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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Krankenhausmarkt

In der Gesundheitswirtschaft: Markt für Krankenhaus-Leistungen (auch Markt für stationäre Versorgung), aber auch Markt für den Kauf und Verkauf von Krankenhäusern. Der Krankenhausmarkt im Sinne des Marktes für stationäre (Krankenhaus-) Versorgung umfasst heute alle Dienstleistungen, die von Krankenhäusern für Patienten sowie für Kunden etwa im Wellness- und Kurbereich angeboten werden. Dabei sind Krankenhausleistungen heute durchaus nicht nur stationäre, sondern werden auch teilstationär, vor- und nachstationär sowie ambulant erbracht. Als Finanzierer von Leistungen auf dem Krankenhausmarkt treten insbesondere die gesetzliche und private Krankenversicherung auf, aber auch Selbstzahler oder die gesetzliche Unfallversicherung, bei Rehabilitationsleistungen auch die Rentenversicherung und eingeschränkt Arbeitgeber. Der Krankenhausmarkt im Sinne des Kaufs und Verkaufs von Krankenhäusern ist dadurch gekennzeichnet, dass auf dem deutschen Krankenhausmarkt ein Wachstum nur durch den Erwerb von vorhandenen Kapazitäten (externes Wachstum) oder die Ausweitung der Fallzahlen möglich ist (organisches Wachstum), nicht aber durch die Neugründung von Krankenhäusern. Dies führt dazu, dass es eine nennenswerte Zahl von Kaufinteressenten gibt, die zum Verkauf stehende Krankenhäuser erwerben wollen. Auf der anderen Seite ist das Angebot an zu veräußernden Krankenhäusern durch die Einführung des DRG-basierten Fallpauschalen-Systems und die damit einhergehenden erheblich gestiegenen Anforderungen an Management und Rationalisierungsmaßnahmen nachhaltig gestiegen. Ob es sich beim Krankenhausmarkt um einen Käufer- oder Verkäufermarkt handelt, ist umstritten. Nach wie vor sind Verkäufer von Krankenhäusern in der Lage, nennenswerte Preise für die zu veräußernden Krankenhäuser zu erzielen, wenn diese Einrichtungen nicht bereits zu stark wirtschaftlich gefährdet sind oder wenn sie in einer attraktiven Region liegen. Auch die Nähe zu anderen Standorten möglicher Käufer oder die Konkurrenz mehrerer Kaufinteressenten sind häufig Gründe für erzielbare Preisaufschläge. Nachdem zunächst nur private Krankenhausträger als Käufer auf dem Krankenhausmarkt auftraten, nehmen mittlerweile die Fälle zu, in denen kommunale Kliniken oder Krankenhausketten oder freigemeinnützige Krankenhausgruppen zum Verkauf stehende Krankenhäuser erwerben. In den Jahren 2006 und 2007 hat es gegen den bisherigen Trend einen deutlichen Rückgang der Anzahl der Krankenhausprivatisierungen bzw. Übernahmen durch private Klinikketten gegeben. Der Grund hierfür ist wohl vor allem in der deutlich besseren Finanzsituation der Kommunen, Landkreise und Bundesländer aufgrund deutlich gestiegender Steuereinnahmen zu suchen.



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