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Geldmenge
Unter der Geldmenge versteht man den Bestand an Zahlungsmitteln einer Volkswirtschaft oder eines Wirtschaftsraums. Unterschiedliche Definitionen sind die Geldmengen M1, M2 und M3. Die Beobachtung und Steuerung der umlaufenden Geldmenge gehört im Rahmen der Geldwertstabilisierung und Inflationsbekämpfung zu den wichtigsten Aufgaben der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit Hilfe des Begriffes der Geldmenge wird versucht, den Bestand an Zahlungsmitteln in einer Volkswirtschaft oder einem Wirtschaftsraum wie der Europäischen Union oder genauer - im Euroraum - zu erfassen. Es bestehen verschiedene Definitionen der Geldmenge. Daher kann von "der Geldmenge" an sich nicht gesprochen werden. In den Wirtschaftszahlen für die EZB werden von der Deutschen Bundesbank drei Definitionen der Geldmenge in Deutschland verwendet. Sie unterscheidet zwischen Geldmenge M1, Geldmenge M2 und Geldmenge M3.
Der deutsche Beitrag zur Geldmenge im Euro-Währungsgebiet betrug im April 2001 fast 1.425 Milliarden Euro von insgesamt 5.295 Milliarden im Euro-Raum. Das sind etwa 27 Prozent - ein Wert, der seit Januar 1999 kaum geschwankt hat. EZB setzt Referenzwert für gewünschtes Geldmengenwachstum fest Wenn das Wachstum des Bruttosozialproduktes mit der Entwicklung der umlaufenden Geldmenge nicht Schritt halten kann, erhöht sich die Gefahr einer steigenden Inflationsrate. Um ein Ansteigen der Inflationsrate zu verhindern, muss die EZB die umlaufende Geldmenge kontrollieren und setzt alljährlich einen Referenzwert für das von ihr gewünschte Geldmengenwachstum fest. Der Referenzwert gibt an, wie stark die Geldmenge M3 wachsen darf, damit im Euro-Raum mittelfristig Preisstabilität gewährleistet ist. Liegt das M3-Wachstum dauerhaft über dem Referenzwert, ist das ein Alarmzeichen: Die tatsächlich umlaufende Geldmenge ist dann höher als die, welche die EZB für inflationsneutral hält - es besteht Inflationsgefahr. Seit Beginn der Währungsunion hat das Wachstum der Geldmenge stets und teilweise auch erheblich über dem Referenzwert gelegen. Erst im Frühjahr 2000 begannen sich die jährlichen Wachstumsraten zurückzubilden. Seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999 beträgt der Referenzwert 4,5 Prozent. Dieser Wert wird aus der Beziehung zwischen Geldmengenwachstum einerseits und der Entwicklung der Preise, des Bruttoinlandsprodukts und der Umlaufgeschwindigkeit der Einkommen andererseits abgeleitet. Das Festsetzen eines Referenzwertes unterscheidet sich von einem jährlichen Geldmengenziel, wie es die Bundesbank bis Ende 1998 offiziell verfolgte: Denn dort wurden beim Festlegen des Wertes für das kommende Jahr Überhänge oder Fehlbeträge aus dem Vorjahr berücksichtigt. Mit der Bekanntgabe eines Referenzwertes will die EZB den am Wirtschaftsprozess Beteiligten - vor allem also dem Staat, den Unternehmen und Banken sowie den Gewerkschaften - den Geldmengenzuwachs für das gesamtwirtschaftliche Wachstum der Ausgaben angeben, der stabilitätspolitisch vertretbar erscheint. Als zusätzlichen Indikator für die Entwicklung der Geldmenge veröffentlicht die EZB seit März 2001 die "Geldlücke" (money gap). Mit diesem Wert versucht die EZB zu ermitteln, wie viel Liquidität sich aufgebaut hat, wenn das Wachstum der Geldmenge über (oder seltener: unter) dem Referenzwert gelegen hat. Dadurch wird ermittelt, wie groß das Inflationspotenzial ist.
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