Universalbanken

Unter Universalbanken versteht man Banken, die zur Durchführung aller Arten von Bankgeschäften berechtigt sind und dieses Recht auch wahrnehmen. Das Universalbankensystem ist das in der Bundesrepublik Deutschland vorherrschende System.

Die als Universalbanken bezeichneten Kreditinstitute sind zur Durchführung aller Arten von Bankgeschäften berechtigt, soweit sie nicht durch ein Sondergesetz einen bestimmten Banktyp voraussetzen. Universalbanken bieten meist alle gängigen Arten von Finanzdienstleistungen an, wie beispielsweise Wertpapier-, Kredit- und Einlagengeschäfte.

Der Vorteil von Universalbanken ist, dass durch eine gewisse Diversifizierung ein geringeres Insolvenzrisiko besteht, da Verluste aus einem bestimmten Bereich durch Gewinne aus einem anderen Bereich kompensiert werden können. Außerdem kann der Kunde alle seine Finanzangelegenheiten unter einem Dach regeln. Das heißt, er kann bei einer einzigen Bank seine laufenden Geschäfte, also Überweisungen, Scheckeinlösungen, Daueraufträge und ähnliches abwickeln, kurzfristige Kredite aufnehmen oder ein Hypothekendarlehen beantragen und sein Depotkonto für die Wertpapiergeschäfte unterhalten.

Zunehmend entwickeln sich in Deutschland Konzerne, die Allfinanz betreiben und damit noch über Universalbanken hinauswachsen. Neben den traditionellen Bankdienstleistungen bieten sie auch Versicherungen und Bausparverträge an.

Im Gegensatz dazu gilt in den USA das System der Spezialbanken. Spezialbanken sind entweder nur zu bestimmten Bankgeschäften berechtigt, üben nur bestimmte Geschäftsarten aus oder sind nur auf bestimmte Kundenkreise spezialisiert. So gibt es Spezialbanken, die nur das Wertpapiergeschäft betreiben und andere, die nur im Kredit- und Einlagengeschäft tätig sind. Auch in Deutschland gibt es vor allem im Wertpapierbereich einige Spezialbanken, die sich auf bestimmte Dienstleistungen konzentriert haben.