Ökofonds / Ethische Fonds

Ökologische, ethische oder religiös ausgerichtete Investmentfonds finden immer mehr Anleger. "Ökologie ist Ökonomie mit Zukunft" oder "Saubere Gewinne für Sie und die Zukunft" lauten die Slogans der Kapitalanlagegesellschaften (KAGs) für ihre Fonds. Die KAGs und die Anleger sehen in Umweltfonds oder religiös-ethisch motivierten Fonds gute Renditechancen. Dahinter steht der Gedanke: Umweltschutz und am wirtschaftlichen Erfolg orientierte Unternehmensziele stehen nicht im Gegensatz zueinander.

Finanzmarktstudien kommen zu dem Ergebnis: Firmen in umweltrelevanten Bereichen wie Chemie, Pharma, Energie oder Bauwirtschaft erwirtschaften auch bei streng ökologischem Verhalten eine überdurchschnittliche Rendite. Das hat die Finanzbranche erkannt und entsprechende Umweltfonds auf den Markt gebracht. Der Vorteil für den Investor liegt auf der Hand: Wer nicht direkt mit Aktien oder Anleihen umweltorientierter Unternehmen spekulieren will, kann sein Risiko begrenzen, indem er Ökofonds wählt. Diese investieren in Unternehmen, die sich mit Umwelttechnik, Abfallverwertung, Filteranlagen oder erneuerbaren Energien befassen.

Die Fondsmanager suchen die jeweils "saubersten" Unternehmen einer Branche und bündeln sie in ihren Fonds. Das Marktsegment entwickelt sich, und die meisten Gelder fließen in Windpark-Anlagen oder in den Solarstrom-Markt. Sogar eigene Indizes gibt es: den Nax (Natur-Aktien-Index) oder den DJSGI (Dow Jones Global Sustainability Index), aufgelegt von der Schweizer Vermögensfirma SAM und dem US-Finanzdienstleister Dow Jones Company. Darin sind jeweils internationale Öko-Aktien enthalten. Im DJSG, wobei das "S" ins Deutsche übersetzt "Nachhaltigkeit" bedeutet, sind über 200 Unternehmen unter den weltweit 2.000 marktstärksten Aktiengesellschaften vertreten, die alle daran gemessen werden, was sie für das nachhaltige Wirtschaften und die soziale Kultur im Unternehmen selbst tun. Die Hauptkriterien sind:

• Umweltschutz,
• Verhalten gegenüber den Mitarbeitern (Weiterbildung, Gewinnbeteiligung),
• Öffentlichkeitsarbeit und die
• Anwendung innovativer Technologien.

Neu auf dem Markt sind ethisch-religiöse Fonds wie der AlSukoor der Commerzbank. Er hat eine Art Pilotrolle inne, weil er als erster in Deutschland aufgelegter Investmentfonds in Übereinstimmung mit dem islamischen Recht konzipiert wurde. Er investiert nur in Aktien, die durch ein Gremium von fünf Islam-Experten empfohlen wurden. Der Hauptabsatzmarkt für den Fonds liegt zwar im arabischen Raum und in Asien, aber er ist unter anderem auch gedacht für die fast zwei Millionen in Deutschland lebenden Menschen islamischen Glaubens. Der Fonds berücksichtigt die religiösen Wertvorstellungen des Islam. Danach sind Zinseinnahmen aus fest verzinslichen Wertpapieren zwar verboten, nicht aber Kursgewinne aus dem Besitz von Aktien. Tabak-, Alkohol- und Waffenfirmen haben in einem solchen Fonds natürlich nichts zu suchen, ebenso wenig wie in einem Ökofonds.

Renditechancen noch nicht kalkulierbar

Über die Renditechancen von ökoeffizienten und ethisch-religiös motivierten Fonds zu urteilen, ist noch zu früh. Dafür sind sie noch nicht lange genug auf dem Markt. Das aber ist nur noch eine Frage von ein bis zwei Jahren. Wer in Ökofonds investiert, sollte - wie es bei jedem Fonds üblich ist - die Performance auch mit der eines klassischen Referenzindexes vergleichen. Zum Beispiel bietet sich der MSCI-World-Index von Morgan Stanley an.

Auch Ökofonds sollten sich nicht schlechter entwickeln als andere Aktienfonds. Studien über den Markt der Öko-Geldanlagen helfen bei der Auswahl weiter. Vom Öko-Zentrum Nordrhein-Westfalen liegt eine Untersuchung vor zum Thema "Grünes Geld". Danach entwickelt sich der "Grüne Kapitalmarkt" kräftig. Wer ernsthaft an Ökofonds interessiert ist, sollte auf Ausschlusskriterien achten. Was bei Ökofonds nicht erlaubt sein sollte, sind Aktien von Unternehmen, die in irgendeiner Form mit den folgenden Begriffen oder Branchen zu tun haben:

• Rüstungsindustrie,
• Atomenergie,
• Suchtmittel,
• Tierversuche und
• Ressourcenabbau.

Wer sich intensiv mit den jeweiligen Stand der Materie befassen will, findet im Internet umfassende Informationen zu Aktien, Fonds und Beteiligungsgesellschaften, die sich mit Öko-Investments befassen. Hier einige Webseiten.