Bankleistungs(erstellungs)rahmenbedingungen
Aktivitäten der Banken unterliegen einer Reihe von Rahmenbedingungen, die z. T. von aussen, z. T. aber auch aus der Bank selbst heraus bestimmt sind. Intern bestimmte Rahmenbedingungen werden zwar in der Bank selbst festgelegt, da dies jedoch in Form von Grundsatzentscheidungen erfolgt, die über längere Zeit Gültigkeit behalten sollen, haben sie für Entscheidungen im täglichen Geschäftsablauf den Charakter von Daten. Hierzu gehören vor allem die Unternehmungsziele (geschäftpolitische Linie, Sicherheitsstreben u. ä.) sowie Grundsätze des Leistungserstel-lungsprozesses, Standortwahl Aufbauorganisation. Zu den Rahmenbedingungen i. e. S. zählen nur jene exogen determinierten Faktoren, die sich einer unmittelbaren bankautonomen Steuerung entziehen. Da sie fremdbestimmt sind, gehen auch sie grunds. als Daten in die Entscheidungen der Bank ein. Als wesentliche Komponenten des globalen Umsystems sind zum einen wirtschaftliche Faktoren, zum anderen rechtliche Regelungen zu nennen. Die ökonomische Komponente umfasst wirtschaftliche Abhängigkeiten, die aus dem Kundenverhalten, dem Verhalten konkurrierender Institute, der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sowie Massnahmen staatlicher Wirtschaftspolitik resultieren können. Schwankungen der Nachfrage nach Leistungen sind für die Banken i. Hinbl. a. ihre wert- und stückmässige Komponente von Bedeutung. Veränderungen der wertmässigen Komponente beeinflussen nicht nur die Liquidität der Bank, sondern bestimmen auch nachhaltig ihre Ertragslage. Veränderungen der stückmässigen Komponente bilden den entscheidenden Bestimmungsfaktor für Veränderungen der Kapazität im internen Leistungsbereich. Von Schwankungen der Nachfrage sind die sich längerfristig vollziehenden Strukturveränderungen der Nachfrage zu unterscheiden, z. Bankleistungs(erstellungs)rahmenbedingungen der (säkular) wachsende Anteil bargeldloser Zahlungsverkehrsabwicklung, Verschiebungen zwischen alternativen Sparformen, höhere Zinsempfindlichkeit von Geldanlegern. Auch Auf- und Abwärtsbewegungen der allgemeinen Wirtschaftslage bleiben nicht ohne Auswirkungen auf das Geschäft der Banken. Da Konjunkturschwankungen ihren Niederschlag in der Bilanz der Bank finden, wird die Bankbilanz bisweilen als Spiegelbild der Konjunktur bezeichnet. Doch sind die konjunkturellen Einflüsse auf die Bankbilanz nicht immer zu isolieren; sie lassen sich vor allem nicht von den Auswirkungen wirtschaftspolitischer - insb. zentralbankpolitischer - Massnahmen trennen. Instrumente zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sind neben staatlicher Ausgabenpolitik Steuer- und Aussenwirtschaftspolitik. Im Rahmen der Steuerpolitik lässt sich über eine Veränderung der Steuern u. a. die Ertragslage von Unternehmen und/oder die Einkommenssituation der Privatpersonen beeinflussen, was (indirekte) Wirkungen auf das Kredit- und Sparvolumen zur Folge haben kann. Zur ökonomischen Komponente der extern bestimmten Rahmenbedingungen zählen auch die geld- und währungspolitischen Massnahmen der Zentralbank, die der Geldversorgung der Wirtschaft unter Berücksichtigung allgemeiner wirtschaftspolitischer Ziele (im Eurosystem z.Bankleistungs(erstellungs)rahmenbedingungen primär die Preisstabilität) dienen. Bedeutsam für die Tätigkeit der Banken ist des Weiteren die rechtliche Komponente. Angesprochen sind neben allgemeinen Rechtsnormen (Bankprivatrecht) vor allem die Solvenz- und bonitätssichernden Normen des KWG sowie die besonderen Vorschriften, auf Grund derer öffentlichrechtliche Kreditinstitute einer besonderen staatlichen Aufsicht unterliegen (öffentliches Bankrecht).
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