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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Preisindex

Maßstab für die durchschnittliche Entwicklung von Preisen, gemessen mit Hilfe einer geeigneten Formel für den Index. Insbesondere der Preisindex für die Lebenshaltung wird häufig als Maßstab für die Entwicklung des Geldwertes, die Kaufkraft, herangezogen. Er ist ein Index nach Laspeyeres und gibt an, wie sich der Gesamtpreis eines Warenkorbes sich während der Zeit ab dem Basisjahr entwickelt hat. Ein Index von 120 bedeutet, dass der Warenkorb sich um 20 % verteuert hat. Die Veränderung des Preisindex von Jahr zu Jahr ist die Inflationsrate. (in %) Preisindex
Der Preisindex gibt die Preisveränderung zwischen Basis- und Ermitt­lungszeitpunkt in Prozent des Preises zum Basiszeitpunkt wieder. Diese Kennzahl vermittelt demnach einen Einblick, wie sich die Preise für ein Produkt im Zeitablauf entwickeln. Beispiel Ein Schokoladenhersteller führt einen neuen Schokoriegel mit einem Ab­gabepreis an den Handel von 0,40 € in den umkämpften Markt ein. Nach einem Jahr mussten weitere Preiszugeständnisse eingeräumt werden, so dass der Abgabepreis an den Handel nur noch 0,35 € beträgt. Der Preisindex beläuft sich auf 87,5 %. Offensichtlich gelingt es dem Schokoladenhersteller nicht, seine Preisvorstellungen am Markt durchzu­setzen. Preisindex
Quelle Die zur Berechnung dieser Kennzahl erforderlichen Daten muss die Ver­triebsabteilung liefern. Interpretation · Der Preisindex gibt Auskunft darüber, inwieweit die jeweils eingeschla­gene Preisstrategie auch tatsächlich umgesetzt werden konnte. So bietet sich dem Anbieter einer Innovation die Möglichkeit, entweder eine Skimming- oder eine Penetrationsstrategie einzuschlagen. · Bei der Skimming-Strategie wird das Produkt zu einem vergleichsweise hohen Preis in den Markt eingeführt, der im Verlauf des Lebenszyklus i. d. R. abfällt. Ein Beispiel hierfür ist der Markt für Unterhaltungselekro­nik, in dem Produkte in aller Regel fallende Preisindices aufweisen. Bei der Penetrationsstrategie hingegen steigt ein Anbieter mit einem niedri­gen bzw. aggressiven Preis in den Markt ein und versucht, diesen schnell zu durchdringen und einen hohen  Marktanteil zu erzielen. Hat sich der Kunde dann an das Produkt gewöhnt (sog. Habitualisierung), nimmt seine Sensibilität gegenüber dem Preis ab. Dies eröffnet Preis­spielräume nach oben, was sich letztlich in einem steigenden Preisindex niederschlägt. · Des Weiteren vermittelt der Preisindex einen Einblick in die Wettbe­werbsintensität auf einem Markt. Fallende Preisindices sind ein Zeichen für eine hohe Wettbewerbsintensität, die darin zum Ausdruck kommt, dass sich die Wettbewerber bis hin zu Untereinstandspreisverkäufen ge­genseitig unterbieten und damit das Preisniveau nach unten ziehen. Ein Beispiel hierfür ist der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland, der nicht selten die Grenzen zu einem ruinösen Preiswettbewerb überschrei­tet. Maßnahmen zur Beeinflussung Will ein Unternehmen den Preisindex für ein Produkt positiv beeinflussen, muss es sich dem Preiswettbewerb, d. h. dem ausschließlichen Verkaufen über den Preis, entziehen und einen vom Kunden wahrgenommenen Nut­zenvorteil vor der Konkurrenz aufbauen. Als mögliche Nutzendimensio­nen kommen in Betracht: · Image/Prestige · Größe (z. B. bei Handys) · Komplexität (z. B. Handy als Zugang zum Internet, Medium für SMS­Nachrichten, Infrarotschnittstelle zum Computer usw.) · Effizienz (z. B. das 3-Liter-Auto) · Kapazität (z. B. Speicherkapazität von Computern) · Dichte (z. B. Waschmittelkonzentrate) Eine weitere Möglichkeit liegt darin, den Kunden an den Gewohnheitskauf heranzuführen. In diesem Fall nimmt seine Preissensibilität ab, was einen Preisspielraum nach oben eröffnet. Grenzen Bei einer fundierten Analyse des Preisindex muss die Inflationsrate in die Überlegungen einbezogen werden. So kann eine Zunahme des Preisindex u. a. darauf zurückzuführen sein, dass die Geldentwertung zugenommen hat und real der gleiche Preis wie in der Vorperiode bezahlt wird.



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