Bretton-Woods-System
Das von den westlichen Staaten 1944 in der amerikanischen Stadt Bretton Woods begründete internationale Währungssystem. Das Ziel war die Förderung des Welthandels durch Beseitigung von Hemmnissen bei den Zahlungsvorgängen. Dies sollte grundsätzlich durch die Vereinbarung fester Wechselkurse innerhalb enger Schwankungsbreiten, freier Austauschbarkeit der Währungen (Konvertibilität) und gegenseitiger Kredite bei vorübergehenden Zahlungsbilanzungleichgewichten erreicht werden. Zur Bereitstellung der Kredite wurde der Internationale Währungsfonds (IWF) errichtet. Parallel dazu wurde die Weltbank zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten gegründet. 1973 wurde das System der festen Wechselkurse aufgegeben. Die Institutionen bestehen aber nach wie vor und erfüllen insbesondere die Aufgabe, währungsschwachen Ländern Kredite zu geben.
Bez. f. d. Internationale Währungssystem, das auf einer Währungsund Friedenskonferenz (der späteren Vereinten Nationen) in Bretton-Woods, einem an der amerikanischen Ostküste im Bundesstaat New Hampshire gelegen Badeort, verabredet wurde. Das am 27.07.1944 unterzeichnete Abkommen sah eine umfassende Neuordnung der Weltwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg vor. Für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft und als solide Grundlage für die Entwicklung des Welthandels konnte man sich damals nach übereinstimmender Auffassung nur ein System fester Wechselkurse vorstellen. Es wurde nach dem Gold-Devisen-Standard mit dem US-Dollar als „Ankerwährung" (Leitwährung) konzipiert. Die Kernpunkte waren: Festlegung der Goldparität des US-Dollars (1 US-$ = 0,888671 g Feingold) und des Goldpreises (1 Unze Feingold = 35 US-$); Verpflichtung der USA zum An- und Verkauf von Dollar zu diesem Preis; Festlegung der Paritäten der übrigen Währungen gegenüber dem US-Dollar (z. B. 1 US-$ = 119,107 französische Franc; bei einer Goldparität von 1 FF = 0,00746113 g Feingold); Verpflichtung der mitwirkenden Zentralbanken der Länder dieser übrigen Währungen, die Wechselkurse innerhalb einer Bandbreite von (anfangs) ± 1 % zu halten; Möglichkeit des Realignments bei fundamentalen Zahlungsproblemen einzelner Mitgliedstaaten; Errichtung des Internationalen Währungsfonds (zur internationalen Kreditgewährung); Errichtung der Weltbank (zur Bereitstellung von Finanzierungshilfen für Entwicklungsländer). Dieses „alte" Internationale Währungssystem hatte bis zur Einstellung der offiziellen Konvertierbarkeit des US-Dollars in Gold im Dezember 1971 Bestand (obwohl die USA schon vorher ihrer uneingeschränkten Goldeinlösungspflicht nicht mehr nachkommen konnten). Endgültig ging das Bretton-Woods-System im März 1973 zu Ende, nachdem die Bemühungen, durch ein Realignment ein neues internationales Währungssystem mit festen Wechselkursen zu schaffen, erfolglos blieben. Daraufhin erfolgte in Europa die Bildung der Europäischen Währungsschlange und danach des Europäischen Währungssystems. Das B.-W.-S. beruhte auf vertraglichen Vereinbarungen; im Unterschied dazu war der Goldstandard das Ergebnis der autonomen Anwendung gleichartiger währungspolitischer Grundsätze.
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