Bankwesen
Wenig konkrete, zusammenfass. Bezeichnung für Banken, Bankgeschäfte und bestimmte Vorgänge in der Bankwirtschaft. Auch, ebenso ungenau, Bankgewerbe, Geld-, Kreditwesen.
Wettbewerb in der deutschen Bankwirtschaft führte zu starken Konzentrationstendenzen. Systematische Untersuchung dieser kann marktmorphologisch vorgehen: Dabei werden neben der Zahl der Banken und deren Veränderung die Grössen Marktanteil und -anteilsverschie-bung im Zeitablauf untersucht. Im Ergebnis erhält man dadurch Aussagen über Konzentrationsgrad und -pro-zesse, die für wettbewerbspolitische Urteile ausgewertet werden können. Konzentrationsprozesse können über die Veränderung von Zahl und Marktmachtverteilung der Anbieter wettbewerbswirksam werden. Nicht kann jedoch behauptet werden, dass Konzentration generell übermässig wettbewerbsschädlich ist. So zeigen betriebswirtschaftliche Konzentrationsziele, dass Konzentration auch als marktpolitisches Instrument angesehen wird, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Anbieter erst hergestellt oder einer Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit entgegengewirkt wird. Allerdings ist auch nicht zu verkennen, dass mit einer Verminderung der Anbieterzahl die Gefahr wettbewerbshemmenden Verhaltens wächst. Eine Betrachtung der Entwicklung der Zahl der Banken in Deutschland zeigt mit einem starken Rückgang über die letzten Jahrzehnte einen starken bis übermässigen Konzentrationsprozess im Bankgewerbe an. Der Konzentrationsgrad verstärkte sich im Bankensektor noch durch den Erwerb von Beteiligungen im Finanz-sowie banknahen Bereich. Die grossen Institute aller Bankengruppen haben in den letzten Jahren erhebliche Beteiligungspositionen, insb. an Realkreditinstituten, Leasing-, Factoring-, Beteiligungsgesellschaften begründet. Betriebswirtschaftliche Gründe für Konzentrationsbestrebungen sind verschiedene Faktoren: Hierzu gehören mögliche Kostendegressionen im internen Leistungsbereich, Verbesserung des Liquiditätsausgleichs im finanziellen Bereich, mögliche Steigerung der Managementqualität, Verbesserung der Verhandlungsposition der Banken gegenüber ihren Kunden. Hauptmotiv ist jedoch Erzielung einer Marktanteilserweiterung einer Bank oder einer Institutsgruppe, indem entweder ein bestehender Leistungsrückstand aufgeholt (defensives Verhalten) oder ein Wettbewerbsvorsprung erzielt werden soll (offensive Strategie).
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