Markt Mittel in Form einer Emission von Certificates of Deposit aufzunehmen. Certificates of Deposit werden auch zunehmend am Euro-Geldmarkt eingesetzt, wobei sie dort als Euro-CD`s bezeichnet werden. Auch hier erfolgt die Emission und der Handel zumeist durch internationale Großbanken für ihre Kunden. Im Unterschied zu normalen Certificates of Deposit übernehmen die Banken bei Euro-CD`s allerdings kein Plazierungsrisiko. Sie müssen die Papiere also nicht selbst erwerben, wenn diese sich nicht am Markt absetzen lassen. Das Risiko liegt allein beim Emittenten. In Deutschland können Anleger und Kreditnehmer auf dieses Finanzinstrument bisher nur selten zurückgreifen. Die geringe Verbreitung der Certificates of Deposit liegt dabei vor allem an den deutschen Regelungen zur Mindestreserve, die die Kapitalkosten der emittierende Banken in die Höhe treiben.
|
||||||||||||||||||||||||||||
Weitere Begriffe : Forwardmarkt | Marketing Audit | operative Erträge | ||||||||||||||||||||||||||||
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum All rights reserved. |