Bankenwettbewerb, -konkurrenz
Ein globales Urteil über die Wettbewerbsintensität im deutschen Bankwesen kann kaum formuliert werden, weil sich die Marktbeziehungen vor allem der Universalbanken bzw. Allfinanzinstitute über eine grosse Zahl von Bankleistungsarten und Kundengruppen in einem räumlich mehr oder weniger ausgedehnten Bereich erstrecken. Daher sind Aussagen, der Markt für Bankleistungen habe sich von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt gewandelt, unter wettbewerbsanalytischen Gesichtspunkten wenig hilfreich und werden von der Bankpraxis übertrieben behauptet: Denn der Markt für Bankleistungen bzw. der Bankenmarkt existiert nicht; vielmehr muss für eine aussagefähige Wettbewerbsanalyse dieser vermeintliche Gesamt-bankenmarkt nach dem Modell des sog. relevanten Marktes gedanklich in verschiedene Teilmärkte aufgegliedert werden. Zunahme der Wettbewerbsintensität ist in den letzten Jahrzehnten nicht nur zwischen den Bankengruppen beobachtbar (Gruppenwettbewerb im Bankwesen), sondern auch zwischen einzelnen Banken. Im Bankgewerbe ist nach der EZB die Gesamtwirkung des Wettbewerbs auf das Wachstum nicht eindeutig bestimmbar. Mehr Wettbewerb könnte Banken dazu veranlassen, ihre Kreditzinsen zu senken und die Kreditvergabe auszuweiten, aber auch Anreize schmälern, Informationen über die Kreditnehmer einzuholen und sie zu überwachen, was in geringerer Kreditqualität und höheren Kapitalkosten resultieren würde. Ebenso können nach Ansicht der EZB Beschränkungen des Bankgeschäfts einerseits die Transparenz der Banken erhöhen, was ihre laufende Kontrolle erleichtert und dadurch ihre Marktmacht verringert; andererseits könnten solche Restriktionen die Banken davon abhalten, Grössenvorteile auszunutzen, was den Anreiz für angemessenes und umsichtiges Verhalten schwächen würde.
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