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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Ziele von Banken, Mitarbeitereinflüsse

Art eines Stakeholdereeinflusses. Hins, der Bankmitarbeiter und ihrer Interessenvertretungen bei Zielsetzungs- und -errei-chungsentscheidungen ist zwischen gesetzlich geregelten Mitwirkungsrechten sowie sich aus Führungsstil und Selbstverständnis der Bankorganisation ableitenden Einwirkungsmöglichkeiten zu unterscheiden. Von besonderer Bedeutung für die Ausgestaltung der Bankgeschäftspolitik sind gesetzlich normierte kollektive Beteiligungsrechte. Sie werden überwiegend vom Betriebsrat, bei grösseren Banken auch vom Gesamtbetriebsrat sowie den ggf. vom Betriebsrat zu bildenden Ausschüssen gegenüber der Bank wahrgenommen. Von Bedeutung für die Zielfixierung als (vorübergehendes) Verhandlungsergebnis permanenter Zielbildungsprozesse sind hierbei die Mitwirkungsrechte in Bereich wie Soziales, Personales und Wirtschaftliches. Die eigentliche unternehmerische Mitbestimmung und damit auch Beteiligung an ranghohen Zielentscheidungen wird aber über Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat als Kontrollorgan der Bankgeschäftsleitung wahrgenommen. Die Rechtsgrundlagen hierzu finden sich im Mitbestimmungsgesetz. Neben rechtlichen Momenten sprechen aber auch betriebswirtschaftliche Gründe dafür, (individuelle) Vorstellungen der Mitarbeiter bei der Zielformulierung zu berücksichtigen. Sie schlagen sich nieder in den heute weitgehend aus Gründen der Rationalisierung und Effizienz angewandten Führungsstilen, die mehr oder weniger auf dem Delegationsprinzip beruhen. Die Partizipation der Mitarbeiter an Führungsentscheidungen in Verbindung mit dezentraler Entscheidungsverantwortung wird hierbei als wesentliches Führungsinstrument angesehen und findet Niederschlag in der Profitcenter-Organisation. Die Einwirkungsmöglichkeiten dezentraler Entscheidungsträger ergeben sich einmal aus dem Umstand, dass ihnen bei der Operationali-sierung vorgegebener Bereichsziele bedeutende Freiheitsgrade eingeräumt werden; zum anderen spielt die Erkenntnis eine Rolle, dass die Realisationsgrade ranghoher Bankunternehmungsziele umso höher liegen werden, je mehr die Ziele mit den Ansprüchen der Belegschaftsangehörigen harmonieren und von diesen akzeptiert werden. Mit Blick auf die Zielinhalte ist zunächst das Einkommensstreben hervorzuheben. Dieses scheint zwar oft mit Kostensenkungszielen der Bank zu konfligieren, doch ist auch zu berücksichtigen, dass Einkommensteile erfolgsabhängig festgelegt sein können und damit ein besonderes Inreresse der Mitarbeiter an einer möglichst hohen Gewinnerzielung besteht. Weiterhin artikulieren die Belegschaftsangehörigen Karrierevorstellungen, die oft eng mit dem Wachstumsstreben bzw. mit Markterweiterungszielen verbunden sind. Ferner ist Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Anerkennung innerhalb der zugewiesenen Tätigkeitsressorts zu verzeichnen, was Leistungsfähigkeit und -Willigkeit der Mitarbeiter entscheidend beeinflusst und dem die Bankunternehmung im Rahmen ihrer Zielfixierung Rechnung zu tragen hat.



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