Referenzwert für Geldmengenwachstum, für M3 (-Wachstum)
1. Geldmengenreferenzwert der Europäischen Zentralbank.
2. Referencevalue for M3-Growth. Jeweils bekannt gemachter Wert für die voraussichtl. Jahreswachstumsrate der Geldmenge M3 durch die EZB, die auf mittlere Sicht mit der Gewährleistung der Preisstabilität im Euroraum vereinbar ist. Soll dem EZB-Rat helfen, die im weit gefass-ten Geldmengenaggregat M3 enthaltenen Informationen so zu analysieren und zu präsentieren, dass sie einen kohärenten und glaubwürdigen Massstab für eine auf Preisstabilität ausgerichtete Geldpolitik bieten. Der Referenzwert wurde in einer Art und Weise abgeleitet, die im Einklang mit der Preisstabilität steht und der Erreichung dieses Ziels dient. Erhebliche oder anhaltende Abweichungen des Geldmengenwachstums vom Referenzwert würden unter normalen Bedingungen Risiken für die Preisstabilität auf mittlere Sicht signalisieren. Bei Ableitung des Referenzwerts wurde die Beziehung zwischen Geldmengenwachstum, Inflation, Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts und Veränderungen der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zu Grunde gelegt. Sie berücksichtigt die vom EZB-Rat bekannt gegebene Definition von Preisstabilität (Anstieg des Preisindex HVPI gegenüber dem Vorjahr von unter 2%). Die Ableitung des Referenzwerts stützte sich weiter auf mittelfristige Annahmen über die Entwicklung des realen BIP-Wachstums und die Entwicklung der Umlaufgeschwindigkeit von M3. Obgleich mehrere bei der Ableitung des Referenzwerts verwendete Komponenten in Form eines Korridors ausgedrückt werden, beschloss der EZB-Rat, statt eines Korridors einen speziellen Referenzwert für das Geldmengenwachstum bekannt zu geben. Die Ankündigung eines Korridors hätte von der Öffentlichkeit insofern falsch interpretiert werden können, dass die Zinsen automatisch geändert würden, wenn das Geldmengenwachstum den Korridor verlässt. Der EZB-Rat gab bewusst einen Referenzwert und nicht ein anzustrebendes Ziel bekannt. Das Konzept des Referenzwerts beinhaltet keine Verpflichtung seitens des Eurosystems, kurzfristige Abweichungen des Geldmengenwachstums vom Referenzwert zu korrigieren. Die Zinsen werden nicht mechanistisch als Reaktion auf solche Abweichungen geändert, um das Geldmengenwachstum auf den Referenzwert zurückzuführen. Die Grundidee des Konzepts eines Referenzwerts besteht darin, dass Abweichungen des Geldmengenwachstums vom Referenzwert eingehend analysiert werden. Wenn die monetäre Entwicklung Risiken für die Preisstabilität anzeigt, werden i. d. Referenzwert für Geldmengenwachstum, für M3 (-Wachstum) geldpolitische Massnahmen zur Gewährleistung der Preisstabilität getroffen.
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