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Rentenfonds
Rentenfonds stellen die in Deutschland beliebteste Variante der Investmentfonds dar. Diese Art von Wertpapierfonds investiert die Mittel, die die Anleger zur Verfügung stellen, hauptsächlich in festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen, Obligationen, Schuldverschreibungen und Schatzwechsel in- und ausländischer Emittenten. Der einzelne Anleger ist dann zu einem bestimmten Anteil am Gesamtportfolio beteiligt. Die Rendite eines Rentenfonds ergibt sich aus den regelmäßigen Zinszahlungen sowie eventuell erzielten Kursgewinnen der Wertpapiere im Portfolio des Fonds. Beides spiegelt sich in den Zahlungen, die der Fonds an seine Anteilseigner auschüttet und im Kurswert der Zertifikate wider. Rentenfonds stellen das stärkste Segment der in Deutschland gehandelten Investmentfonds dar. Diese Wertpapierfonds investieren ihre Mittel überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere in- und ausländischer Emittenten. Der Anleger erwirbt mit Kauf der angebotenen Investmentzertifikate einen Anteil am Gesamtportfolio. Der Wert des einzelnen Anteils ergibt sich aus dem Wert des gesamten Portfolios dividiert durch die Anzahl der ausgegebenen Zertifikate. Der Anleger kann die Anteile börsentäglich zum Tageswert an den Fonds zurück verkaufen. Wie bei allen Wertpapierfonds gibt es auch bei dieser Variante viele verschiedene Ausprägungen mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten. So gibt es Rentenfonds, die ihre Mittel ausschließlich in Anleihen, Obligationen und Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland anlegen. Andere legen ihre Mittel in Papieren verschiedener europäischer Emittenten an. Einige Fonds haben ihren Anlageschwerpunkt in amerikanischen Rentenpapieren. Ferner unterscheiden sich die Fonds häufig durch die Laufzeit der Papiere, in die das Management investiert. Grundsätzlich kann man Rentenfonds danach unterscheiden, ob sie ausschließlich in deutsche Papiere anlegen oder ob die Anlage in internationale Rentenpapiere erfolgt. 1. Rentenfonds mit Anlageschwerpunkt in deutschen Rentenpapieren Wie bei allen Wertpapierfonds liegt auch bei Rentenfonds die Grundidee des Konzepts darin, dass durch Streuung der Mittel eine angemessene Risikobegrenzung bei gleichzeitig attraktiver Rendite erreicht werden soll. Das Risiko liegt darin, dass auch festverzinsliche Wertpapiere gewissen Kursschwankungen unterliegen, die man durch Streuung der Mittel in bestimmten Umfang vermeiden kann. Tendenziell lässt sich feststellen, dass die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren an der Börse bei steigendem Zinsniveau fallen, während sie bei sinkendem Zinsniveau steigen. Anders als bei Aktien ist aber eine Risikostreuung bei der ausschließlichen Anlage in deutsche Rentenpapiere nur in sehr begrenztem Maße möglich. Hinsichtlich des Kursrisikos unterscheidet sich die Anlage in einem Rentenfonds, der ausschließlich in deutsche festverzinsliche Wertpapiere investiert, kaum von der Direktanlage in solche Papiere. Ein Rentenfonds, der ausschließlich aus Papieren eines nationalen Marktes besteht, kann das Risiko nur durch die Anlage in Papiere unterschiedlicher Laufzeiten mindern, da Papiere mit kürzerer Restlaufzeit weniger im Kurs schwanken als Papiere mit langer Restlaufzeit. Dadurch verringert sich aber auf der anderen Seite die Rendite der Anlage, da Papiere mit kurzer Restlaufzeit meist eine etwas geringere Rendite haben, als Papiere mit langer Restlaufzeit. Für den Anleger stellt die Anlage in solche Rentenfonds aber trotzdem gewisse Vorteile gegenüber der Direktanlage dar, da ihm die gesamte Verwaltung der Papiere durch das Fondsmanagement abgenommen wird. So kümmert sich das Fondsmanagement um die Einnahme der Zinsen und die Rückzahlungen an den Fälligkeitsterminen sowie um die Wiederanlage der erhaltenen Mittel. Dadurch erzielt der Kunde zusätzlich einen gewissen Zinseszinseffekt, der sich bei Direktanlage oft nicht oder nur in geringerem Umfang realisieren lässt. Für das Management des Fonds zahlt der Anleger dem Fonds beim Kauf einen gewissen Aufgabeaufschlag auf die Fondsanteile, der aber wesentlich geringer ausfällt als beim Kauf von Anteilen eines Aktienfonds. 2. Internationale Rentenfonds Mit der Anlage in Rentenpapiere ausländischer Emittenten kann der Anleger teilweise eine höhere Rendite erzielen. In der Vergangenheit ließ sich oftmals beobachten, dass das Zinsniveau an ausländischen Kapitalmärkten deutlich höher lag als am deutschen Markt. So liegt das Zinsniveau in den USA in den letzten Jahren meist über dem Zinsniveau in Deutschland. Auf der anderen Seite ist aber die Geldanlage im Ausland mit erheblichen Währungsrisiken verbunden, die den Zinsvorteil bei entsprechend negativer Entwicklung leicht zunichte machen können. Zudem ist es für den Anleger oft mit erheblichen Kosten verbunden, Anleihen im Ausland zu kaufen, da die deutschen Banken für solche Transaktionen in der Regel hohe Gebühren verlangen, die ebenfalls den Renditevorteil der betreffenden Papiere schmälern. Gerade für Kleinanleger stellen daher internationale Rentenfonds eine gute Alternative zur Direktanlage dar. Hier treten die Vorteile eines Investmentfonds deutlich hervor. Zum einen erreichen diese Fonds durch Anlage ihrer Mittel in unterschiedlichen Ländern eine gewisse Risikostreuung, die den Anleger vor extremen Zins- und Währungsrisiken schützt. Zum anderen sind die Transaktionskosten, also die Gebühren, die für eine solche Anlage in einem internationalen Rentenfonds anfallen, wesentlich niedriger als bei der direkten Anlage in entsprechende Papiere. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Gelder von professionellen Managern verwaltet werden, die sich täglich mit den Chancen und Risiken auf den ausländischen Märkten auseinandersetzen, was ein Privatanleger schon aus zeitlichen Gründen nur selten tun kann. Internationale Rentenfonds werden von fast jeder Fondsgesellschaft in den unterschiedlichsten Varianten angeboten. Auch hier ist wiederum eine gewisse Risikostreuung für den Anleger möglich, indem er seine Mittel in verschiedene Fonds anlegt, die wiederum ihre Mittel an unterschiedlichen Märkten investieren. Die Frage, in welchen Fonds der Anleger seine Mittel anlegen soll, kann bei der Vielzahl angebotener Fonds letztlich nur die persönliche Einschätzung des Anlegers sowie die Beratung durch die Wertpapierspezialisten seiner Hausbank beantworten. Eine Hilfe können die regelmäßig erscheinenden Performancevergleiche in Fachzeitschriften und Wirtschaftsblättern darstellen. Die Ausgabeaufschläge, also die tägliche Differenz zwischen dem Ausgabe- und dem Rücknahmepreise für einen Fondsanteil liegen aufgrund des höheren Management- und Verwaltungsaufwands bei internationalen Rentenfonds oft ein wenig höher als bei rein deutschen Rentenfonds, aber dennoch in der Regel deutlich niedriger als bei Aktienfonds. Ist ein Investmentfonds, der überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere (Renten) investiert wird.
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