Modell
ist eine vereinfachte Darstellung der Realität, die dazu dient, wesentliche Größen zu erfassen und deren Zusammenhänge darzustellen. Durch Abstraktion wird ein Ausschnitt der Realität dargestellt, Totalmodelle gibt es demnach nicht. Modelle werden meist mathematisch formuliert, was Rechnungen mit verschiedenen Eingangs- und Ausgangsdaten ermöglicht. Dadurch lassen sich (mit Einschränkungen) Erkenntnisse über die Behandlung praktischer Probleme gewinnen.
Totalmodell
1. Modelle sind vereinfachte Abbilder der Wirklichkeit, d.h. bestimmte Eigenschaften der Elemente, Beziehungen und Verhaltensweisen eines realen Systems werden in vereinfachter Weise dargestellt. Der Begriff Modell wird in den Sozialwissenschaften zur Bezeichnung von formalisierten und oft auch mathematisierten Abbildungen sozialer Prozesse verwendet, die in vielerlei Hinsicht den Charakter eines reinen Gedankenexperiments haben, da ihnen ein System denkbarer Wirkungen und Zusammenhänge zwischen einzelnen Faktoren zugrundeliegt, dessen Gesetzmäßigkeiten sich in dieser Eindeutigkeit und mathematischen Genauigkeit meist nicht in der Realität zeigen.
Zwar können Modelle sowohl abstrakt wie konkret sein, auf jeden Fall haben sie aufgrund ihrer Konstruktion einen relativ hohen Grad an Realitätsferne, aufgrund deren sie stets nur dem Kriterium innerer logischer Stimmigkeit, nicht aber der Forderung nach empirischer Geltung zu genügen brauchen. Zwischen der Formalstruktur des Modells und der Realstruktur bestehen unterschiedliche Grade der Übereinstimmung, d.h. unterschiedliche Isomorphiegrade. Die Verwechslung eines Modells mit der Theorie, zu deren Konkretisierung es dient, wird oft als Modellplatonismus bezeichnet.
In den empirischen Wissenschaften unterscheidet man in der Regel zwischen Analogiemodellen, Simulationsmodellen, Symbolmodellen, Modellen als interpretierenden Bezugssystemen und theoretischen Modellen.
· Analogiemodelle dienen der Veranschaulichung theoretischer Überlegungen zur Explikation eines Begriffs.
· Simulationsmodelle sind meist bildhafte Verkleinerungen oder auch Vergrößerungen des abzubildenden Sachverhalts mit einer meist stark reduzierten Zahl von Wirkungsfaktoren. Man bezeichnet sie auch als ikonische oder materiale Modelle.
· In symbolischen Modellen repräsentieren Zeichen wie Figuren, Buchstaben oder Zahlen die Eigenschaften der Elemente, deren Beziehungen oder sonstige Aspekte des abzubildenden realen Systems. Symbolische Modelle haben für eine Unterstützung wirtschaftlicher Entscheidungen die größte Bedeutung. Dazu zählen vor allem mathematische Modelle, die zur Unterstützung wirtschaftlicher Entscheidungen entwickelt wurden. Ein mathematisches Modell besteht aus einer oder mehreren Gleichungen oder Ungleichungen, welche die zu untersuchenden wirtschaftlichen Zusammenhänge zum Ausdruck bringen. Soweit die durch die Symbole abgebildeten Eigenschaften unterschiedliche Ausprägungen annehmen können, werden sie im Modell durch Variable wiedergegeben. Konstante oder konstant gehaltene Eigenschaften sind demgegenüber Parameter des Modells. Zwischen den Modellvariablen bestehen funktionale Beziehungen. Diese bringen die Gesetzmäßigkeiten zum Ausdruck, welche die Eigenschaften der Elemente bzw. Beziehungen des realen Systems und die Veränderungen des Systemzustands im Zeitablauf determinieren.
· Modelle als interpretierende Bezugssysteme sind theoretische Definitionen der Realität, mit deren Hilfe diese interpretiert werden.
· kanntheoretische Modelle schließlich präzisieren die Beziehungen zwischen Variablen zum Zweck der Ableitung von Hypothesen in Form einer Theorie.
Modelle zur Unterstützung wirtschaftlicher Entscheidungen können sehr komplexer Natur sein. Sie können aus einer Vielzahl von Gleichungen mit Hunderten von Variablen und Parametern bestehen, so dass man sie nur noch mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage einsetzen kann.
Entscheidungsträger verfolgen mit der Anwendung von Modellen unterschiedliche Zwecke. Aufgabe der Modellanalyse kann eine - Prognose oder die Beeinflussung realer Phänomene sein. Nach ihrer Zwecksetzung im Entscheidungsprozess werden deshalb Prognose- und Entscheidungsmodelle unterschieden.
Mit Prognosemodellen lassen sich Informationen darüber ableiten, was in der Zukunft sein wird. Prognosemodelle transformieren in bestimmten Schritten Informationen in Vorhersagen über zukünftige Zustände und Ereignisse. Für eine wissenschaftlich fundierte Prognose werden dabei Informationen über die konkret gegebenen Bedingungen (Ausgangsdaten) sowie Gesetzeshypothesen oder zumindest Quasigesetze über Elemente und Beziehungen im realen System benötigt. Output des Prognosemodells sind Vorhersagen über das zukünftige Verhalten bestimmter Größen, die für die Entscheidung als wichtig erachtet werden.
Entscheidungsmodelle dienen dagegen der Bewertung und Ordnung von Alternativen. Sie bezwecken die Bestimmung einer befriedigenden oder optimalen Alternative und stellen damit Handlungsvorschriften für den Entscheidungsträger bereit. Ihre Ergebnisse sagen also nicht, was sein wird, sondern was sein soll. In Entscheidungsmodelle müssen daher neben Tatsachenaussagen auch Informationen über die zu berücksichtigenden Ziele und Werte eingehen.
2. - Modellieren
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