Disease Management
In der Gesundheitswirtschaft:
Strukturierte Behandlung. Begriff aus dem angloamerikanischen Sprachraum, der die systematische, sektorenübergreifende, koordinierte und normalerweise evidenzbasierte Steuerung und Behandlung insbesondere von Patienten mit chronischen Erkrankungen meint.
In Deutschland hat der Begriff des Disease Management insbesondere seit der Einführung von Disease Management Programmen (DMP – strukturierte Behandlungsprogramme) im Jahr 2002 verstärkt Verwendung gefunden.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung definiert Disease Management als „Optimierung standardisierbarer Versorgungsabläufe für genau definierte Patientengruppen durch Interventionen auf einer der individuellen Behandlungssituation übergeordneten organisatorischen Ebene“.
Die „Disease Management Association of America“ (DMAA) definiert Disease Management wie folgt:
Disease management is a system of coordinated health care interventions and communications for populations with conditions in which patient self-care efforts are significant. Disease management:
• Supports the physician or practitioner/patient relationship and plan of care;
• Emphasizes prevention of exacerbations and complications utilizing evidence-based practice guidelines and patient empowerment strategies; and
• Evaluates clinical, humanistic, and economic outcomes on an on-going basis with the goal of improving overall health.
Disease management components include:
• Population identification processes;
• Evidence-based practice guidelines;
• Collaborative practice models to include physician and support-service providers;
• Patient self-management education (may include primary prevention, behavior modification programs, and compliance/surveillance);
• Process and outcomes measurement, evaluation, and management;
• Routine reporting/feedback loop (may include communication with patient, physician, health plan and ancillary providers, and practice profiling).
Full-service disease management programs must include all six components. Programs consisting of fewer components are disease management support services.2
In der Gesundheitswirtschaft: Disease Management wurde als eine Technik des Managed Care in den USA entwickelt und bedeutet "Krankheitsmanagement". Ziel von Disease Management ist eine bessere, koordinierte und strukturierte Versorgung bei chronischen Erkrankungen. Dabei liegt der medizinische Schwerpunkt in der Vorbeugung, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Anwendungsbereiche von Disease Management sind insbesondere chronische Krankheiten wie Diabetes mellitus, chronische Atemwegserkrankungen und koronare Herzkrankheit, aber auch Brustkrebs. Auswahlkriterien für die Krankheitsbilder sind zumeist die Häufigkeit der Erkrankung sowie die hiermit verbundenen hohen Kosten und die Möglichkeit vermeidbarer Komplikationen durch rechtzeitige Prävention und Behandlungssteuerung durch strukturierte Behandlungsabläufe.
Zur Qualitätssicherung orientieren sich diagnostische und therapeutische Maßnahmen an den Kriterien der evidence-based medicine. Der Disease Manager (im Rahmen der deutschen Disease-Management-Programme in der Regel der vom Patienten gewählte Hausarzt) koordiniert die Fallsteuerung (Case Management), um die Behandlung durch Fachärzte, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Therapeuten, Pflegedienste und andere Leistungserbringer abzustimmen.
Mit dem Patienten gemeinsam festgelegte Therapieziele sollen dessen Compliance erhöhen und ihm helfen, gesundheitsförderndes Verhalten zu trainieren.
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