Ökonomie, Politische
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Sie beschäftigt sich mit der Produktion und der Reproduktion des materiellen Lebensunterhalts (Produktion in engerem Sinne sowie Distribution, Zirkulation und Konsumtion) der Menschen und unter diesem Aspekt mit den Produktionsverhältnissen in ihrer Wechselwirkung mit den Produktivkräften.
Jede Klasse und Schicht entwickelt zur Begründung ihrer Gesellschaftsvorstellungen eine Theorie der Politischen Ökonomie, die ihre Interessen begründet und verteidigt. Die marxistische Politische Ökonomie besteht aus den Theorien des Arbeitswer-tes (Werttheorie, objektive Wertlehre), der Mehrwertproduktion und des Profits aus der Ware Arbeitskraft, denn neue Werte werden nur durch Arbeit geschaf-fen. Die Neoklassik und der Keynesianismus gehen von der Grenznutzungsthe-orie (subjektive Wertlehre) aus. Die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital erzeugen durch ihr Zusammenwirken die Wertschöpfung. Mit Lohn, Rente und Profit werden die Beiträge der Produktionsfaktoren zur Wertschöpfung abgegolten.
In der Wirtschaftssoziologie: [1] manchmal auch Sozialökonomie, allgemein eine Bezeichnung für die Wissenschaft von den Zusammenhängen der materiellen Produktion, von der Herstellung, Verbreitung und Vermehrung des gesellschaftlichen Reichtums.
[2] Im 18. und 19. Jahrhundert Bezeichnung für die Disziplin Wirtschaftswissenschaften. Als „politisch“ galt die Ökonomie, da sie als staatlicher Aufgabenbereich angesehen wurde.
[3] Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie wurde in ihren Fortentwicklungen in der marxistischen Diskussion als (marxistische) p. Ö. oder Politökonomie bezeichnet. Sie entwickelte in einer Auseinandersetzung mit den Überlegungen der klassischen Ökonomen über die Quellen des Reichtums den Begriff des Mehrwerts und analysiert die Mehrwertproduktion als Charakteristikum der kapitalistischen Produktionsweise.
[4] In frühen Schriften von K. Marx findet sich auch eine weitere Verwendung des Begriffs: Er bezeichnet hier auch das System des Laissez-faire-Kapitalismus, also nicht nur eine ökonomische Theorie, sondern auch die Wirtschaftspraxis.
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