Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

strategische Eigenkapital-, -mittelplanung

Teil der strategischen Planung des monetären Bereichs und der Bilanzstrukturplanung. Die Notwendigkeit, den Eigenkapitalbedarf einer Bank nach Höhe und Zusammensetzung strategisch zu planen, beruht neben den auch für andere Unternehmen gültigen, allgemein betriebswirtschaftlichen Überlegungen auf einer Vielzahl gesetzlich fixierter Normen über das Eigenkapital der Banken und seine Berechnung, die bei der Planung und Durchführung geschäftspolitischer Aktivitäten in das bankbetriebliche Entscheidungskalkül einzubeziehen sind, da andernfalls Sanktionen seitens der Aufsichtsbehörden in die Wege geleitet werden können. Das KWG verwendet an verschiedenen Stellen den Begr. haftendes Eigenkapital oder Eigenmittel. Es dient im Rahmen der genannten Vorschriften als Bemessungsgrundlage für einzelne bankspezif. Sachverhalte. Durch das in dieser Form spezifizierte haftende Eigenkapital wird Risiko- und Geschäftsbegrenzungsfunktion in der Weise ausgeübt, dass das Betreiben verschiedener Bankgeschäfte mit deren arteigenen Erfolgsrisiken von einer angemessenen Eigenkapitalausstattung aDnangig gemacht wird. Die Regelungen zur Eigenkapitalausstattung kommen insb. in den §§ 10, 10a, 13, 13 a KWG zum Ausdruck, die somit als erste Grundlage für die Eigenkapitalplanung anzusehen sind. Die Entwicklung von Strategien zur Erhöhung des Eigenkapitals, d. h. die strategische Planung des künftigen Eigenkapitalbedarfs und der Möglichkeiten seiner Deckung, kann hierbei in mehrere Schritte unterteilt werden. Zuerst muss auf Grund der aktuellen Geschäftsstruktur, des Eigenkapitalbestands und des hieraus abzuleitenden GrundsatzT-Aus-lastungsgrades sowie der längerfristig geplanten Geschäftsentwicklung der absolute Eigenkapitalbedarf prognostiziert werden. Neben den im autonomen Dispositionsbereich der Bankgeschäftsleitung liegenden Plangrössen - wie z. B. dem absoluten Wachstumsziel oder der Struktur der geplanten Geschäftsentwicklung i. Hinbl.a. ihte Grundsatzwirksamkeit - sind auch Entwicklungen im Marktbereich und Veränderungen der bankenaufsichtsrechtlichen Regelungen bei diesen Planungsüberlegungen von Bedeutung. Nach der Prognose und der Quantifizierung des Eigenkapitalbedarfs sind in einem zweiten Planungsschritt die Möglichkeiten der Eigenkapitalbildung bzw. -beschaffung zu analysieren und i. Hinbl. a. eine Veränderung der einzelnen Eigenkapitalbestandteile Kosten und Folgen einer Erhöhung einzelner Eigenkapitalbestandteile zu prognostizieren und miteinander zu vergleichen. Welche Alternative zur Erhöhung des Eigenkapitals von der Bankgeschäftsleitung zu präfe-rieren ist, hängt beim gegebenen Zielsystem neben den Kosten insb. von der Erhältlichkeit, der Ergiebigkeit der betr. Finanzierungsquellen sowie der Flexibilität und den Mitbestimmungsrechten ab, die mit den jeweiligen Kapitalien verbunden sind. Auf der Grundlage derartiger Opportunitätsvergleiche (-analysen) können als Ergebnis der zweiten Planungsphase - unter Berücksichtigung der individuellen Zielsetzungen der einzelnen Bank - Richtlinien für die längerfristige Gewinnverwendung (Gewinnausschüttung, -einbehaltung zur Aufstockung der Rücklagen) sowie Grundsätze für die Eigenkapitalaufstockung von aussen spezifiziert und in strategischen Plänen manifestiert werden.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Strategische Allianzen
 
strategische Erfolgsfaktoren
 
Weitere Begriffe : Bilanzkurs | Marketingforschung | Millionenkreditvorschriften-Ausnahmen
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.