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Dow Jones
Der amerikanische Dow Jones Industrial Average ist der älteste Aktienindex der Welt. Er spiegelt die durchschnittlich Kursentwicklung von 30 wichtigen börsennotierten Aktiengesellschaften in den USA wider. Weltweit findet der Dow Jones als Stimmungsbarometer an den Börsen große Beachtung. Die Ursprünge des Dow Jones Index sind im Jahre 1896 zu finden. Damals kreierte ein gewisser Charles Dow für die New Yorker Börse einen Aktienindex für amerikanische Eisenbahnwerte, dem wichtigsten Wirtschaftszweig der USA in der damaligen Zeit. An der New York Stock Exchange wurden zwölf Kurse addiert und durch zwölf geteilt. Ein sehr einfacher Berechnungsmodus, der erst 1928 unter statistischen Gesichtspunkten verändert wurde und seitdem in der heute bekannten Form existiert. Gleichzeitig fand eine Unterteilung des Dow Jones in drei Branchen statt. Seither gibt es den Industrie-Index, den Transport-Index und den Versorgungs-Index. Wenn aber irgendwo auf der Welt vom "Dow Jones" gesprochen wird, ist damit immer der Industrie-Index gemeint. Er war das Vorbild für alle anderen Aktienindizes, die danach auch an anderen Börsenplätzen gebildet wurden. Der Dow Jones Industrie-Index repräsentiert heute die 30 wichtigsten Aktiengesellschaften der USA. Steigt der Index kann man jedoch nicht darauf schließen, dass auch alle 30 Aktien im Kurs gestiegen sind. Es bedeutet nur, dass der überwiegende Teil im Kurs angezogen hat. Auch die Kursentwicklung der übrigen an der Wall Street notierten Aktien kann im Einzelfall sehr unterschiedlich ausfallen, denn der Index bildet nur die allgemeine Tendenz ab und repräsentiert zahlenmäßig lediglich einen kleinen Teil der insgesamt gehandelten Titel. Im Durchschnitt wird an der Wall Street, dem Sitz der New Yorker Börse, aber ein Drittel der Tagesumsätze mit den im Index enthaltenen "Blue Chips" erzielt. Die 30 Werte werden unter dem Gesichtspunkt der Unternehmensgröße und der Zahl der gehandelten Aktien ausgewählt. Sobald eine im Dow Jones vertretene Aktiengesellschaft diese Kriterien nicht mehr erfüllt, wird der Titel durch einen anderen ersetzt. Beim Dow Jones Index handelt es sich (im Gegensatz zum deutschen DAX) um einen ungewichteten Index. Der Index wird gewonnen, indem man die aktuellen Kurse addiert und die Summe durch einen konstanten Divisor dividiert. Dieser Divisor bleibt so lange unverändert, bis einer der 30 Werte aufgespalten wird oder sich der Kurs einer Aktie durch Dividendenabschlag oder durch Ausgabe von Gratisaktien reduziert. In diesen Fällen spricht man an der Börse von Aktiensplitting, von "ex Dividende" oder "ex Bezugsrechte". Kritisiert wird die Berechnungsweise des Dow Jones vor allem wegen der Behandlung von Aktiensplittings. Im Fall der Aufspaltung von Aktien treten an die Seite der alten Wertpapiere so genannte junge Aktien, die einen wesentlich niedrigeren Kurs haben als die bisherigen Aktien. Der Divisor erhält nach der Aufnahme dieses Mischkurses, der sich nach der Emission der jungen Aktien ergeben hat, eine andere (niedrigere) Gewichtung. Vor allem Großunternehmen, die im Zuge von Kapitalerhöhungen häufiger junge Aktien herausgeben, sind danach im Dow Jones unter Wert repräsentiert. Der Index ist daher für die langfristige, rückwirkende Beobachtung des Börsengeschehens nur eingeschränkt zu gebrauchen. Wegen dieser Mängel und Defizite wurden an der New Yorker Börse neben dem Dow Jones zwei gewichtete Indizes entwickelt: Der Standard & Poors Index, der 50 Werte beinhaltet und der Index der New Yorker Stock Exchange. Beide können den Markt in seiner gesamten Breite besser erfassen, als der Dow Jones. Dennoch hat sich der "Dow" weltweit durchgesetzt und trotz der genaueren Indizes von seiner Popularität nichts verloren. Zurückzuführen ist dies sicher auch auf seine lange Tradition.
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