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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Modell

ist eine vereinfachte Darstellung der Realität, die dazu dient, wesentliche Größen zu erfassen und deren Zusammenhänge darzustellen. Durch Abstraktion wird ein Ausschnitt der Realität dargestellt, Totalmodelle gibt es demnach nicht. Modelle werden meist mathematisch formuliert, was Rechnungen mit verschiedenen Eingangs- und Ausgangsdaten ermöglicht. Dadurch lassen sich (mit Einschränkungen) Erkenntnisse über die Behandlung praktischer Probleme gewinnen. Totalmodell 1. Modelle sind vereinfachte Abbilder der Wirklichkeit, d.h. bestimmte Eigenschaften der Elemente, Beziehungen und Verhaltensweisen eines realen Systems werden in vereinfachter Weise dargestellt. Der Begriff Modell wird in den Sozialwissenschaften zur Bezeichnung von formalisierten und oft auch mathematisierten Abbil­dungen sozialer Prozesse verwendet, die in vielerlei Hinsicht den Charakter eines reinen Gedankenexperiments haben, da ihnen ein System denkbarer Wirkungen und Zusammenhänge zwischen einzelnen Faktoren zugrundeliegt, dessen Gesetzmäßigkeiten sich in dieser Eindeutigkeit und mathematischen Genauigkeit meist nicht in der Realität zeigen. Zwar können Modelle sowohl abstrakt wie konkret sein, auf jeden Fall haben sie aufgrund ihrer Konstruktion einen relativ hohen Grad an Rea­litätsferne, aufgrund deren sie stets nur dem Kri­terium innerer logischer Stimmigkeit, nicht aber der Forderung nach empirischer Geltung zu genügen brauchen. Zwischen der Formalstruktur des Modells und der Realstruktur bestehen un­terschiedliche Grade der Übereinstimmung, d.h. unterschiedliche Isomorphiegrade. Die Ver­wechslung eines Modells mit der Theorie, zu de­ren Konkretisierung es dient, wird oft als Modell­platonismus bezeichnet. In den empirischen Wissenschaften unterschei­det man in der Regel zwischen Analogiemodel­len, Simulationsmodellen, Symbolmodellen, Mo­dellen als interpretierenden Bezugssystemen und theoretischen Modellen. · Analogiemodelle dienen der Veranschauli­chung theoretischer Überlegungen zur Explikati­on eines Begriffs. · Simulationsmodelle sind meist bildhafte Verkleinerungen oder auch Vergrößerungen des abzubildenden Sachverhalts mit einer meist stark reduzierten Zahl von Wirkungsfaktoren. Man be­zeichnet sie auch als ikonische oder materiale Modelle. · In symbolischen Modellen repräsentieren Zeichen wie Figuren, Buchstaben oder Zahlen die Eigenschaften der Elemente, deren Bezie­hungen oder sonstige Aspekte des abzubilden­den realen Systems. Symbolische Modelle ha­ben für eine Unterstützung wirtschaftlicher Ent­scheidungen die größte Bedeutung. Dazu zählen vor allem mathematische Modelle, die zur Un­terstützung wirtschaftlicher Entscheidungen ent­wickelt wurden. Ein mathematisches Modell be­steht aus einer oder mehreren Gleichungen oder Ungleichungen, welche die zu untersuchenden wirtschaftlichen Zusammenhänge zum Ausdruck bringen. Soweit die durch die Symbole abgebil­deten Eigenschaften unterschiedliche Aus­prägungen annehmen können, werden sie im Modell durch Variable wiedergegeben. Konstan­te oder konstant gehaltene Eigenschaften sind demgegenüber Parameter des Modells. Zwi­schen den Modellvariablen bestehen funktionale Beziehungen. Diese bringen die Gesetzmäßig­keiten zum Ausdruck, welche die Eigenschaften der Elemente bzw. Beziehungen des realen Systems und die Veränderungen des Systemzu­stands im Zeitablauf determinieren. · Modelle als interpretierende Bezugssysteme sind theoretische Definitionen der Realität, mit deren Hilfe diese interpretiert werden. · kanntheoretische Modelle schließlich präzisie­ren die Beziehungen zwischen Variablen zum Zweck der Ableitung von Hypothesen in Form ei­ner Theorie. Modelle zur Unterstützung wirtschaftlicher Ent­scheidungen können sehr komplexer Natur sein. Sie können aus einer Vielzahl von Gleichungen mit Hunderten von Variablen und Parametern be­stehen, so dass man sie nur noch mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage einsetzen kann. Entscheidungsträger verfolgen mit der Anwen­dung von Modellen unterschiedliche Zwecke. Aufgabe der Modellanalyse kann eine - Pro­gnose oder die Beeinflussung realer Phänomene sein. Nach ihrer Zwecksetzung im Entschei­dungsprozess werden deshalb Prognose- und Entscheidungsmodelle unterschieden. Mit Prognosemodellen lassen sich Informationen darüber ableiten, was in der Zukunft sein wird. Prognosemodelle transformieren in bestimmten Schritten Informationen in Vorhersagen über zu­künftige Zustände und Ereignisse. Für eine wis­senschaftlich fundierte Prognose werden dabei Informationen über die konkret gegebenen Be­dingungen (Ausgangsdaten) sowie Gesetzeshy­pothesen oder zumindest Quasigesetze über Elemente und Beziehungen im realen System benötigt. Output des Prognosemodells sind Vor­hersagen über das zukünftige Verhalten be­stimmter Größen, die für die Entscheidung als wichtig erachtet werden. Entscheidungsmodelle dienen dagegen der Bewertung und Ordnung von Alternativen. Sie bezwecken die Bestimmung einer befriedigen­den oder optimalen Alternative und stellen damit Handlungsvorschriften für den Entscheidungs­träger bereit. Ihre Ergebnisse sagen also nicht, was sein wird, sondern was sein soll. In Entschei­dungsmodelle müssen daher neben Tatsachen­aussagen auch Informationen über die zu berücksichtigenden Ziele und Werte eingehen. 2. - Modellieren



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