Prognose
Prognosen sind Vorhersagen, die sich aus Untersuchungen über die Marktsituation, das Konkurrenzverhalten und Umfelddaten ergeben. Zu den Prognosen gehört auch die Extrapolation von Trends über den Konjunkturverlauf von der Vergangenheit in die Zukunft. Sie sind Teil der Datenbasis der Unternehmensplanung. Man könnte sie als Baugrund des Planungsgebäudes bezeichnen.
Der Unterschied zwischen Planung und Prognose liegt darin, daß Planungen Entscheidungen enthalten über das, was man tun oder lassen und wie man es durchführen will. Zu den Prognosen gehören auch die Szenarien als Zukunftsverhaltensbilder. Ein Symbolwort für dieses Thema ist das Stichwort Wetterprognose. Man wird wohl nicht gehört haben, daß irgendwann ein Radio- oder Fernsehsender verkündet: Das Wetter ist morgen wie folgt geplant. Das würde nämlich bedeuten, daß man Entscheidungen über das Wetter getroffen hat. Das Wetter wird für morgen wie folgt prognostiziert: Auf dieser Annahme dann sind Entscheidungen zu treffen über das, was man anzieht/nicht anzieht, ob ein Schirm benötigt/nicht benötigt wird ... Dann stellt sich manchmal heraus, daß es die falschen Entscheidungen waren; weil z.B. die Prognosen so, wie angekündigt, nicht eintreffen. Also ist man immer gehalten, in den Wenn...- Dann ... - Alternativen abzuwägen.
Vorhersage eines Ereignisses; Wirtschaftsprognosen versuchen, aus vorliegenden statistischen Zahlen und Erfahrungen aus früheren vergleichbaren Wirtschaftslagen Vorhersagen zu treffen, z.B. über Konjunkturentwicklung, Beschäftigungslage, Marktverhältnisse usw. Prognosen und Projektionen, auch für die nähere Zukunft, sind naturgemäß unsicher. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Eingriffsmöglichkeiten bestehen und die von verschiedenen Institutionen durchgeführten Maßnahmen nicht aufeinander abgestimmt werden. Im Bereich der Wertpapieranalyse dienen die Verfahren - vor allem in der technischen Aktienanalyse - u.a. der Prognose der Börsenkurse.
Diagnose und Prognose
(Prognosemmethode, Prognose-verfahren, Voraussage): Im allgemeinsten Sinne bezeichnet man in den empirischen Wissenschaften als Prognosen begründete Aussagen über mögliche oder wahrscheinliche zukünftige Ereignisse oder Sachverhalte. Im Gegensatz zur Hochrechnung sind Prognosen quantitative Aussagen über voraussichtliche Entwicklungen in der Zukunft.
Im Mittelpunkt des Interesses im Management stehen vor allem Markt- und Absatzprognosen. Dabei handelt es sich nach der Formulierung von Heribert Meffert um “eine auf die Empirie gestützte Vorhersage des zukünftigen Absatzes von bestimmten Produkten oder Leistungen einer Unternehmung an ausgewählte Käuferschichtten (Abnehmer) in einem bestimmten Zeitabschnitt und bei einer bestimmten absatzpolitischen Mittelkombination”.
Gegenstand der Prognose sind vor allem der künftige Zustand bzw. die Entwicklung des Marktpotentials, des Absatzpotentials, des Marktvolumens und des Marktanteils eines Unternehmens-Ziel der Prognose ist es entweder, mögliche Differenzen zwischen Umsatzzielen und -erwartungen bei Beibehaltung bisher angewandter Strategien aufzudecken (und somit den Boden für die mögliche Entwicklung notwendig gewordener neuer Strategien zu bereiten), oder die Wirkungen möglicher alternativer Absatzstrategien abzuschätzen um herauszufinden, ob mit Ihnen bessere Umsätze zu erzielen sind, oder zu untersuchen, welche Rückwirkungen die künftige Gesamtentwicklung des Absatzes auf die mengenmäßigen Dispositionen in nachgelagerten Bereichen wie z.B. Fertiglager, Herstellung oder Einkauf hat. Die Bandbreite der Prognoseverfahren reicht von der auf bloßer Intuition beruhenden Entwicklung hoffnungsfroher Erwartungen der Geschäftsleitung eines Unternehmens über Trendexpolationen bis hin zu vielschichtigen Befragungsmethoden.
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