Käufermarkt
(engl. buyers market) Käufermarkt ist die Marktsituation (Markt), die durch Überangebot von > Gütern geprägt ist und bei der die Nachfrager zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse (Bedarf, Bedürfnis) unter alternativen Angeboten frei wählen können. Aufgrund der bestehenden Überkapazitäten auf der Angebotsseite entsteht ein Machtgefälle zugunsten der Nachfrageseite. In den westlichen Industrieländern sind die meisten Märkte durch diese Situation gekennzeichnet. Der Angebotsüberschuss erfordert von den Anbietern eine stärkere Kunden und Marktorientierung (Marketing) und damit eine Verlagerung ihrer Führungs und Planungsschwerpunkte von der Produktion zum Absatz hin. Im Mittelpunkt der Unternehmensführungsaktivitäten stehen auf Käufermärkten also die konsequente und umfassende Erfüllung von Bedürfnissen und Erwartungen der Abnehmer. Dieses Denken vom Markt her entwickelte sich auf Käufermärkten zuerst bei Konsumgütern (Verbrauchs oder Gebrauchsgüter), d. h. bei Gütern, deren Nachfrager Endverbraucher (Konsumenten)
sind.
Marktlage mit sinkenden Preisen (Gegensatz: Verkäufermarkt). Entsteht, wenn das Angebot schneller steigt bzw. langsamer sinkt als die Nachfrage (Angebotsüberschuss bzw. Nachfragemangel), z.B. an Warenbörsen.
Buyersmarket. Markt, auf dem das Geschehen stärker von Nachfragern als von Anbietern bestimmt wird. Dem Markt für Bankleistungen in Deutschland nachgesagte Konstellation, doch gilt dies weder so allgemein noch für alle Teilmärkte, vor allem nicht im breiten Privatkundengeschäft. Gegensatz: Verkäufermarkt, Sellersmarket.
(= buyer\'s market) Ungleichgewichtssituation auf einem Markt, in der entweder a) zum vorherrschenden Preis p die angebotene Menge x„ größer als die nachgefragte Menge x„ ist (Abb. 1) oder b) für eine gegebene Menge x das Preisgebot p„ der Nachfrager unter der Preisforderung pa der Anbieter bleibt (Abb. 2).
In Fall a) ergibt sich ein Angebotsmengenüberschuß, in Fall b) ein Angebotspreisüberschuß. In einem Käufermarkt haben damit Angebotsmengen bzw. Preise fallende Tendenz. R.W.
Ein Markt, der dadurch charakterisiert ist, dass die Nachfrager (Käufer) im Vergleich zu den Anbietern (Verkäufern) einen Einfluss auf die Preise ausüben können, weil das
Angebot die - Nachfrage übersteigt. Ein solcher Angebotsüberhang tritt vor allem in Märkten auf, die nach dem Stadium des Erstausstattungsund Nachholbedarfs die Phase des Ersatzbedarfs erreicht haben und in denen daher das Angebot schneller als die Nachfrage wächst, weil die Hersteller ihre Produktionskapazität in diesem Stadium weiterhin voll nutzen und den bereits eingetretenen Zustand der Marksättigung nicht erkannt haben.
In Käufermärkten besteht nach Franz Böcker und Lutz Thomas in zweierlei Hinsicht ein Primat des Absatzsektors: “Zum einen formen kurzfristig die Absatzmöglichkeiten die übrigen betrieblichen Funktionsbereiche, zum anderen wird aus langfristiger Sicht vor allem versucht, die Absatzchancen kontinuierlich zu verbessern. Damit ist klar, dass unter solchen Marktgegebenheiten die Absatzplanung nicht mehr am Ende der Planungsüberlegungen steht, sondern die Absatzplanung zum Ausgangspunkt der kurz- und langfristigen Unternehmensplanung wird. Unter solchen Umständen ist Absatzplanung nahezu identisch mit Gesamtunternehmensplanung.”
Generell sind Käufermärkte eine typische Erscheinung von ÜberfIußgeseIIschaften, in denen die Anbieter wesentlich größere Anstrengungen als die Nachfrager unternehmen müssen, um am Marktgeschehen teilnehmen zu können. Das Vorherrschen von Käufermärkten ist der eigentliche Grund für das Bestehen der Notwendigkeit von Marketing und Marketingkonzeption.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|