Ablauforganisation
Die Ablauforganisation beschäftigt sich mit der räumlichen und zeitlichen Ordnung (Strukturierung) von Prozessen zur Erledigung von Aufgaben im Betrieb, die als Ergebnis der Aufgabenanalyse und -synthese erkannt und zusammengefasst wurden.
Die Ablauforganisation bietet Hilfestellungen an zur Beurteilung, wann wo welche Arbeiten erledigt werden sollen, z. B. das Operations Research in Warteschlangen-, Transport- und Reihenfolgemodellen.
Im Gegensatz zu diesen Prozessüberlegungen (Rhythmisierung und Terminierung) wird im Rahmen der Aufbauorganisation eine Ordnung der organisatorischen Einheiten, nicht in räumlich-zeitlicher, sondern in hierarchischer Hinsicht erstellt.
siehe auch: Aufbauorganisation
Eine Grundform der Unternehmensorganisation, die sich in erster Linie mit der organisatorischen Gestaltung des Ablaufs einzelner Arbeitsprozesse in der Unternehmensorganisation beschäftigt, d.h. mit dem Vollzug aller Aufgaben im Unternehmen. Die Zweiteilung von Zustands- bzw. Beziehungsstrukturen (Aufbauorganisastion) auf der einen und Prozeßstrukturen (Ablauforganisation) auf der anderen Seite spielt in der betriebswirtschaftlichen - Organisationslehre traditionell eine große Rolle. “Der Aufbau stellt den statischen Teil der Organisation dar, wogegen bei der Ablauforganisation Raum und insbesondere die Zeit eine Rolle spielen, so dass sich diese als dynamischer Anteil bezeichnen läßt” (M. Gaitanides)
sicn in una zwiscnen aen runKtionspereicnen aDspielen. Insofern hat die Funktionsgliederung grundlegende Bedeutung für die Ordnung des Betriebsgeschehens. Stellen-, Instanzen- und Kommunikationsbeschreibungen regeln die Ablauforganisation. Die Wahl der richtigen Aufbauorganisation beeinflußt daher auch die Güte und Effektivität der Ablauforganisation.
Die Funktionsorganisation muss darüber hinaus so beschaffen sein, dass sie günstige formale Voraussetzungen für die Führung der Mitarbeiter zu optimaler Leistungsentfaltung bietet. Die Leistungsentfaltung wird maßgebend durch die Aufgabenteilung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und durch die Art ihres Zusammenwirkens bestimmt. Beides ist durch den - Führungsstil bedingt. Die Funktionsorganisation muss deshalb Rücksicht nehmen auf den praktizierten oder angestrebten Führungsstil.
Eine erste Kritik der traditionellen Trennung von Aufbau- und Ablauforganisation formulierte 1968 Niklas Luhrnann: “Unvermeidlich kommt es zu Widersprüchen, wenn man nach wie vor Aufbau-und Ablaufgestaltung je für sich aus dem Betriebszweck ableitet und erst nachträglich einen Kompromiss erstrebt.
Die Ablauforganisation hat im wesentlichen folgende Aufgaben:
· Ordnung der Funktionsabläufe in und zwischen den Funktionsbereichen einschließlich ihrer Voraussetzungen und Auswirkungen.
· Schaffung benötigter Planungs-, Steuerungs-, Dispositions- und Kontrollsysteme und Regelung der Entscheidungsbefugnisse zur Ordnung des Betriebsgeschehens einschließlich der zugehörigen Unterlagen, Informationsflüsse und Regelsysteme.
· Einsatz der geeignetsten und rationellsten technischen Hilfsmittel hierfür.
Die Ablauforganisation geht von der durch die Funktionsorganisation festgelegten Unternehmensstruktur aus und regelt die Vorgänge, die benbegriffs führt zusammen mit der Trennung von Aufbau und Ablauf notwendig in dieses Dilemma. Deshalb gewinnt in Theorie und Praxis und nicht zuletzt unter dem Einfluss der zunehmenden Automation ein Organisationsdenken an Raum, das nicht von einem durch Zweckzerlegung gewonnenen Abteilungsschema ausgeht, sondern vom Arbeitsfluss, und das die Systemstruktur nur noch als einen Komplex von ,Entscheidungsprämissen\' behandelt, die den Arbeitsfluss programmieren. Gegen die klassische Unterscheidung zwischen Aufbau- und Ablauforganisation wird ferner vielfach eingewendet, sie sei lediglich gedanklich zu leisten und folglich von geringem Nutzen für die praktische Organisationsarbeit.
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