Repomarkt
Markt für Repogeschäfte. Nach Darstellung der Bundesbank eine Kombination zweier sich ergänzender Marktsegmente: eines liquiditäts- und eines wertpa-pierinduzierten Segments, mit breit gefächerter Marktteilnehmergruppe. Im liquiditätsinduzierten Segment resultieren lt. Bundesbank die Transaktionen aus der Bereitschaft eines Geschäftspartners, einen Barkredit aufzunehmen bzw. zu vergeben, wobei Wertpapiere als Sicherheiten dienen; hierbei liegt der Reposatz in der Nähe des Interbankensatzes (üblicherw. knapp darunter) und spiegelt den Status des Repogeschäfts als besicherte Kreditgewährung wider. Da es sich bei dem gewünschten Asset um Kasse handelt, spielen lt. Bundesbank Merkmale der im Austausch zur Verfügung gestellten Wertpapiere eine untergeordnete Rolle, sodass Transaktionen i.d. Repomarkt gegen Generalcollateral (GC) durchgeführt werden. Bei GC-Repos können alle Wertpapiere, die Teil eines nach Art und Kreditqualität abgegrenzten Sicherheitenpools sind, Kreditsicherheiten sein. Anreiz für den Barkreditgeber im liquiditätsinduzierten Segment ist - wie die Bundesbank darstellt - die Verringerung des Ausfallrisikos des Kreditnehmers; an die Stelle dieses Risikos treten mit den Sicherheiten verbundene Risiken, die je nach Art und Verwaltung der Sicherheiten i.A. niedriger einzustufen sind. Der Risikotransfer schlägt sich in den bankenauf-sichtlichen Eigenkapitalanforderungen für Repogeschäfte nieder. Der Barkreditnehmer kann lt. Bundesbank seinerseits seine Wertpapierkaufposition finanzieren oder seine Wertpapiere bei Repogeschäften beleihen und die zufliessenden liquiden Mittel zum höheren Satz wiederanlegen (bspw. am unbesicherten Interbankenmarkt oder zu Re-posätzen für GC), um zusätzliche Erträge zu erzielen. Viele Marktteilnehmer sind in beiden Segmenten tätig, insbes. Intermediäre, Marketmaker u.a. Repogeschäfte können auch zur Arbitrage beim Kauf bzw. Verkauf im Basishandel verwendet werden. Voraussetzung ist Disparität zwischen dem Kassakurs eines Assets und seinen Terminkursen. Repogeschäfte sind lt. Bundesbank also Instrumente zur Liquiditätssteuerung und Wertpapierfinanzierung und stellen als solche eine Verbindung zwischen Geld- und Wertpapiermarkt her. Zudem trägt Nutzung von Repogeschäften durch Arbitragemöglichkeiten zur Steigerung der Effizienz von Preisgestaltungsmechanismen an verschiedenen Märkten bei. Schliessl. können Repogeschäfte zum friktionslosen Funktionieren von Abwicklungssystemen beitragen, da Kredite in Form spezif. Wertpapiere aufgenommen werden können, um Störungen bei der Abwicklung (d.h. Nichterfüllung von Verpflichtungen zur Lieferung spezif. Wertpapiere zu einem bestimmten Zeitpunkt) zu vermeiden. Repogeschäfte werden, wie die Bundesbank betont, nicht mehr nur von den üblichen Geldmarktteilnehmern zu Finanzierungszwecken genutzt, sondern auch von anderen Finanzmarktakteuren wie Assetmanagern, Investment- und Versicherungsgesellschaften, die so ihr Portfoliomanagement und ihre Liquiditätshaltung zu verbessern suchen. Auch kleine und mittlere Banken nehmen heute den Repomarkt in Anspruch. Die Nutzung von Repogeschäften durch vielfältige Marktteilnehmer lässt erkennen, dass sich der Markt auch für Akteure des nichtfinanziellen Sektors geöffnet hat, während der unbesicherte Geldmarkt nur Banken u. a. Finanzinstituten zugänglich ist.
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