Standort
ist der Ort, an dem ein Unternehmen und insbesondere dessen Betrieb seinen Sitz hat. Der Standort muß sorgfaltig ausgewählt werden, weil Fragen der Beschaffung von Rohstoffen, Energie und Verkehrsleistungen sowie des Arbeitskräftebedarfs und die Nähe zu den Absatzmärkten zu berücksichtigen und gegebenenfalls gegeneinander abzuwägen sind. Auch Fragen der steuerlichen Belastung und der Gewährung von Subventionen sind bedeutsam.
(Standortplanung, Standortpolitik): Die volkswirtschaftliche Standortheorie bezeichnet als Standort den geographischen Ort, an dem ein Wirtschaftsunternehmen Produktionsfaktoren einsetzt, um wirtschaftliche Leistungen zu erbringen. Die Theorie unterscheidet zwischen dem innerbetrieblichen Standort, d.h. der räumlichen Plazierung und Zuordnung der einzelnen Teile eines Unternehmens zueinander, und dem außerbetrieblichen Standort, d.h. dem geographischen Ort, an dem ein Wirtschaftsunternehmen und/oder seine Filialbetriebe niedergelassen sind bzw. angesiedelt werden. Während die industriellen Standortentscheidungen in einem größeren yolks- und betriebswirtschaftlichen Zusammenhang zu sehen sind, haben die Standortentscheidungen des Handels und vor allem des Einzelhandels auch als - absatzpolitische Instrumente Bedeutung.
Angelpunkt für Standortentscheidungen derjenigen Wirtschaftszweige, die ihr Angebot unmittelbar an die Endverbraucher richten, ist der Absatz. “Betroffen davon sind nicht nur der Einzelhandel, die mit ihm eng verwandten konsumorientierten Handwerkszweige (wie Bäcker und Fleischer) und das Gastgewerbe, sondern auch z.B. Kreditinstitute und Reisebüros. Die Unternehmungen sind gezwungen, sich an vorhandene Passantenströme zu halten, wenn sie nicht, wie etwa Warenhäuser, die Kraft haben, neue Standortbedingungen in dem Sinne zu schaffen, dass andere Betriebe folgen und ein neues Markt-und Einkaufszentrum entsteht.” (R. Nieschlag/E. Dichtl/H. Hörschgen) Voraussetzung für die Standortplanung ist zunächst einmal die Abgrenzung möglicher Einzugsgebiete auf der Grundlage von Ermittlungen des Marktpotentials für ein Unternehmen. Wichtige Indikatoren des Absatzpotentials eines Unternehmens sind - Kaufkraftkennziffern. Zu den wichtigsten Verfahren der Standortbewertung zählen neben der Verwendung von Prüflisten (Checklists) die - Gravitationsmethode und die - Analogmethode. Bevor Standortentscheidungen fallen, bedarf es einer sorgfältigen Konkurrenzanalyse.
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