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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Einzelhandel

(engl. retail trade) Einzelhandel im funktionalen Sinne umfasst die Beschaffung von Gütern, die ohne wesentliche Be oder Verarbeitung an private Abnehmer (Individuen/Personen, Haushalte) zur Endnutzung abgesetzt werden. Aus institutioneller Sicht umfasst der Einzelhandel alle Unternehmen, die sich im Allgemeinen mit der o. g. Funktion beschäftigen. Dabei kann der Einzelhandel unterschiedliche Betriebsformen annehmen, die sich nach der Sortimentspolitik, dem Preisniveau, der Bedienungsform, dem Standort und der Größe (insbesondere der Verkaufsfläche) unterscheiden. Typische Einzelhandelsformen sind das Kaufhaus, das Warenhaus, der Fachmarkt, das Spezialgeschäft, der Supermarkt und das Shopping Center/Gemeinschaftswarenhaus. Der Begriff Einzelhandel bezeich­net sowohl die Funktion wie die Institution des Einzelhandels. Die Funktion, das ist die ge­werbsmäßige Beschaffung und Bereithaltung von Waren in einer oder mehreren Verkaufsstel­len für Letztverbraucher, d.h. private Haushalte. Funktionell ist Einzelhandel also eine Kombinati­on von Beschaffungs- bzw. Sortimentsfunktion (Beschaffung und Vorratshaltung eines ange­messenen Warenangebots) und Verteilungsfunk­tion (Abgabe der nachgefragten Waren in kleinen Mengen an die privaten Haushalte). Institutionell gehört zum Einzelhandel, wer gewerbsmäßig Waren anschafft und sie unverändert oder nach im Einzelhandel üblicher Bearbeitung oder Verar­beitung an jedermann feilhält. Im System der Absatzwege ist der institutionelle Einzelhan­del also das letzte Zwischenglied zwischen der Herstellung von Erzeugnissen und ihrem - End­verbrauch. Institutionell wird auch der Ver­sandhandel zum Einzelhandel gerechnet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Unternehmen, die in­stitutionell nicht dem Einzelhandel zuzurechnen sind, oft in erheblichem Umfange funktionell Ein­zelhandel betreiben, indem sie Waren und Dienstleistungen an Endverbraucher absetzen. Objektive Merkmale zur Charakterisierung der allgemeinen Leistungsfähigkeit von Einzelhan­delsunternehmen werden zur Definition der Betriebsformen des Einzelhandels herange­zogen. Die dabei verwendeten Dimensionen wie z.B. Breite und Tiefe des Sortiments, - Ver­kaufsfläche, - Bedienungsform, Art und Um­fang der Nebenleistungen wie Kundendienst usw. unterliegen in der Kombination ihrer Aus­prägungen im 20. Jahrhundert einem raschen Wandel, für den der deutsche Betriebswirtschaft­ler Robert Nieschlag den Begriff - Dynamik der Betriebsformen des Einzelhandels und die ameri­kanische Marktforschung den entsprechenden Begriff Wheel of Retailing geprägt hat.



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